Re: Shells, Linux, GNU

From: Benjamin Podszun <ben(at)galactic-tales.de>
Date: 02 Apr 2003 09:57:42 +0200

Danke erstmal für alle bisherigen Antworten.. Ist wirklich interessant
die unterschiedlichsten Meinungen dazu zu lesen. Und das sogar wirklich
in sachlichem Ton ;-)

On Tue, 2003-04-01 at 23:48, Jens Rehsack wrote:
> Andreas Braukmann wrote:
> > Moin,
> >
> > On Tue, Apr 01, 2003 at 09:14:34PM +0200, Robin Brocks wrote:
> >
> >>>Alle: Was genau macht Linux für euch schlechter?
> >>>
> >>
> >>Mich stört an Linux, daß es langsamer ist als Windows
> >
> >
> > ... an den Stellen, an denen Linux langsamer ist als
> > Windows, ist FreeBSD sicher auch langsamer Windows.
>
> Nicht unbedingt. Beispielsweise wäre da mal der SAmba-Performance-Test
> vom SysAdmin Magazine (http://www.samag.com/) zu erwähnen, wo Linux
> offensichtlich besser abschneidet. Bei mir schnitt im direkten Vergleich
> zu SuSE Linux das FreeBSD 4.7 besser ab. Der Netzwerkstack vom BSD ist
> besser als der vom Linux (der vom Windows zwangsläufig auch :-)), die
> Speicherverwaltung vom BSD ist IMHO effektiver und die Möglichkeit, die
> Sourcen selbst mit den ausgewählten Compiler-Optionen zu kompilieren,
> macht ein *BSD gegenüber Standard-Linux-Distri's definitiv schneller.
>
> Anders sieht dies im Vergleich zu debian oder Slackware aus, und
> natürlich allen, die darauf aufbauen...

Debian ist defaultmässig auf binary-packages basierend. Das es auch
sourcen kompilieren und verwalten kann ist nicht wirklich ein
Riesen-Feature. Das kann auch rpm (würg).
Slackware-tgzs sind normalerweise auch bereits kompiliert und fertig,
iirc.
Aber wenn du solche Dinge anführst solltest du einen Blick auf Gentoo
werfen. Da wäre der Vergleich fair, da diese Distribution mehr oder
minder aus dem Neid auf die *BSD-ports entstanden ist. ;-)

> >>Daß hier ein KDE auf FreeBSD so schnell läuft, daß meinen
> >>Kollegen mit ihren Linux-Desktops die Kinnlade runterfällt,
> >>wenn ich auf "KOffice" drücke und es nach 2 Sekunden
> >>hochgepoppt ist.
> >
> > Sorry, aber das kann ich weder wirklich glauben, noch lokal
> > reproduzieren. Ein Linux am Arbeitsplatz ist genauso "snappy"
> > oder "non-snappy" wie ein FreeBSD. Bei einem meiner Kunden
> > stehen Suse- und FreeBSD-Workstations mit exakt gleicher
> > Hardware direkt nebeneinander. Glaube mir: du merkst in der
> > Praxis keinen subjektiven Performance-Unterschied. Dass es
> > - je nach Maschinenlast und Filesystem-Typ - messbare Unter-
> > schiede gibt, will ich nicht bestreiten, aber auch dann wird
> > es so sein, dass das Performance-Pendel mal zugunsten von
> > Linux und mal zugunsten von FreeBSD ausschlaegt.
>
> Widerspruch. Ich kann das (zwar nicht mit KOffice, aber mit Mozilla)
> definitiv belegen. Aber es gibt sicher auch viele Punkte oder
> Situationen, in denen ein Linux einem BSD voraus ist.
>
> >>Mich stört einfach, daß die aktuellen Linux Distris einem Mainstream
> >>folgen, der von
> >>Microsoft vorgegeben wird und sie diesem folgen, ohne auch nur annähernd
> >>Microsoft
> >
> >
> > [Exkurs: Dein Zeilenumbruch steht jedoch einem gewissen MS-Produkt
> > in nichts nach]
>
> Ich lasse meinen vom Netscape machen (ja, ich benutze Windows als
> Terminal, weil ich schön mal 'ne Runde Port-Royal oder Unreal zocken
> kann, wenn ich 'ne halbe Stunde Stress abbauen muss).

Ehrliche Frage: Kann BSD das nicht? Port-Royal sagt mir nichts, aber
unter Linux ist Unreal kein Problem. ;-)
Wie sieht es mit Wine aus unter BSD? Und würden nicht nach Linux
portierte Spiele mit Linux-Emulation auch unter FreeBSD laufen?

> >>das Wasser reichen zu können. Dabei verlieren sie das, was für mich ein
> >>Unix auf
> >>dem Desktop erst richtig "geil" macht.
> >
> > Und das waere?
>
> Für mich:
> 1) Der Ports-Tree und das Package-Management empfinde ich als
> ausgereifter. Nicht wegen der Technologie von pkg_* - die ist
> - sorry - von hinterm Mond. Aber es funktioniert. Was zu einem
> Port/Package gehört, ist zu jedem Zeitpunkt völlig klar und wird
> nur durch den Port selbst definiert. Unter Linux mit rpm-System
> (SuSE, Red-Hat, Mandrake) bin ich zwischen verschiedenen Versionen
> ständig auf rpm's gestoßen, die plötzlich irgendwie anders waren...
>
> Und dann z.B. der Zwang, sax2 installieren zu müssen, um XFree
> zu bekommen, hylafax für apsfiler - lauter solche Spielchen. Da komm'
> ich schlicht und ergreifend nicht mehr mit.

Jepp, kann ich sehr gut verstehen. Meiner Meinung nach ist rpm die
Hölle.. Am einfachsten und unkompliziertesten ist imho die
Debian-Paketverwaltung (deb/apt) und Gentoo (ebuilds/emerge).

> 2) Selbst kompilieren können, selbst Patches entwickeln können.
>
> Viele Linux-Distri's installieren Pakete wie Apache, Samba, ...
> nach /usr statt nach /usr/local - was ja noch zu verschmerzen wäre,
> wenn wenigstens die filesystem-layouts angepasst mitgeliefert werden
> würden. Aber nein, irgendwelche mysteriösen .SPEC's, die das autoconf
> nicht benutzen kann, gibt's dazu. Was soll das?

/usr und /usr/local verstehe ich. Den Rest nicht..

> 3) Ich habe hier z.B. eine Test-Kiste:
> Dual-PII (Dechutes), 512MB RAM, On-Board Intel Ethernet Pro,
> Adaptec 2940, EIDE, GForce1-GraKa
>
> FBSD 4.7, Default-Install, portinstall XFree-4, die Kiste läuft
> FBSD 5.0, das selbe
> Knoppix - bootet, ok, startx failure, scheint ein panic zu sein
> (Ctrl+S geht nicht), Console 0 überschlägt sich mit Meldungen, die
> nicht an das Team zu übersenden sind, weil das System nicht reagiert.

Klingt mehr nach Einzelfall.. Knoppix ist recht stabil und ich halte
das, selbst wenn es dort einen Bug gibt, nicht für repräsentativ für
Linux-Stabilität. ;)

> 4) Weil ich die Parameter, mit denen ich einen Port installiere,
> weitgehend selbst steuern kann.

Das ist Sache der Paketverwaltung, nicht des Betriebssystems. Ich könnte
nochmal Gentoo anführen, lass ich aber. ;)

> 5) Weil ich bei Problemen von der Mailing-Liste nie ein "kein Standard"
> zu lesen bekomme.

Uhm... Das klingt mehr nach der Antwort eines kommerziellen Supports
(Suse/RedHat/Mandrake/was auch immer), als nach einer offenen
Mailingliste? Eine solche Antwort hab ich erfreulicherweise auch noch
nie bekommen.

> >>4. mit FreeBSD als Desktop OS wesentlich zufriedener bin als mit
> >>irgendeinem Linux
> >
> > Das ist schoen. :-) Ich auch, ... aber das hat sicher keine
> > Performance-Gruende.
>
> Unter anderem schon. FreeBSD reagiert deutlich besser als Linux (auf
> allen getesteten Kisten bei mir).

Dafür sollen ja die diversen low-latency patches sein.. Ich hab die
allerdings nie benutzt bisher, also keine Erfahrung damit.

Gruß,
Ben


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Received on Wed 02 Apr 2003 - 10:08:13 CEST

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