Re: Datensicherung mittels linux dd

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 23 Dec 2008 18:06:36 +0100 (CET)

Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> Ohne mich hier vollends zum Klops machen zu wollen, darf ich an
> dieser Stelle mal an die gute (alte) PD erinnern, ebenso an ihr
> relativ aktuelles Äquivalent, die DVD-RAM. Diese Datenträger kommen
> in einer Kartusche (Cartridge, "Caddy"), sind also mechanisch
> von Haus aus besser geschützt als CDs oder DVDs. DIE DVD-RAM kann
> man sogar beidsietig benutzen, man hat also 2 x 4,7 GB.

Da sagst Du was ... ich habe hier in einer Kiste immer
noch ein 230MB-MOD drin (Magneto-Optical Drive). Muss
so an die 12 Jahre alt sein. Ich verwende es nicht mehr,
weil es einfach zu langsam und zu klein ist. Große Sachen
sichere ich auf externe Festplatten, kleinere Sachen auf
USB-Sticks (und ab und zu auf DVD-R oder CD-R). Das ist
allesamt tausendmal schneller, und ich halte es auch für
verlässlicher als jegliche wiederbeschreibbare optische
Medien.

Ich habe mal eine Weile CD-RWs gehabt, aber nach einigen
Überschreib-Vorgängen konnte man die ausnahmslos in die
Tonne treten -- für Backups ungeeignet. Andere Arten von
optischen Medien (DVD-RAM) mögen vielleicht besser sein,
aber ich traue ihnen für so etwas Wichtiges wie eine Daten-
sicherung trotzdem nicht ausreichend. Ein Backup ist auch
Vertrauenssache.

> Wer Geld hat, kann auch in ein modernes Bandlaufwerksystem
> investieren, diese Dinger sind besser als ihr Ruf.
>
> Alle Verfahren haben gegenüber der Festplatte den Vorteil,
> daß Laufwerk und Medium getrennt sind.

Inwiefern ist das ein Vorteil?

Betrachte man doch mal 'ne typische Situation, die man
heutzutage hat: PC bei Aldi/Lidl/Plus/Penny gekauft,
1 TB Platte ist drin, man fängt an, darauf diversen
Krempel zu sammeln: Fotos, Videos, Dokumente usw.
Wie sichert man das am besten?

Einfachste Möglichkeit: Eine externe 1TB-Platte kaufen
(besser zwei im Wechsel), Kostenpunkt aktuell 100 Euro
pro Stück. Daten mit 50 bis 100 MB/s rübersichern (bei
eSATA, USB wäre etwas langsamer). Und wenn eine der
Backup-Platten die Grätsche macht, ist es ein Garantie-
fall, bzw. nach 3 Jahren kauft man halt eine Neue.

Welche Vorteile hätte jetzt ein Bandlaufwerksystem
(DLT, VXA, was auch immer)? Es wäre erheblich teurer
(und zwar sowohl das Laufwerk als auch die Medien),
deutlich langsamer, aufwendiger in der Handhabung,
und die Medien brauchen mehr physikalischen Platz.
Und versuch mal, ein kaputtes Band als Garantiefall
ersetzt zu bekommen -- je nach Händler und Hersteller
kann man da Glück haben, aber auch Pech (»Bänder sind
Verschleißteile und daher von der Garantie ausgenommen«).
Ich glaube auch nicht, dass eine Bandsicherung nennenswert
sicherer ist als eine Festplattensicherung, wenn sie
korrekt gemacht wird.

Also, ich vermisse meine alten Bänder nicht.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
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similar to the switch from Linux to FreeBSD in '96 -- 'wow!'."
        -- Oddbjorn Steffensen
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Received on Tue 23 Dec 2008 - 18:06:40 CET

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