Re: NAS mit BSD

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Fri, 9 Feb 2001 19:52:40 +0100 (CET)

Sam Ratt <sam.vanratt(at)gmx.net> wrote:
> im Raum stehen und abgesehen von seiner sporadischen Alzheimer (mal sind alle
> leeren Verzeichnisse weg, mal verliert er alle SMB Berechtigung,....) ist er

Hmm, sowas ist uns noch nicht passiert, trotz intensiver
Nutzung. ("Uns" == ein Kunde, der mehrere FIler im Voll-
ausbau im Keller stehen hat, d.h. pro Filer ein 2m-19Zoll-
schrank.)

> mir schlicht und ergreifend zu langsam/teuer für was er kann.

Er ist schneller als alles, was ich bisher auf Basis von
PC + FreeBSD + NFS gesehen habe. Einer der genannten Filer
hält den Spool + Overviews für einen INN-Newsserver (eine
Ultra-2) mit Fullfeed. Das sagt schon einiges.

Was das "teuer" anbelangt, gebe ich Dir Recht. Ganz billig
ist der Spaß nicht, aber wie heißt es so schön -- ,,you get
what you pay for``. Mit dem Customer-Service kann man auch
zufrieden sein -- das Ding schickt selbständig eine EMail
an den NetApp-Service, wenn eine Platte schwächelt, und
tags darauf kommt eine neue Platte per Eilkurier (und wenn
man möchte, kommt der Techniker gleich mit, der sie aus-
tauscht, aber das kostet dann noch ein bißchen mehr).

> ftp kann er
> aber nicht und eine integrierte BAckup Lösung a la amanda hat er auch nicht.

Doch, Du kannst ein SCSI-Tape direkt an das Ding anschlies-
sen. (Benutzen wir nicht, sondern backuppen über's Netz
auf einem Rechner, der ein Tape-Laufwerk hat.)

> Mit IDE ziele ich den Low end Markt an, aber für diesen Fall denke ich
> ist's O.K. Bei SCSI erwarte ich Hot-Plug, bei IDE muß eben ein Neustart
> herhalten..... Daß die teile aber häufiger ausfallen kann ich nicht bestätigen.

Häufiger vielleicht nicht (wieso auch, sind ja die gleichen
Platten, nur anderes Interface und andere Firmware), aber
das Problem bei IDE-Platten ist, daß sie häufig "verlust-
reicher" ausfallen als SCSI-Platten. Das liegt ganz ein-
fach daran, daß die Fehlererkennung und -meldung an das
Betriebssystem bei SCSI viel ausgereifter und differenzier-
ter ist als bei IDE. Bei IDE kann's Dir passieren, daß die
Platte von einer Sekunden zur anderen den Geist aufgibt,
ohne daß Du vorher Warnmeldungen zu Gesicht bekommen hast.
Wenn Du Glück hast, merkst Du's noch rechtzeitig vorher an
seltsamen Geräuschen, oder daran, daß die Zugriffe immer
länger brauchen, und kannst Dir noch ein Backup ziehen.
Bei SCSI dagegen kriegt Du im Normalfall vorher immer mehr
oder weniger viele Warnungen, denen Du entnehmen kannst,
daß der Platte jetzt langsam die Spare-sectors ausgehen
o.ä. Der ,,plötzliche Disktod`` ist bei SCSI eher selten
(außer natürlich bei roher physischer Gewalteinwirkung von
außen).

Daß SCSI-Platten unverschämt überteuert sind, da gebe ich
Dir allerdings recht. Laut Herstellern gibt es wohl nur
zwei Arten von Plattenkäufern: Privatuser -- die sind mit
IDE + UDMA + viel Gbyte + billig zufrieden. Und Profis und
Firmeneinkäufer -- die wollen Qualität, Support und Verläß-
lichkeit und können dafür auch 'ne Stange Geld ausgeben.
(Wobei das ja durchaus noch steigerungsfähig ist: Wer mal
eine Festplatte bei Sun bestellen durfte, weiß, was ich
meine.) Wir dagegen sind eine Minderheit -- Privatleute,
die nicht beliebig viel Geld ausgeben können, aber den Un-
terschied zwischen SCSI und IDE zu schätzen wissen. Wir
müssen unter der Preispolitik der Hersteller leiden. :-(

(Das klingt jetzt ein bißchen seltsam, aber so ist's doch
leider im Prinzip.)

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Fri 09 Feb 2001 - 19:52:51 CET

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