Re: backups ? Kernelbau

From: Daniel E. Atencio Psille <dea(at)atencio.de>
Date: Wed, 14 Apr 2004 18:11:46 +0200

Hi,

ich fasse hier mal meine Antworten zusammen und dann meinetwegen EOT
(oder neuer Thread), 's ist schließlich schon OT genug ;)

Am Mi, den 14.04.2004 schrieb joerch um 13:19:
> On Wed, Apr 14, 2004 at 12:06:29PM +0200, Daniel E. Atencio Psille wrote:

[Distributionsgeraffel, aber wer verwendet denn auch SuSE? ;)]

> > Meiner einer der wo als langjähriger Linux Benutzer (quer durch fast
> > alle Distributionen) jetzt mal einen Ausflug nach FreeBSD wagt hat sich
> > mit Grausen von der (im Handbuch beschriebenen) "Methode" des
> > Kernelbauens abgewendet und fährt immer noch den Installationskernel.
>
> Hmm, kann ich nicht nachvollziehen, ich hab mich bei meinen
> ersten FreeBSD Schritten durch den LINT geackert, allerdings
> dauerte das dann auch mal 3-4 Stunden, und gemerkt, dass im
> GENERIC fast alles drin war ;)

Ich bin auch mit dem GENERIC zufrieden, habe zwar bislang nur USB von
den möglichen Peripherischnittstellen meines Laptops verwendet aber das
kommt schon noch. Allerdings (5.2.1-RELEASE) hab' ich deutlich länger
als die genannten 3-4 Stunden gebraucht, um mich durch die
/sys/i386/conf/GENERIC und die /sys/conf/NOTES sowie die
/sys/conf/i368.options zu hangeln. Mag daran liegen, dass ich gerne
verstehe, was ich da mache (also immer wieder nach passenden manpages
u.dgl. suchen, lesen, weitermachen, suchen, lesen ...). Letztendlich
hab' ich es aufgegeben.

> Weiss jetzt die Methode im Handbuch nicht auswendig, aber
> bei mir laeuft das, ob richtig oder falsch, sehr einfach.
>
> cd /usr/src/sys/i386/conf/
> cp GENERIC MeinKernel
> vi MeinKernel (meistens schmeiss ich da nur raus
> und ein device pcm mit rein)
> /usr/sbin/config MeinKernel
> cd ../compile/MeinKernel/
> make depend && make && make install
> shutdown -r now

Jau - die in den Kapiteln 9.3 und 9.4 des Handbuchs beschriebene Methode
meinte ich.

> > Unübersichtlicher geht's wohl kaum noch - da wünschte ich mir doch etwas
> > zu menuconfig, x|q|gconfig vergleichbares in FreeBSD - ganz zu schweigen
> > von einem herzhafte make-kpkg ...
>
> Ich persoenlich sehe keinen grossen Unterschied mit
> menuconfig zu arbeiten oder das per Hand zu machen.
> Wenn ich weiss was ich brauche geht das bei FreeBSD
> wesentlich schneller als unter Linux mit menuconfig,

Ich sehe einen durchaus beträchtlichen Unterschied. In *config habe ich
die Möglichkeit, mir zu jedem Eintrag eine (meist) aussagekräftige
Erläuterung anzeigen zu lassen. Das ist mitunter bei der Entscheidung ob
und welche Komponenten benötigt werden sehr hilfreich. Zudem werden
Optionen unter bestimmten Voraussetzungen deaktiviert (sicher nicht
zwangsläufig nötig, erhöht dies doch die Fehlertoleranz nicht
unerheblich).

> wobei ich bei Linux, je nach Distribution dann auch noch
> aufpassen muss was noch nachinstalliert werden muss,
> zb. bei Debian, libirgentwasncurses ...

Ich weiß garnicht, wie das gehen soll - benutze seit Jahren Debian, habe
auch schon häfuig von dem Problem mit dem ncurses5-dev Paket gehört,
aber bei meinen Maschinen noch nie erlebt ... ;)

> Bei *BSD hab ich was ich brauche im Basissystem und
> wenn ich weiss was ich will (Geraete) eigentlich
> in ziemlich schneller Zeit einen neuen Kernel.
> Wenn ich mich mit Linux, Hardware nicht so gut
> auskenne oder noch wenig Erfahrung habe, dann
> bin ich mit menu/x/q/kde...config auch aufgeschmissen.

Ich denke, dass ist vollkommen System-/Distributionsunabhängig. Wenn ich
meine Hardware nicht kenne werde ich auch schwerlich in der Lage sein,
einen /sinnvoll/ angepassten Kernel zu bauen - unabhängig, ob da nun
Sun, HP, Linux oder *BSD draufsteht.

Was aber durchaus helfen /kann/ sind etwas ausführlichere Erläuterungen
(als die in NOTES bzw. GENERIC) wie sie beim Linux Kernel mitgeliefert
werden.

> Aber das ist jetzt wie immer alles Ansichtsache und
> eigentlich auch nicht wirklich relevant, ich denke
> jeder wie er gluecklich und zufrieden ist.
>
> > Für Informationen/Tips bin ich aber
> > immer dankbar :)
> >
>
> Versuchs mal mit der Methode oben, hat bei mir immer
> gut geklappt, klar die ersten paar mal ist man sich
> immer unsicher, ob und was jetzt alles drin sein muss,
> aber das spielt sich schnell ein und man weiss dann
> immer genau was im Rechner ist.
> Ich vergleiche zb. bei Open/NetBSD dann immer mal mit
> dmesg, was alles mit dem GENERIC gefunden wurde und
> laeuft, das muss dann drin bleiben in meinem.
> (Open/NetBSD bau ich nicht so viele Kernel und bei
> Sparc-Hardware bin ich nicht so erfahren, aber
> geklappt hat das immer)

Ich hab' bei meinem Versuch zuallererst mit dmesg gearbeitet. Gibt ja
kaum eine einfachere Methode, auf einem "unbekannten" System
Systeminformationen "aus erster Hand" zu bekommen :) Ich vermisse zwar
ein paar (Linux spezifische?) Tools wie lspci, dmidecode, discover u.
dgl. aber dmesg hilft immer, zumindest für die ersten Schritte :)

Danach bin ich dann mit meinem vi losgeritten - und hab' mich wohl
vergallopiert, jedenfalls war mir die Arbeit, jede aufgeführte Option zu
lesen, zu verstehen (und dann letztendlich doch zu entfernen) zu viel
des guten. Und dazu dann noch diese doofen Implkationen, beispelsweise
mit den Modulen. Bei Linux muss ich angeben, ob ich etwas als Modul
haben will oder nicht, bei FreeBSD hab' ich gar keine Wahl, alles wird
per se als Modul kompiliert und nur die in der Konfigurationsdatei
angegebenen Optionen werden statisch eingebaut?

Nix dazu jefunge :/ Da gelange ich doch zu der Auffassung, dass die
Dokumentation für den Linux Kernel deutlich "besser" (im Sinne der
Benutzerfreundlichkeit) gestaltet ist.

>
> Leben ist Leiden, Leiden ist Lernen und nur durch
> Lernen kommt man zu einem schoenen Kernel ;)

NACK - Leben != Leiden != Lernen != schöner Kernel ;)

Ich lerne gerne, anderenfalls hätte ich mich nie mit FreeBSD befasst und
mein bisheriges Leben habe ich auch nie als Leiden empfunden. Einen
schönen Kernel hab' ich allerdings drum immer noch nicht ... ;)

Soweit meine Antworten auch auf die anderen (inhaltlich ja recht nahe
beisammen liegenden) Posts. Wie gesagt, meinetwegen EOT.

Beste Grüße,

Daniel

-- 
Daniel E. Atencio Psille <dea(at)atencio.de>

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Received on Wed 14 Apr 2004 - 18:12:27 CEST

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