Re: Kernelconfig

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Fri, 25 Jun 2004 16:21:08 +0200 (CEST)

Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de> wrote:
> On Fri, Jun 25, 2004 at 03:11:21PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > Ein Arbeitsrechner, der nicht ausgeschaltet wird, kostet --
> > vorsichtig geschätzt -- 100 Euro/Jahr zusätzlich. Und das
> > sind nur die direkten Kosten; es gibt auch noch indirekte,
> > z.B. durch die Klimaanlage, und nicht zuletzt auch durch
> > den höheren Verschleiß des laufenden Rechners. Und selbst
> > wenn einem die Kosten egal sind; der Umweltschutz sollte
> > einem nicht egal sein.
>
> An einen höheren Verschleiß wegen einem durchlaufenden Rechner mag ich
> nicht so wirklich glauben - immerhin macht ein durchlaufender Rechner
> wesentlich weniger Temperaturschwankungen, Motoranläufe, etc durch.

Lüfter sterben meiner Erfahrung nach im Betrieb, nicht beim
Anlaufen. Und die preiswerten IDE-Festplatten (d.h. die,
die üblicherweise in Arbeitsrechnern verbaut werden) der
meisten Hersteller sind sogar darauf ausgelegt, daß sie
nicht im Dauerbetrieb laufen. Bei Server-Festplatten ist
das natürlich etwas anderes.

Und dann die leidige Geschichte mit den Elkos, die bei ei-
nigen Billig-Boards im Dauerbetrieb gerne mal über den Jor-
dan gehen.

> Zum Umweltschutz gehört für mich wesentlich stärker, dass Arbeitsplatz-
> maschinen keine Stromfressenden CPUs, sondern langlebige haben.

Das natürlich auch -- Das ist aber kein Argument gegen das
Ausschalten der Rechner bei Feierabend.

> > Was das Zeitsparen angeht -- Ich gucke einem Rechner nor-
> > malerweise nicht beim Booten zu, sondern beschäftige mich
> > nach dem Einschalten erstmal mit etwas anderem (Kaffee ho-
> > len, in c't blättern, telephonieren, ...). Die 30 Sekun-
> > den, die das Booten braucht, kann man durchaus noch mit
> > etwas anderem verbringen als nur dazuhocken und finster
> > vor sich hinzustarren. :-)
>
> Und dann kommen nochmals etliche Minuten dazu Keys für diverse Server
> einzugeben usw.

Guter Einwand. Es ist natürlich auch vom Sicherheitsaspekt
her schlecht, Rechner mit offenen Sessions nach Feierabend
weiterlaufen zu lassen ...

(Übrigens gibt es auch Suspend-to-disk -- Dann kann man den
Rechner ausschalten _und_ man muß nach dem Einschalten we-
der lange auf's Booten warten noch sich erneut authentisie-
ren.)

> Der Umstand dass meine Arbeitsumgebung durchläuft war mir gar eine USV
> an dem System wert.

Wobei man da auch tierisch aufpassen muß -- diese kleinen
USVs, die man sich auf oder unter den Tisch stellen kann,
rufen in der Praxis eher mehr Ausfälle hervor als sie ver-
hindern (hierzu gab's diverse Studien).

Wer in einer Großstadt mit verläßlicher Stromversorgung
lebt, ist gut damit beraten, besser keine Klein-USV zu ver-
wenden. Etwas anderes ist es natürlich in Rechenzentren
mit »richtigen« redundant ausgelegten USVs, und in Gegenden
mit unzuverlässiger Stromversorgung. Ich selbst hatte eine
kleine USV, als ich noch in Clausthal-Zellerfeld gewohnt
habe, aber seit dem Umzug nach München benutze ich die lie-
ber nicht mehr.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Fri 25 Jun 2004 - 16:21:46 CEST

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