Re: Datensicherung mittels linux dd

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely7.cicely.de>
Date: Wed, 24 Dec 2008 00:34:49 +0100

On Tue, Dec 23, 2008 at 06:06:36PM +0100, Oliver Fromme wrote:
> Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> > Ohne mich hier vollends zum Klops machen zu wollen, darf ich an
> > dieser Stelle mal an die gute (alte) PD erinnern, ebenso an ihr
> > relativ aktuelles Äquivalent, die DVD-RAM. Diese Datenträger kommen
> > in einer Kartusche (Cartridge, "Caddy"), sind also mechanisch
> > von Haus aus besser geschützt als CDs oder DVDs. DIE DVD-RAM kann
> > man sogar beidsietig benutzen, man hat also 2 x 4,7 GB.
>
> Da sagst Du was ... ich habe hier in einer Kiste immer
> noch ein 230MB-MOD drin (Magneto-Optical Drive). Muss
> so an die 12 Jahre alt sein. Ich verwende es nicht mehr,
> weil es einfach zu langsam und zu klein ist. Große Sachen
> sichere ich auf externe Festplatten, kleinere Sachen auf
> USB-Sticks (und ab und zu auf DVD-R oder CD-R). Das ist
> allesamt tausendmal schneller, und ich halte es auch für
> verlässlicher als jegliche wiederbeschreibbare optische
> Medien.

Von MOD Medien bin ich heute noch sehr überzeugt.
Die sind nahezu uverwüstlich.
Von den Laufwerken allerdings überhaupt nicht, da die doch recht
schnell zu Ausfällen neigen.

Zum Thema PD: hier steht noch ein 30 fach Wechsler mit 2
PD Laufwerken rum, die 1,5GB Medien (Wendemedien 750M/Seite) schlucken
sollen.
Die Medien sind einfach unsäglich teuer und damit für mich reizlos.
Der Medienpreis ist auch für mich das Kriterium schlechthin von
Wechsellaufwerken wegzugehen.
Preislich sind solche Laufwerke beim Kauf immer reizvoll, aber der
Reiz nimmt im Betrieb nach einiger Zeit ab und dafür sind die
Laufwerke dann doch meist zu teuer.
Da muss man schon den Bedarf nach sehr vielen Medien haben, um
mit Festplatten konkurieren zu können.

> Ich habe mal eine Weile CD-RWs gehabt, aber nach einigen
> Überschreib-Vorgängen konnte man die ausnahmslos in die
> Tonne treten -- für Backups ungeeignet. Andere Arten von
> optischen Medien (DVD-RAM) mögen vielleicht besser sein,
> aber ich traue ihnen für so etwas Wichtiges wie eine Daten-
> sicherung trotzdem nicht ausreichend. Ein Backup ist auch
> Vertrauenssache.
>
> > Wer Geld hat, kann auch in ein modernes Bandlaufwerksystem
> > investieren, diese Dinger sind besser als ihr Ruf.
> >
> > Alle Verfahren haben gegenüber der Festplatte den Vorteil,
> > daß Laufwerk und Medium getrennt sind.
>
> Inwiefern ist das ein Vorteil?

Ich sehe darin inzwischen sogar einen riesen Nachteil.
Das Laufwerk ist dabei im Dauereinsatz und kann dann 1-2 Jahre
später mitunter die Medien nicht mehr lesen.
Eine 2 Jahre trocken und kühl eingelagerte Festplatte hingegen
unterliegt hingegen kaum einem Verschleiß.

> Betrachte man doch mal 'ne typische Situation, die man
> heutzutage hat: PC bei Aldi/Lidl/Plus/Penny gekauft,
> 1 TB Platte ist drin, man fängt an, darauf diversen
> Krempel zu sammeln: Fotos, Videos, Dokumente usw.
> Wie sichert man das am besten?
>
> Einfachste Möglichkeit: Eine externe 1TB-Platte kaufen
> (besser zwei im Wechsel), Kostenpunkt aktuell 100 Euro
> pro Stück. Daten mit 50 bis 100 MB/s rübersichern (bei
> eSATA, USB wäre etwas langsamer). Und wenn eine der
> Backup-Platten die Grätsche macht, ist es ein Garantie-
> fall, bzw. nach 3 Jahren kauft man halt eine Neue.
>
> Welche Vorteile hätte jetzt ein Bandlaufwerksystem
> (DLT, VXA, was auch immer)? Es wäre erheblich teurer
> (und zwar sowohl das Laufwerk als auch die Medien),
> deutlich langsamer, aufwendiger in der Handhabung,
> und die Medien brauchen mehr physikalischen Platz.
> Und versuch mal, ein kaputtes Band als Garantiefall
> ersetzt zu bekommen -- je nach Händler und Hersteller
> kann man da Glück haben, aber auch Pech (»Bänder sind
> Verschleißteile und daher von der Garantie ausgenommen«).
> Ich glaube auch nicht, dass eine Bandsicherung nennenswert
> sicherer ist als eine Festplattensicherung, wenn sie
> korrekt gemacht wird.
>
> Also, ich vermisse meine alten Bänder nicht.

Ich schon - die Zeiten der QIC Streamer (echte, nicht der Floppy Mist)
war schon eine gute Zeit.
Aber inzwischen sind Festplatten wirklich eine harte Konkurenz und
man braucht schon sehr spezielle Anwendungsfälle, bei denen sich
Bänder noch rechnen.
Ein 4,7GB Medium ist für mich aber eher Spielzeug, da es beim
sichern ernsthafter Datenmengen einfach zu viel Arbeit macht und
kleine Mengen kann man mit heutigen Breitbandanschlüßen auch bequem
irgendwo online sichern - oder auf Flashspeicher, die auch bezahlbar
sind.
Die DVD-Medien erscheinen zwar günstiger als Flash-Speicher, aber
die Laufwerke halten keinen echten Dauerbetrieb aus, sodass man auch
hier öfters neu kaufen muss und mehr als eine Hand voll Medien will
auch keiner mehr von Hand wechseln müssen.
Wie reden ja immer noch von Datensicherung.
Zum Archivieren sind derartige Medien schon besser geeignet.
Z.B. ein Projekt ist abgeschlossen und man archiviert das Ergebniss
dann auf zwei DVD - eine lokal und eine woanders, z.B. im Bankschließfach.
Da ist der Vorteil ja immer noch, dass es die passenden Laufwerke ja
als Massenware auch in einigen Jahren noch geben dürfte.

-- 
B.Walter <bernd@bwct.de> http://www.bwct.de
Modbus/TCP Ethernet I/O Baugruppen, ARM basierte FreeBSD Rechner uvm.
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Received on Wed 24 Dec 2008 - 00:34:58 CET

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