Gerhard Brauer wrote:
> Oliver Fromme wrote:
> >
> > Man sollte sich natürlich vorher ein wenig Gedanken um die
> > Größe der Partitionen machen. Und in Anbetracht heutiger
> > Festplattengrößen braucht man ja auch nicht allzu knauserig
> > mit dem Platz zu sein.
> >
> > ...
> >
> > Ansonsten muss man dann halt umpartitionieren. Notfalls
> > kann man auch Verzeichnisse von einer Partition in eine
> > andere umziehen (und dann mit einem Symlink verknüpfen).
>
> Wäre da Vinum nicht eine Alternative?
Nein, ich glaube nicht. Ich denke, ZFS wäre in dem Fall
geeigneter und zukunftssicherer.
> Ich z.B. habe mein aktuelles
> FreeBSD auf einer zweiten 500GB-Platte, die aus dem Rechner
> eigentlich wieder raus soll.
> Das endgültige System kommt dann auf eine 2TB-Platte. Und da die
> spannende Frage vor der man steht: Wie zum Teufel partitioniert man
> sinnvoll und langfristig 2TB ??? ;-)
Das ist eine gute Frage. Die Antwort ist: Kommt drauf an.
Ob es nun eine Developer-Maschine ist, ein Desktop-Rechner,
ein Server (und wenn ja, was für einer), ein Host für VMs,
oder was auch immer -- Das hat natürlich einen Einfluss
darauf, wie man die Festplatte(n) partitioniert.
Das Root-Dateisystem mache ich meistens zwischen 1 und 5 GB
groß; das ist mehr als genug. Den meisten Platz brauchen
dort der/die Kernel und die Kernelmodule.
Bei der Größe der Swap-Partiton kann man sich streiten.
Meist bemühe ich die alte Faustregel RAM * 2 (bei 4 GB RAM
also 8 GB Swap), aber es kommt auch immer auf den Einzelfall
an.
Bei /var genügen für einen "normalen" Rechner ohne spezielle
Server-Aufgaben ebenfalls zwischen 1 und 5 GB.
Für /tmp würde ich ein TMPFS nehmen, also keine Partition
auf der Festplatte. Auf meiner Workstation habe ich den
folgender Eintrag in /etc/fstab für 10 GB TMPFS:
tmpfs /tmp tmpfs rw,size=10G,inodes=262144,nosuid 0 0
Wenn man's sich einfach machen will, kann man den ganzen
Rest zusammenwerfen, also den restlichen Platz für eine
Partition vergeben, in der /usr (inkl. /usr/local und
/usr/home) enthalten ist. Dann ist man jetzt fertig und
braucht nicht weiterzulesen. :-)
Aber wenn man will, kann man den Platz natürlich auch noch
weiter aufteilen. Wenn /usr/local und /usr/home separat
sind, würde ich für /usr etwa 20 GB vergeben. Wenn man
keine Source-Updates machen will (d.h. kein /usr/obj und
kein /usr/src) und Software aus Binär-Packages installiert
anstatt sie selbst zu bauen (d.h. kein /usr/ports und keine
distfiles), dann genügt auch deutlich weniger. In dem
Fall würde ich 5 GB ansetzen; das ist dann schon großzügig.
Wenn man /usr/local separat machen will, hängt es natürlich
davon ab, wieviel und welche Software man installieren will.
Da gibt es keine allgemeingültige Regel. Nur als Beispiel:
Auf meiner Workstation hat /usr/local momentan eine
Belegung von knapp 4 GB. Darin sind 590 Ports/Packages;
die Größeren darunter sind X11, Gimp, ein Browser mit Java
(JDK 6), TeX, Scribus, Eclipse, diverse Tools zur Video-
Bearbeitung, und ein paar Sachen mehr. Auf dem Rechner ist
allerdings /usr/local nicht separat, sondern Teil von /usr,
weil das nämlich auf einer SSD liegt. Stattdessen habe ich
/home separat gemacht (das liegt auf einer richtigen Fest-
platte).
> Ich hatte/habe vor (nach einem Test wohl in virtualbox oder qemu)
> die Platte mit Vinum zu verwalten. Müßte ja vom Prinzip wie das LVM
> unter Linux funktionieren, bringt mir also Flexibilität wenn
> Partitionen/Slices/Labels mal zu klein sind. Oder wird wohl auch
> zweit- und Testinstalls usw. erlauben.
Vermutlich wird mir Greg jetzt böse sein, aber ich würde
von Vinum eher abraten. Vinum war zu seiner Zeit toll,
aber inzwischen sehe ich es als überholt an.
Wenn Du eine Neuinstallation mit FreeBSD 9 machst, würde
ich Dir empfehlen, mal einen Blick auf ZFS zu werfen.
Lies Dir einfach mal die Seite mit den Beispielen im
Handbook durch (ist nicht sehr lang), und dann überleg
Dir, ob Du das Gelesene gut findest. Darauf basiere
Deine Entscheidung.
Auf Englisch hier zu finden:
http://www.freebsd.org/handbook/filesystems-zfs.html
Und die deutsche Übersetzung:
http://www.freebsd.org/doc/de/books/handbook/filesystems-zfs.html
Die Übersetzung ist nicht ganz aktuell, enhält aber das
Wesentliche. Wenn Du mit Englisch flüssig bist, lies
lieber das Original.
> <Naiver Traummodus on>
> Ich vermisse auf der BIOS-Ebene wirklich so einen Volume-Manager,
> der auch transparent für div. OSe wäre. Für FakeRAID ist gesorgt,
> aber sowas sinnvolles fehlt <g>
> </Naiver Traummodus off>
Naja ... ich finde den Ansatz von ZFS besser, das Volume-
Management und Dateisystem integriert. Das ist auf BIOS-
Ebene natürlich nicht möglich, da das BIOS nichts von den
Dateisystemen weiß, die das jeweilige OS unterstützt.
Gruß
Olli
-- Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M. Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606, Geschäftsfuehrung: secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün- chen, HRB 125758, Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart FreeBSD-Dienstleistungen, -Produkte und mehr: http://www.secnetix.de/bsd "Python tricks" is a tough one, cuz the language is so clean. E.g., C makes an art of confusing pointers with arrays and strings, which leads to lotsa neat pointer tricks; APL mistakes everything for an array, leading to neat one-liners; and Perl confuses everything period, making each line a joyous adventure <wink>. -- Tim Peters To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the messageReceived on Mon 12 Nov 2012 - 18:24:04 CET