Re: gvinum & subdisks

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 19 Aug 2013 16:17:20 +0200 (CEST)

bernhard <bernhard(at)gtkx.de> wrote:
> ja, es gibt Gründe gvinum zu verwenden

Welche denn? Würde mich jetzt mal interessieren.

> und ich finde es schade dass es nicht mehr weiterentwickelt wird.

Nunja, verglichen mit ZFS ist das Konzept einfach veraltet
und wenig flexibel. Das kann man auch mit Weiterentwicklung
nicht grundsätzlich ändern.

Ich denke, dass es sinnvoller ist, wenn die Entwickler ihre
Resourcen darauf konzentrieren, die zukunftsfähigen Treiber
weiterzuentwickeln, und dazu zähle ich ZFS und GEOM.

> Mit ZFS kenne ich nicht aus.

Es ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man
erstmal die Grundsätze kapiert hat, lernt man es sehr
schnell zu schätzen. Das Checksummen-Feature allein wäre
es schon wert, ZFS einzusetzen: ZFS kann zu _allen_ Blöcken
(Daten und Metadaten) Prüfsummen verwalten und merkt sofort,
wenn eine Platte Mist baut. Und wenn man entsprechende
Redundanz vorgesehen hat (z.B. durch Mirroring oder Kopien),
bügelt ZFS den Fehler auch automatisch aus. Das kann kein
anderes Dateisystem oder Volume-Manager unter FreeBSD.

Ein weiteres Killer-Feature ist das problemlose Vergrößern
von Dateisystemen, wenn man eine Platte hinzufügt (probier
das mal mit gvinum, natürlich ohne Backup / Restore).
Oder das Anlegen von Snapshots (kein Vergleich mit UFS).
Oder zfs send/receive. Oder oder ...

> Hab irgendwo gelesen, dass es RAM gierig sein soll.

Das ist ein Vorurteil aus den Anfängen von ZFS. Damals
waren in der PC-/x64-Welt noch 32bit-Systeme mit "moderaten"
RAM-Größen (unter 1 GB) in der Mehrheit. Auf solchen
Systemen musste man mitunter etwas fummeln, um ZFS zu einem
stabilen Betrieb zu überreden. Hinzu kam, dass die frühen
ZFS-Versionen sehr stark auf das Memory-Management von
Solaris eingestellt waren und mit dem von FreeBSD mehr
schlecht als recht zusammenspielten.

Inzwischen sind 64bit-Systeme mit 4 GB und mehr die Regel,
zumindest im Server- und Desktop-Bereich. Beim Memory-
Management von FreeBSD und ZFS hat es eine Reihe von
Anpassungen und Autotuning-Maßnahmen gegeben; manuelles
"Fummeln" ist nur noch in Ausnahmefällen notwendig.

> Warum gibt es in freeBSD keinen generellen Volume-Manager? Das vermisse
> ich irgendwie.

Gibt es doch: zfs bzw. zpool.
Oder was meinst Du mit "generellem Volume-Manager"?

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG,  Marktplatz 29, 85567 Grafing
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Received on Mon 19 Aug 2013 - 16:17:34 CEST

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