Re: Arbeitsspeicherbelegung

From: Patrick Hess <patrick_hess(at)t-online.de>
Date: Thu, 29 Aug 2002 21:05:16 +0200

Oliver Fromme schrieb:
> Umgekehrte Frage: Warum möchte Linux ein separates /boot
> haben? Ich kenne das von keinem anderen OS.

Ich kenne nur eine Konstellation, in der dies _notwendig_ ist: Als
Boot-Loader wird LILO und als Root-Dateisystem ReiserFS verwandt.
LILO kann mit ReiserFS nichts anfangen, ergo auch /boot/kernel
nicht finden, wenn sich dies auf einem ReiserFS-Root befindet. Dann
muß man halt eine separate, kleine /boot-Partition mit einem dem
LILO bekannten Dateisystem (z. B. ext2) anlegen.

Bei einem separaten /boot gibt es noch einen Sicherheitsaspekt:
Diese Partition muß im normalen Betrieb nie gemountet werden; "boot
and forget". Nach dem der Kernel im Arbeitsspeicher liegt,
interessiert sich keiner mehr für /boot. Eine Beschädigung
irgendwelcher Daten dieses Dateisystems im Betrieb ist somit so gut
wie ausgeschlossen.

> Vielleicht ist es ein Workaround für die Tatsache, daß Da-
> teisysteme unter Linux eher fragil sind (ext2fs mit async
> als Default).

Das kann ich nicht bestätigen. Auf dem alten Server lief 4 Jahre
ein SuSE Linux 5.1, das kannte als einzig brauchbares Dateisystem
nur ext2. Ich hatte _nie_ Dateisysteminkonsistenzen. Und dieser
Server lief mal 2 Jahre ohne Unterbrechung (dann leider
Stromausfall).

Der einzigste Nachteil von ext2: Es ist arschlahm, vor allem bei
kleinen Dateien. Aber dafür gibt es schließlich mittlerweile
ReiserFS, JFS, XFS, ext3... Und die sind wirklich stabil und schnell.

Gegenfrage: Aber welche Dateisysteme kann ich eigentlich auf einer
FreeBSD-Root-Partition verwenden...

Nun gut, so hat halt jedes BS seine Vor- und Nachteile. Alles eine
Frage der Gewohnheit. Werde mich wohl umgewöhnen müssen ;-)

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Received on Thu 29 Aug 2002 - 21:19:57 CEST

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