Re: geom_*, atacontrol oder Hardware?

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Fri, 19 Nov 2004 05:41:42 +0100

On Fri, Nov 19, 2004 at 02:38:09PM +1100, Peter Ross wrote:
> Hi all,
>
> danke fuer Eure Antworten.
>
> Andreas Braukmann wrote:
> >> Irgendwie sehe ich nicht wirklich Bedarf an SPARC-*BSD, es ist in
> >> meinen Augen eher Spielerei.
> >
> > Ganz im Gegenteil.
>
> Zunaechst, "Spielerei" war wohl ein wenig krass ausgedrueckt.
>
> Mal etwas provokativ weitergestaenkert ;-) Ob sich auf dieser Liste
> vielleicht die Mehrzahl aller *BSD/SPARC in Deutschland gemeldet hat? Das
> wuerde heissen, in Deutschland setzt einer einstellige Zahl von
> Administratoren *BSD/SPARC ein..

Aleine hier in Moers kenne ich mehrere Leute persönlich.

> > "Abgehangene" SPARC-Hardware ist recht guenstig.
> > Zwar kann man damit keine CPU-Monster bauen, bekommt aber sehr
> > stabile Systeme mit guter bis sehr guter I/O-Leistung hin. Und das auch
> > noch ohne das uebliche PC-Hardware-Rumgezicke.
>
> Ja, das ist wahr. Aber ich tausche die Unsicherheit der wackligen
> PC-Hardware gegen die eines von wenigen gepflegten und getesteten
> Betriebssystems ein.

Ja und?
Glaubst du an kommerziellen OS sitzen sehr viel mehr Leute?
OK - an Windows sicherlich, aber am eigendlichen OS sind es letzlich
wohl auch nur eine überschaubare Anzahl Verantwortlicher.

> Aber diese Unsicherheit ist mein subjektiver Eindruck, ein wenig genaehrt
> durch lesen der TODO-und Bug-Listen vor Releases, die haeufiger
> Nicht-Intel-Plattformen erwaehnen.

Wie schon erwähnt - ein großteil der Probleme gibt es letzlich dadurch,
dass eine Änderung, die einen Bug in ein non-i386 System einbaut von
vielen Entwicklern recht lässig betrachtet wird.
In den letzten Jahren war etlichen an Überzeugungsarbeit nötig.

> Vielleicht mal andersrum gefragt: mit wieviel Bauchschmerzen upgradet ein
> Admin eine Alpha oder SPARC - verglichen mit Upgrades auf Intel-Systemen?

Vor 2-3 Jahren hatte ich durchaus bei jedem Update Sorgen, aber dank
der inzwischen deutlich stärkeren 64bit Präsenz ist das nicht mehr so
kritisch und die Unterschiede kaum noch zu spüren.
FreeBSD hat einige 64bit Platformen dazubekommen und auch in der
Landschaft der Anwendungsprogrammierer sind 64bit Maschinen deutlich
öfters anzutreffen.
Meine heimische Hauptarbeitsmaschine ist eine FreeBSD/alpha und da
läuft so ziemlich alles an CAD, Graphik, Browser und sonstiges drauf
was ich tagtäglich brauche.
Die letzten Updateschwierigkeiten auf -current waren ausnahmslos Plat-
formunabhängig.

> > Ich haette z.B. unheimlich gern mal eine 2 oder 4 CPU SPARC-Maschine
> > mit viel (min. 4 GB) einem Buendel moderner Platten, um zu schauen, ob
> > das nicht eine geeignete Plattform waere, um i386-basierte Post-
> > greSQL-Server abzuloesen.
> > Und nein: Solaris ist dafuer (wenn man Bruce Momijan und Kollegen
> > glauben schenken darf; wovon ich zunaechst einmal ausgehen) keine gute
> > Wahl.
>
> Warum nicht? Solaris ist nicht unbedingt Weltspitze in Performance, das
> ist wahr, was ich schaetze, ist die Stabilitaet. Die Gutmuetigkeit dieser
> Systeme fand ich schon beruhigend. Als Admin eines Solaris-Netzwerkes habe
> ich eigentlich nie 24x7 unter Stress gestanden, auch wenn ich fuer eine
> Firma rund um die Uhr ganz alleine verantwortlich war.

FreeBSD/sparc64 läuft auch recht stabil.
Ich kann mir sehr gut vorstellen dass ein Postgres unter FreeBSD
schneller ist.

> Stabilitaet ist auch etwas, was sich betriebswirtschaftlich lohnt. 20%
> weniger Leistung laesst sich durch Kauf schnellerer Hardware billiger
> ausgleichen als ein Ausfall eines betriebswichtigen instabilen Systems

Ich habe auch schon etliche Solaris Panics hinter mir.
Solaris ist von der Stabilität her sicherlich recht ausgereift, aber
ob es eine konkrete Anwendung auch wirklich uzverlässiger bedient hängt
vom Einzelfall ab.
Es wird auch gerne unterschätzt, dass auch Leistungsreserve Stabilität
bringen kann - schön wenn einem das OS die Reserve bringt.
Was nutzt es einem wenn die Maschine überlebt, aber in der Performance
plötzlich abkippt und für die Anwendung zu langsamm ist?
Ein Websufer wartet schlichtweg keine Minute auf seine Seite.

> kosten kann. Letzteres wird dann oft durch Fallbackloesungen aufgefangen,
> die aber auch selten umsonst zu haben sind.

Und in den allermeisten Fällen auch nicht wirklich funktionieren.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
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Received on Fri 19 Nov 2004 - 05:43:03 CET

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