Re: Leistungsaufnahme

Robert Barten <robert(at)barok.de> wrote:
> On Fri, Feb 28, 2003 at 01:06:26PM +0100, Oliver Fromme wrote:
> > Hmm, sind das ältere Platten? Moderne Platten verbrauchen
> > eher 10 Watt oder weniger, einige sogar nur um die 5 Watt.
>
> im Extremfall 12V/1500mA, sonst 5V/900mA, also 4,5 Watt.

Der »Extremfall« bezieht sich dann vermutlich auf das An-
laufen des Spindelmotors beim Start.

Bei SCSI-Platten kann man meistens per Jumper einstellen,
daß sie versetzt (anhand der SCSI-ID) oder erst beim Scan
durch den Controller hochfahren. Dadurch dauert der Boot-
Vorgang zwar länger, aber es reduziert die Belastung des
Netzteils erheblich.

> Wie erkenne ich die Qualität eines Netzteils?

Das ist jetzt 'ne sehr gute Frage. :-)

Ein CE-Zeichen müssen eh alle tragen, und deren Aussage-
kraft ist doch eher fragwürdig. Auch TÜV-Plaketten u.ä.
sagen eher nichts aus. Dann schon eher die Aussage, daß
ein Netzteil PFC (Power Factor Correction) macht.

Wie gesagt -- wenn man AMDs Liste zertifizierter Netzteile
als Anhaltspunkt nimmt, ist das wohl nicht verkehrt. Auch
bekannte Namen (z.B. Enermax) sind meistens nicht völliger
Schund, da sie einen Ruf zu verlieren haben. Aber 100%ig
verläßlich ist das alles natürlich nicht. Überraschungen
kann man immer mal erleben.

Am einfachsten ist es noch, wenn man einen Komplettrechner
kauft -- Dann ist davon auszugehen, daß die Komponenten
inkl. Netzteil zusammen funktionieren müssen. Tun sie es
nicht, ist es ein Gewährleistungsfall.

> > > Frage 2: Wie kann ich im laufenden Betrieb die
> > > Leistungsaufnahme überprüfen?
> >
> > Hinter dem Netzteil ist das einfach: Es gibt Leistungs-
> > messer, die Du einfach zwischen Steckdose und Netzkabel
> > zwischensteckst. Gibt's z.B. bei Conrad & Co. Manche
> > Energieversorger (Stadtwerke o.ä.) bieten solche Geräte
> > auch zum Ausleihen an.
>
> Im laufenden Betrieb im RZ, meinte ich. Es gibt von MSI so
> eine Software, allerdings nur für Windows. Die überwacht
> nicht nur Leistungsaufnahme, sondern auch Temperatur, U/Min.
> der Lüfter etc. Gibt es sowas auch für BSD?

Die Leistungsaufnahme eines Systems kann man leider nicht
per Software messen. Dies wäre maximal für das Mainboard
denkbar, wenn es on-board am Stromstecker eine Möglichkeit
hat den Strom zu messen, aber ich kenne kein solches Main-
board. Und dann würdest Du nicht die anderen Komponenten
erfassen (Festplatten, Disketten-/CD-/DVD-ROM-Laufwerke,
Lüfter). Die einzige Möglichkeit wäre, wenn das Netzteil
selbst die aktuelle Leistungsabgabe mißt und diese Daten
irgendwie an das Mainboard übermitteln kann, aber dafür ist
mir kein Standardmechanismus bekannt, geschweige denn eine
Software.

Was es allerdings gibt ist Software zum Abfragen der übli-
chen Hardware/Health-Monitor-Chips. Die liefern Dir dann
(je nach Ausführung) Werte für Lüfterdrehzahlen, Tempera-
turen und Spannungen. Aber nicht die Leistungsaufnahme.

> Habe mir jetzt diverse Netzteile angesehen, sogar welche mit
> zwei Lüftern und vergoldet :)

Ja, die Angebotspalette ist open-end (auch preislich).
Man kann sich durchaus ein zwei- oder dreifach redundantes
Netzteil in die Kiste setzen. Es gibt auch Netzteile, die
bereits eine Mini-USV eingebaut haben, die einen kurzen
Ausfall überbrücken kann. Ich habe auch schon Proll-Netz-
teile mit Anschluß für ein kleines LCD gesehen, das man in
einen 5,25"-Slot stecken kann (natürlich mit Hintergrund-
beleuchtung), und das einem die aktuellen Lüfterdrehzahlen,
Temperaturen und Spannungen anzeigt. Vielleicht sogar die
Leistungsaufnahme/-abgabe. Aber wenn sowas dann mehr ko-
stet als der ganze Rechner, hört der Spaß auf ...

> Ich habe die Funktion des
> Netzteils bisher immer unterschätzt.

Dabei ist das doch eigentlich das wichtigste. :-)
Wie schon die alte Bauernweisheit sagt: Hat der Rechner
keinen Saft, wird das Rechnen zweifelhaft ...

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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