Re: Version 9.x

From: Gerhard Brauer <gb+ML-2011(at)derbrauer.homelinux.net>
Date: Tue, 13 Nov 2012 13:41:55 +0100

On Mon, Nov 12, 2012 at 06:23:54PM +0100, Oliver Fromme wrote:
> Gerhard Brauer wrote:
> >
> > Wäre da Vinum nicht eine Alternative?
>
> Nein, ich glaube nicht. Ich denke, ZFS wäre in dem Fall
> geeigneter und zukunftssicherer.

Danke für deine sehr ausführliche Antwort. Das mit der Aufteilung
der 2TB-Platte war eher ironisch gemeint, trotzdem habe und werde
ich mir deine Hinweise sicher nochmal durchlesen. Mir ging es eher
darum, wenn solche Größen nicht rein als Storage vorgesehen sind,
sondern als "System+Homesuser", da wollte ich ohne ein flexibles
Volumemanagement eigentlich nicht mehr auskommen wollen.
Ich habe die letzten Jahre kaum ein Linux-System (außer
Funktionsrechner) mehr ohne LVM eingerichtet. Da reichen für /home
auch die erstmal vorgegebenen 500GB, wenn ich mehr bräuchte - oder
auch an anderer Stelle mehr bräuchte - dann nehme ich das aus dem
freien Extent des LVM-Verbunds und gut ist.

> Vermutlich wird mir Greg jetzt böse sein, aber ich würde
> von Vinum eher abraten. Vinum war zu seiner Zeit toll,
> aber inzwischen sehe ich es als überholt an.
>
> Wenn Du eine Neuinstallation mit FreeBSD 9 machst, würde
> ich Dir empfehlen, mal einen Blick auf ZFS zu werfen.

Ich hatte ZFS als FS für mein Homeserverchen ins Auge gefaßt, da ich
das unbedingt mal ausprobieren wollte. Was ich Honk übersehen hatte
ist das Volumemanagement...
Klingt alles genial. BTRFS auf Linux verfolgt z.Zt. einen ähnlichen
Ansatz, ist aber IMHO noch lange nicht produktiv. Ich habe es auf
einer Testinstall - allerdings ohne Subvolumes - und bisher keine
Probleme. Aber ich kenne auch Berichte von langsam werdendem Zugriff
und Datenverlusten.
So wird es auf meinem Desktop (mit der 2TB Platte <g> ) wohl ZFS
werden. Ich habe 8GB RAM, so sollte es dbzgl. kein Problem sein. Ich
brauche auf dem Rechner teils mehrere virtuelle Maschinen zum
austesten von bestimmten Vorgängen, deshalb der RAM. Und gerade wenn
man den VMs zeitweise eben ein eigenes Volume (bei ZFS ggf. sogar
über einen eigenen zpool) zuweisen kann, dann ist das i.d.R.
performant, flexibel und auch einfachst wieder zu "entsorgen" - im
Gegensatz zum unflexiblen (Um)Partitionierung.

Zu ZFS noch ein Gedanke/Frage: Wie sieht es dort mit Fragentierung
bzw. Defragmentierung aus? Bei Linux/BTRFS gibt es die Möglichkeit,
auch der Online-Defragmentierung als FS-Option. Ich habe auf die
schnelle im Handbuch/manpage nichts gefunden, oder überlesen. Ich
kann mir das auch selbst raussuchen, aber wenn du/ihr gerade quasi
die Antwort schon auf der Zunge habt...

> > <Naiver Traummodus on>
> > Ich vermisse auf der BIOS-Ebene wirklich so einen Volume-Manager,
> > der auch transparent für div. OSe wäre. Für FakeRAID ist gesorgt,
> > aber sowas sinnvolles fehlt <g>
> > </Naiver Traummodus off>
>
> Naja ... ich finde den Ansatz von ZFS besser, das Volume-
> Management und Dateisystem integriert. Das ist auf BIOS-
> Ebene natürlich nicht möglich, da das BIOS nichts von den
> Dateisystemen weiß, die das jeweilige OS unterstützt.

Ja, Traumtänzerei eben ;-) Wenn man das konsequent durchdenkt ist
man im Prinzip bei sowas auch in der Klasse der richtigen
RAID-Kontroller - sowohl vom Konzeptionellen als auch vom
Preislichen.

Eine Idee, die ich nochmal ausprobieren (VM) will: Bei einem
Mischbetrieb zwischen Linux und BSDs könnte man den GEOM-Teil wohl
auch durch Linux-LVM als Volumemanager machen. FreeBSD kann über
das Modul geom_linux_lvm prächtig darauf zugreifen. Sollte sich also
auch über ein vom LVM zugewiesenes logisches Volume mittels des
Kernelmoduls installieren lassen.
Zur Zeit nutze ich das um auf mein Linux-LVM und die
ext4-Partitionen zuzugreifen.
Ein Nachteil bei solch einem Ansatz wäre halt, daß das
Volumemanagement in dem Fall nicht bei FreeBSD liegen würde (da wohl
die LVM-Tools nicht zur Verfügung stehen). Bei FreeBSD als
Hauptsystem auf so einem Rechner bleibt dann eher ein mulmiges
Gefühl. Aber wenn man sich ein kleines Linux nur zum Zweck der
LVM/Volumeverwaltung installieren würde, dann wäre sowas ggf. eine
super Lösung für einen Linux/BSD Dual/Mischbetrieb - ohne störende
Grenzen durch unflexible, starre Partitionierung.
>
> Gruß
> Olli

Gruß
        Gerhard

PS: Ich neige dazu, solche Threads zu "kapern", sorry. Hat ja nichts
mehr direkt mit dem Threadtitel zu tun...
Ansonsten neigt sich meine Test-Desktopinstallation ihrem Ende
entgegen, alles notwendige fürs Arbeiten habe ich am Laufen. Selbst
Zugriff auf meinen VDR-Fernsehrecorder, nebst supertuxkart (müßte
wohl eher superbeastie heißen) in gleicher Performance wie unter
Linux. Aktuell bin ich gerade an der 32bit-Umgebung mit Wine, da ich
gerne auch einige Spiele spiele, die unter Linux+Wine für mich
ausreichend laufen. Da sehe ich auch kein grundsätzliches Problem.
Und so "en passant" entdecke ich immer mal die eine oder andere
BSD-Besonderheit ;-)

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Received on Tue 13 Nov 2012 - 13:47:49 CET

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