Moin,
--On Freitag, 19. November 2004 14:38 Uhr +1100 Peter Ross <Peter.Ross(at)alumni.tu-berlin.de> wrote:
> Mal etwas provokativ weitergestaenkert ;-) Ob sich auf dieser Liste
> vielleicht die Mehrzahl aller *BSD/SPARC in Deutschland gemeldet hat? Das
> wuerde heissen, in Deutschland setzt einer einstellige Zahl von
> Administratoren *BSD/SPARC ein..
och noe du; das gleitet nun schraeg seitlich in ein Niveau
ab, das auf dieser Mailingliste nicht ueblich ist. Der ;-)
rettet Dich noch so gerade eben.
Ich kann nur sagen: man taeuscht sich. Ich bin immer wieder
ueberrascht, wo man so ueberall ploetzlich auf ein BSD trifft.
Und *BSD (egal welches) ist fuer SPARC-Hardware ein - auch in
der betrieblichen Praxis - vernuenftiges, gut unterstuetztes
Betriebssystem. Und wenn man fuer Support eine vergleichbare
Menge Geldes investieren kann, wie man dies fuer Solaris tun
muesste, so kann bei harten Problemen auch sicher einen pas-
senden *BSD-Kern-Entwickler damit anheuern.
> Aber diese Unsicherheit ist mein subjektiver Eindruck, ein wenig genaehrt
> durch lesen der TODO-und Bug-Listen vor Releases, die haeufiger
> Nicht-Intel-Plattformen erwaehnen.
Es ist schon klar, dass es weniger Entwickler-Ressourcen fuer
die nicht-Intel-Welt bei FreeBSD gibt. Bei NetBSD sieht das
aber schon weit positiver aus. Und bei den ToDo-/Bug-Listen
darfst Du im FreeBSD-Fall nicht vergessen, dass es sich um
ein "first release" handelt.
> Vielleicht mal andersrum gefragt: mit wieviel Bauchschmerzen upgradet ein
> Admin eine Alpha oder SPARC - verglichen mit Upgrades auf Intel-Systemen?
Im Moment habe ich bei *jedem* Upgrade auf moderner Hardware
sehr grosse Bauchschmerzen. Tuts das Interrupt-Routing noch?
Bootet der Kernel noch mit ACPI-Unterstuetzung? Falls nein,
findet er noch alle Hardware ohne ACPI-Unterstuetzung? etc.
Bei aelterer Hardware muss man auch aufpassen, dass man nicht
ploetzlich und unerwartet auf der Nase liegt, wenn eine fuer
moderne Hardware positive Code-Aenderung nicht hinreichend
auf alter Hardware getestet wurde. (Wie denn auch bei der
grossen architektonischen Vielfalt im i386 Bereich.)
Und ein Upgrade der Groessenordnung wie wir sie gerade bei
FreeBSD erleben, gab es bei Betriebssystemen aus dem Hause
Sun das letzte Mal zwischen SunOS 4 und SunOS 5. Na? Kannst
Du Dich an die Zeit erinnern? Hast die Umstellung einer
groesseren Anzahl von Maschinen miterlebt?
Genau; man hat erstmal ein Jaehrchen oder auch zwei mit Test-
maschinen gespielt und sich auf das Upgrade gruendlich vor-
bereitet. Lass mal in aller Ruhe bei RELENG_5_5 ankommen und
dann mal schauen, wie ruhig das Fahrwasser fuer wirklich kri-
tische Systeme geworden ist.
>> Ich haette z.B. unheimlich gern mal eine 2 oder 4 CPU SPARC-Maschine
>> mit viel (min. 4 GB) einem Buendel moderner Platten, um zu schauen, ob
>> das nicht eine geeignete Plattform waere, um i386-basierte Post-
>> greSQL-Server abzuloesen.
>> Und nein: Solaris ist dafuer (wenn man Bruce Momijan und Kollegen
>> glauben schenken darf; wovon ich zunaechst einmal ausgehen) keine gute
>> Wahl.
>
> Warum nicht? Solaris ist nicht unbedingt Weltspitze in Performance,
Genau daswegen. Die Filesystem-Performance saugt, ... sehr.
Zumindest im Vergleich zu den BSDs. In Sachen PostgreSQL
saugt sie uebrigens bei praktisch allen Linux-Dateisystemen
auch. (Bei Linux kommt noch das immer noch recht hakelige
I/O-Scheduling unter Volllast dazu.)
> das
> ist wahr, was ich schaetze, ist die Stabilitaet. Die Gutmuetigkeit dieser
> Systeme fand ich schon beruhigend.
Nunja. Deshalb laufen meine "braucht keine 5.x-Features, darf
aber nie in die Knie gehen"-Server auch unter RELENG_4_*.
> Als Admin eines Solaris-Netzwerkes habe
> ich eigentlich nie 24x7 unter Stress gestanden, auch wenn ich fuer eine
> Firma rund um die Uhr ganz alleine verantwortlich war.
Ich bin (mit einem Notfall-Backup wohl) fuer alle meine Systeme
und die meiner Kunden 24/7 verantwortlich und fuehle mich mit
*BSD sehr wohl in meiner Haut.
> Stabilitaet ist auch etwas, was sich betriebswirtschaftlich lohnt. 20%
> weniger Leistung laesst sich durch Kauf schnellerer Hardware billiger
> ausgleichen als ein Ausfall eines betriebswichtigen instabilen Systems
> kosten kann.
Seltsam. Das ist genau einer meiner Hauptgruende fuer den
Einsatz von FreeBSD bei Kunden. Gemein ist nur, wenn diese
80% Leistung (mehr als) doppelt so teuer sind wie die 100%
unter FreeBSD.
> Anyway, ich denke, es ist schon interessant zu hoeren, was andere Leute so
> treiben:-)
Das sowieso. :-)
-Andreas,
... vielleicht doch keine SPARC-Hardware fuer PostgreSQL,
sondern lieber ne V40z unter FreeBSD? hmmm. hmmm.
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Received on Fri 19 Nov 2004 - 09:31:02 CET