Re: Kyocera FS-680

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Thu, 1 May 2003 14:52:30 +0200 (CEST)

Hallo Ihr Druckerverwöhnten :-)

Bernd Walter <ticso(at)cicely9.cicely.de> wrote:
> On Wed, Apr 30, 2003 at 11:54:45PM +0200, Patrick Hess wrote:
> > Bernd Walter schrieb:
> > > OK - Farbe kannst natürlich vergessen - das ist bei dem modell klar.
> >
> > Farbe? Damals war ich ich gerade froh, nicht mehr in eine
> > Schreibmaschine hacken zu müssen ;-)
>
> Ich war nur froh, daß mein alter 9 Nadler (Baujahr '87) nicht mehr
> gequählt werden mußte.

Boah ey, Du hattest 9 Nadeln? Was für ein Luxus. :-)

Ich hatte am Anfang nur 7 Nadeln (Commodore MPS-801).
Nicht etwa, weil zwei davon kaputt waren -- das Teil hatte
wirklich nur sieben. Und es hat den Begriff »Langsamkeit«
neu definiert: Da es nur einen Puffer von 96 Bytes hatte,
mußte eine Graphik-Zeile in mehreren Häppchen übertragen
und gedruckt werden. Und schlimmer noch: Der Motor konnte
den Druckkopf nur nach rechts schieben (eine Feder hat ihn
dann wieder an den linken Anschlag gezogen, sobald der Mo-
tor anhielt). Das bedeutete: Die ersten 96 Pixelspalten
drucken, anhalten, Druckkopf an den linken Anschlag zurück,
warten auf die nächsten 96 Bytes. Dann Motor wieder star-
ten, 96 bereits gedruckte Pixelspalten überspringen und die
nächsten 96 drucken. Und wieder von vorne. Fünf- oder
sechsmal, dann war Zeile (7 Pixel Höhe) fertig.

Also erzählt mir nichts von langsamen Druckern. :-)
OK, zugegeben, im Textmodus konnte er eine ganze Zeile auf
einmal drucken. Er schaffte dann so etwa 10 Zeilen (nicht
Seiten!) pro Minute, wenn ich mich richtig erinnere.

Ursprünglich hatte ich das Ding für den C64 gekauft, später
dann mit Hilfe einer selbstgebastelten Adapterplatine noch
am Amiga betrieben. (Und noch später dann auf einen Star
NL-10 umgerüstet, der hatte dann tatsächlich auch 9 Nadeln
und eine für meine Begriffe unendlich hohe Auflösung und
wahnwitzige Geschindigkeit. Man konnte beim Drucken gar
nicht mehr mitlesen.) Und wiederum später dann ein NEC P60
24-Nadler, ein äußerst robuste Gerät. Der Druckkopf sah
aus wie ein gußeisernes Teil aus einem Maschinengewehr.
Ich habe das Ding mehrfach komplett zerlegt (zur Reinigung)
und wieder zusammengebaut.

Nachteil war dann allerdings die Lautstärke; insbesondere
nach meinem Einzug ins Studentenwohnheim war es nicht mehr
so angesagt, nächtelang Sourcelistings ins papier zu häm-
mern ... Daher habe ich mir dann Anfang der 90er einen
HP LJ-4L gekauft. Das war unglaublich, ein echter Laser-
drucker. 300 DPI, 4 Seiten pro Minute (naja, im Textmo-
dus). Die 512 Kbyte RAM mußte ich noch für teures Geld auf
1 Mbyte aufrüsten, um eine ganze Graphikseite drucken zu
können. Sogar die PCL-Bücher von HP hatte ich mir aus lau-
ter Begeisterung gekauft (habe ich immer noch herumstehen).

Und wieder ein paar Jährchen später konnte ich bei einem
Sonderangebot nicht widerstehen: Ein TI microLaser Power-
Pro 600. Ich benutze das Ding heute noch mit der ersten
Toner-Kartusche (!) und der ersten Bildtrommel. Der Toner
reicht für 10000 Seiten, die Trommel für 20000. Für beides
habe ich seit Jahren Nachschub um Keller stehen; ich hoffe,
der verschimmelt mir nicht, bevor ich ihn wirklich brauche.
Übrigens mein erster Drucker mit Adobe PostScript -- eine
echte Gnade, wenn man sich jahrelang mit irgendwelchen ab-
surden und/oder proprietären Druckersprachen und Treibern
herumärgern mußte. Falls ich mir irgendwann einen neuen
Laserdrucker zulegen, wird er definitiv PostScript haben.

Was Farbdruck betrifft, hatte ich mir vor ein paar Jahren
mal einen Canon BJC-600 zugelegt. Das war damals, als der
Farbtintenstrahler-Boom mit »Photoqualität« gerade ins Rol-
len kam. Mit der Hardware bin ich recht zufrieden. Die
Köpfe trocknen bei längerer Nichtbenutzung zwar mehr oder
weniger ein, aber man kann sie ohne große Probleme wieder
freispülen. Nachteil: Das Ding läuft _nur_ unter Windows.
Es gibt zwar Unix-Treiber, die irgendwelche Hacker zusam-
mengestrickt haben, aber deren Ausgabequalität bleibt
sichtbar hinter den Original-Windowstreibern zurück. Und
wenn ich mal ein buntes Bildchen drucke, soll es natürlich
auch so gut wie möglich aussehen, also muß Windows dafür
gebootet werden. Achja: Arschlahm ist das Teil (20 Minu-
ten pro Seite in höchster Qualität), aber naja, so häufig
mache ich das nicht, und von früher bin ich Langsamkeit
auch gewöhnt, siehe oben. ;-)

Irgendwann vor kurzem habe ich dann bei Aldi einen Lexmark
Z33plus gesehen. Ich hatte absolut keinen Plan, ob man das
Ding unter FreeBSD vernünftig zum Laufen kriegt, aber für
40 Euro habe ich das Risiko dann auf mich genommen und das
Ding heimgetragen. Es steht hier immer noch originalver-
packt im Karton, daher kann ich weiter nichts dazu sagen.
:-}

Soviel zur Rubrik »Retro« für heute ...

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
Any opinions expressed in this message may be personal to the author
and may not necessarily reflect the opinions of secnetix in any way.
"Now that the Internet has the full spectrum of humanity as users,
the technology is showing its weakness: it was designed to be used by
friendly, smart people. Spammers, as an example of a class, are neither
friendly nor smart." -- Paul Vixie in an interview with Sendmail.net
To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Thu 01 May 2003 - 14:54:03 CEST

search this site