Re: Braucht man heute zum Surfen mit dem Firefox schon einen Multicore CPU?

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Sun, 10 Nov 2013 12:57:37 +0100 (CET)

Silvio Siefke <siefke_listen(at)web.de> wrote:
> Richtig aber ich habe einen P4 sogar das gleiche was genannt wurde und
> hier arbeitet Firefox und Chrome nicht langsam oder extrem ausgebremst.

Das hängt aber von so vielen verschiedenen Faktoren ab
(restliche Hard- und Software, geöffnete Web-Seiten usw.)
und nicht zuletzt auch vom persönlichen subjektiven
Empfinden, dass man darüber schwerlich eine pauschale
Aussage treffen kann.

Man müsste schon einen einheitlichen Browser-Benschmark
unter kontrollierten, vergleichbaren Bedingungen laufen
lassen. Und selbst dann spielen neben dem Prozessor noch
andere Dinge mit hinein.

> Ist zwar ein Gentoo Rechner, aber der Rechner ist definitiv schneller
> als der neuere Atom. Okay ich habe keine Ahnung was beim Compilen jetzt
> wirklich gefragt ist, aber zum Vergleich:

Compilieren ist eher ein ganz schlechtes Verfahren, um
die Performance eine Prozessors und/oder eines ganzen
Systems zu ermitteln. Allein schon deswegen, weil der
Compiler für beide Prozessoren u.U. unterschiedlich
optimieren muss (ganz krass wird dies bei unterschiedlichen
Architekturen sichtbar). Und dann stellt sich die Frage
nach der Parallelisierbarkeit bzw. wie sehr ein Multicore
und/oder Hyperthreading-fähiger Prozessor davon profitiert.
Und mit der Performance eines Browsers ist es ohnehin nicht
vergleichbar.

> Also neuer hin oder her, aber ein neueres System was vom Dino geschlagen
> wird?

Das Alter eines Prozessors ist nicht allein entscheidend.
Der P4 war ja ein ganz normaler Desktop-Prozessor, der Atom
dagegen ist als kleiner, stromsparender Prozessor für Nettops,
Thin-Clients, Embedded-Systeme u.ä. gedacht.

Übrigens muss ein P4 nicht unbedingt älter als ein Atom sein.
Es kommt halt drauf an, was es genau für welche sind. Der
Pentium-IV wurde immerhin 9 Jahre lang produziert, mit
unterschiedlichen Core-Varianten, die unterschiedliche
Features unterstützen (manche können 64Bit, SSE3 etc.,
andere können des nicht). Beim Atom sieht es ähnlich aus.

Bei der "Performance pro Watt" steht ein Atom auf jeden Fall
besser da als irgendein P4, egal wie alt, und auch bei der
reinen Single-Thread-Performance dürfte ein Atom die Nase vorn
haben, allein schon wegen der moderneren Pipeline-Architektur.
In anderen Fällen kommt es drauf an.

> > Wobei Firefox eigentlich weder ein Pferd noch ein Auto ist.
> > Eher ein in die Jahre gekommener Dinosaurier. Vielleicht
> > fällt ihm ja demnächst ein Asteroid auf den Kopf und erlöst
> > ihn von seinem Leiden. :-)
>
> Das wollen die FF User aber nicht hören. :)

Ist klar. Wenn wir schon die obligatorischen Fahrzeug-
Vergleiche bemühen: Wenn ich Besitzer eines Eselskarren
wäre, würde ich es auch nicht gerne hören wollen, dass
das nicht gerade die optimale Fortbewegungsmethode im
heutigen Straßenverkehr ist.

> Es wird dann auch eng
> mit einer Browser. Opera zerstört sich selbst im Moment, Google Chrome
> ist ja Google was die meisten ja nicht mögen, lustig gerade bei FF Usern,

"was die meisten nicht mögen" -- worauf stützt sich diese
Behauptung? Mir sind keine diesbezüglichen statistischen
Erhebungen bekannt. Mögliche, dass Google Chrome bei den
FF-Anhängern nicht beliebt ist (was ja nicht verwunderlich
wäre), aber selbst das ist nur Spekulation.

Dass Opera sich selbst zerstört, kann ich aus eigener
Erfahrung auch nicht bestätigen. Zumindest alles, was ich
damit anstelle, funktioniert einwandfrei.

Interessanterweise war auf meinem alten Google Nexus One
der FF der einzige Browser, mit dem ich nach dem Update auf
Android 2.3 noch "anyterm" nutzen konnte. Bei allen anderen
Browsern hat entweder das Display-Update oder die Onscreen-
Tastatur nicht richtig funktioniert. Das war aber eher ein
Bug in anyterm, und es war purer Zufall, dass FF davon nicht
betroffen war. Seit Android 4.x ist das Problem eh gegessen
(und FF dort nicht mehr zum Einsatz gekommen), mal davon
abgesehen, dass ich anyterm in jüngster Zeit nur noch selten
benötige -- zum Glück, denn diese Software hat ohnehin die
eine oder andere Macke.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG,  Marktplatz 29, 85567 Grafing
Handelsregister:  Amtsgericht Muenchen, HRA 74606, Geschäftsfuehrung:
secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsreg.: Amtsgericht München,
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        -- John William Chambless
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Received on Sun 10 Nov 2013 - 12:57:49 CET

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