Re: SMTP Weiterleitung

From: Olaf Hoyer <ohoyer(at)gaff.hhhr.ision.net>
Date: Fri, 12 Mar 2004 15:46:05 +0100 (CET)

On Fri, 12 Mar 2004, Andy Tschiersch wrote:

> Hallo Liste!
>
> In der Firma eines Freundes wurde Lotus installiert. Die haben dort
> einen Windowsserver der auch die Mails an die Clients verteilen soll.
> Dieser Windows-Server ist mit einem Wähl-DSL-Zugang ständig mit dem
> Internet-Verbunden. Allerdings hat er keine feste IP. Das Problem ist
> nun das der MX-Eintrag für die Domain der Firma ja auf eine feste IP
> verweisen muss. Es soll so realisiert werden das der Windows-Server in
> regelmässigen Zeitabständen die Mails von einem Zwischenserver abholen
> soll. Dieser Zwischenserver wäre dann meine 4.7-Kiste die eine feste
> IP hat. Der Admin sagte mir das dieses über das SMTP-Protokoll
> passieren soll, und nicht über POP3. Ich war ein bisschen verwirrt,
> weil ich bisher dachte das SMTP nur zum verschicken von Mails ist. Er
> meinte ich müsste eine SMTP-Weiterleitung einrichten.
>

Moin!

Also in meiner aktiven Supporterzeit habe ich viele ferkelige
Konstrukte, die historisch gewachsen sind, bei Kunden erlebt.
Das Problem war meist, dass die mal von kompetenten Leuten zu Zeiten
gemacht wurden, wo es nicht anders ging, aber mit Sachverstand behandelt
wurden.

Heutzutage spart man damit nur wenige Euro im Monat, hat aber meist
seeehr viel mehr Stress...

Ok, aber nun zum fachlichen:

Also eine Waehlleitung nach draussen fuer unsere Betrachtung.
(Ob ISDN oder DSL spielt hier keine Rolle, wichtig ist hier die
dynamische IP, sowie die nicht 100% verfuegbarkeit des Rechners)

Dh. man muss einen SMTP-Relayhost einrichten, der zwischenpuffert, wo
dann der Exchange (oder whatever) seine mails abholt.

Moeglichkeiten:

1) POP-Fach auf dem Teil, und dann pollen und in die Postfaecher
sortieren.

Boese, weil durch das Pop-Fach-Lagern durchaus einige Header vermurkst
werden koennen, in der doku zu fetchmail stehen da auch einige naehere
Infos.

2) ganz stinknormalen Mailserver wie sendmail nehmen, der fuer diese
Domain eingetragen ist. Dieser nimmt die mails an, und stellt diese per
mailertable etc. an den Windowsserver zu, der ne dyn. IP hat, die z.B.
per dyndns auch aufgeloest werden kann.

Ist dieser Server mal nicht erreichbar, gehen die mail in den spool.

Dieser Vorgang laesst sich durch ETRN auch etwas steuern.

Konkrete Realisierung:

host foo.bar
foo.bar has address 1.2.3.4
foo.bar mail is handled (pri=10) by freebsd.xxx.yy

im sendmail oder mailer der Wahl werden in der
/etc/mail/local-host-names die Domains der Firma eingetragen, also:

>cat /etc/mail/local-host-names
foo.bar

z.B. in der mailertable kann man dann den forward definieren:

>cat /etc/mail/mailertable
foo.bar esmtp:windowsfoobar.dyndns.org

Dh. eingehende mail wird an windowsfoobar.dyndns.org weitergeleitet,
wenn der mal nicht erreichbar ist, wird die mail gespoolt.

Wenn der Server mal oben ist, kann er auch per script sich auf den
sendmail connecten, als Befehl ein ETRN foo.bar senden, und die Queue
wird sofort abgearbeitet, anstatt in den Stundenintervallen des
sendmails.

Dieses ETRN-Script ist IIRC sogar auf sendmail.org dokumentiert...

> Ich hab das alles nicht so richtig verstanden, deswegen wende ich mich
> an euch. Wisst ihr was der Admin da meint? Und wenn ja, wie kann ich
> meine 4.7er Kiste dazu bringen alle Mail die an *@firma.de gehen
> zwischenzuspeichern bis der Windows-Server sie über SMTP(?) abholt.
>

Spoolen macht sendmail automatisch.

Disclaimer: obiges ist aus dem gedaechtnis niedergeschrieben, wird da
evtl. noch einige Feinheiten geben, die man vielleicht anders eleganter
loesen kann...

HTH
Olaf

-- 
Olaf Hoyer        ohoyer(at)gaff.hhhr.ision.net
Fuerchterliche Erlebniss geben zu raten,
ob der, welcher sie erlebt, nicht etwas Fuerchterliches ist.
(Nietzsche, Jenseits von Gut und Boese)
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Received on Fri 12 Mar 2004 - 15:46:30 CET

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