Hallo zusammen,
zur Zeit bin ich dabei meinen "guten alten" privaten BSD-Rechner
durch einen "guten neuen" BSD-Rechner zu ersetzen.
Zunaechst moechte ich Euch beruhigen, ich erwarte keine
Hardware-Kauf-Beratung ;) (die Entscheidungen sind laengst
gefallen, die neue Maschine ist installiert und versieht ihren
Dienst), sondern moechte meine ersten Eindruecke in die Runde werfen.
Meine alte Maschine ist ein
Dual PPro 200MHz/256kB 1st-level-cache, (Gigabyte Board)
128 MB RAM,
Symbios-Logic (orig.) SCSI-Hostadapter UW / dual-channel
(ncr0 und ncr1 auf einem Board)
2 * IBM DDRS 9 GB
davon besetzt das BSD die zweite Haelfte der ersten Platte
und die ersten zwei Drittel der zweiten Platte,
die BSD-Dateisysteme sind 'sinnvoll' auf die beiden Platten
verteilt
diverses SCSI-Geroeddel
Matrox Millenium-II
(spielt fuer die Betrachtung kaum eine Rolle ...)
Die neue Maschine sieht so aus:
Gigabyte Athlon-Board
Athlon 700
128 MB RAM
Tekram DC-390U2W SCSI-Hostadapter
1 * IBM DNES 18 GB (LVD)
+ uebergangs- / testweise eine IDE-Platte (baeeh;) )
IBM-DTTA-351010
diverses SCSI-Geroeddel (MOD, ZIP, CDRW-Writer aus der alten
Maschine, sowie ein neues Pioneer DVD-303 [slot-in, schoen schnell,
sehr leise]
Matrox G400DH32
Meine Beweggruende fuer eine neue Maschine waren unterschiedlicher
Natur, die technisch wichtigsten waren jedoch:
- die Kiste laeuft unter -current und muss 'oefter mal' (auch
mehrfach hintereinander) 'buildworlds' abarbeiten. Da diese
auf der PPro-Maschine hauptsaechlich durch Speicherbandbreite
und CPU-Leistung 'gebremst' wurden (Laufzeit ca. 1:20 bis 1:30
mit 196% CPU) sprach einiges fuer ein neues System mit hoeherer
Speicherbandbreite.
- fuer die (bzw. meine) normale interaktive taegliche Arbeit ist
ein PPro/200 locker schnell genug, aber bei rechen-intensiven
Aufgaben (3D-Geschichten z.B., oder MP3-Codierung etc. etc.),
die zudem nicht von den SMP-Eigenschaftern profitieren koennen,
merkt man der Maschine ihr Alter doch deutlich an.
- das Mainboard stammt aus der Vor-AGP-Zeit, so dass mir der
Weg zu einer Graphikkarte mit ordentlicher 3D-Leistung
versperrt war
So, ... lange Vorgeschichte, nicht wahr? ... ;)
Die ersten subjektiven Eindruecke von der neuen Maschine sind
schon recht beeindruckend / ueberzeugend. Die make-Laeufe gehen
deutlich zuegiger vor sich, rc5des cracked im Hintergrund mit
satten 1.6MKeys/sec (statt bisher 450kKeys/sec * 2) vor sich hin.
Selbst beim Mail-Lesen und -Organisieren mit 'mutt auf z.T. sehr grossen
maildir-Ordnern' (ich sag' nur $HOME/Mail/archiv/bsd-current ;) )
ist durch die DNES Platte (die deutlich schneller als die DDRS ist)
ein deutlicher Performance-Gewinn zu spueren.
Aber: ... unter 'Vollast' laeuft die neue UP-Maschine laengst nicht
so rund wie die aeltere SMP-Kiste.
z.B. lief hier vorhin ein:
make -j32 buildworld
(/usr/src auf der DNES, /usr/obj/ auf der DTTA,
softupdates auf beiden Dateisystemen ...)
'time' meinte dazu:
1872.59s user 589.88s system 77% cpu 53:03.63 total
Wenn ich soetwas auf die aeltere Maschine losgelassen habe, dauerte
das buildworld zwar deutlich laneger (ca. 1:20 - 1:30), aber
meine interaktive Arbeit nur wenig merklich davon beeinflusst.
Auf der neuen Uni-Prozessormaschine laeuft der 'buildworld' selbst
zwar viel schneller, aber der Preis dafuer ist eine sehr, sehr, sehr
deutliche Beeintraechtigung der interaktiven Performance.
Ich konnte/musste teilweise den 'pixel-weisen' Neuaufbau verschobener
Fenster beobachten; gleiches galt fuer das Scrolling im Mail-Client, ...
Im Buero haben wir eine recht aehnliche 'Vergleichssituation'.
Dort stehen 'nebeneinander' zwei Server (beide laufen unter
3.3-stable), mit aehnlichen Aufgaben (www-Server, DB-Server,
software-building, samba-Fileserving fuer unsere NT-Clients, etc.)
Ein "dual PPro/166/512" mit 256 MB und ein "single PII-450"
ebenfalls 256 MB.
Zwar ist liefert die PII-Maschine "subjektiv" (echte Bechmarks liegen
nicht vor) eine bessere 'Peak-Performance' (z.B. bei komplexen,
dynamischen Web-Content inkl. Datenbank-Traffic), aber leider merken
die uebrigen Benutzer relativ schnell, relativ deutlich, wenn sich
die Last erhoeht.
Die PPro/166-SMP-Maschine bearbeitet gleichwertige Aufgaben zwar
langsamer (spuerbar), aber 'runder' ab.
Dieses Verhalten bestaetigt meine bisherigen Erfahrungen mit
SMP-Maschinen (insbes. unter FreeBSD und auch unter "diesem anderen
Betriebssystem aus der Gegend von Redmond" sowie 'jetzt aeltere'
SPARC-Maschinen):
- sicher ist die aktuelle Struktur des FreeBSD-Kernels nicht optimal
fuer SMP-Zwecke,
- aber dennoch kann eine SMP-Konfiguration deutlich zu einem
runderem Betrieb unter "Last" beitragen.
(hmmm. ein dual Athlon waer' nicht schlecht ... ;) )
Schluss mit dem Geblubber ... Gruss,
Andreas
(Exkurs:
der Tekram 390U2W ist wirklich sehr, sehr empfehlenswert!
Fuer knapp 400,- bekommt man einen ausgereiften U2W-Hostadapter:
Der Adapter stellt einen logischen SCSI-Bus zur Verfuegung, der
elektronisch aber aus zwei unabhaengigen - ueber eine Bridge
gekoppelten - SCSI-Bussen besteht. D.h. es stehen folgende
Anschluesse zur Verfuegung:
SCSI-Strang 1:
- U2W extern (am Slotblech des Adapters)
- U2W intern
SCSI-Strang 2:
- ultra-wide intern (68-pol)
- ultra intern (50-pol)
Als Zubehoer lagen meinem Adapter bei:
- LVD-Kabel mit 5 Abgriffen plus Terminator,
dem aeusseren Anschein nach zudem von sehr guter Qualitaet
- 'normales' UW-Kabel mit 3 Abgriffen
- 'normales' narrow-Flachbandkabel mit 3 Abgriffen
- Slotblech-Adapter (narrow, innen 50-pol Flachband, aussen
50-pol high-density)
Ende des Exkurses )
-- Andreas Braukmann - TSE GmbH - Neue Medien - http://www.tse-online.de/ To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-chat" in the body of the messageReceived on Sat 18 Dec 1999 - 13:54:48 CET