Re: Kernel bauen

From: Thorsten Kuehnemann <tk(at)edi.in-berlin.de>
Date: Sun, 29 Nov 1998 20:32:56 +0100

On Fri, Nov 27, 1998 at 08:28:35AM +0100, Michael Vorleiter wrote:

> Unter Linux ist das ein bischen Try-and-Error maessig.

Das kann Dir auch mit FBSD passieren (s.u.).

Mit den folgenden Anmerkungen moechte
ich *keinen Entwickler und kein OS kritisieren*, sondern Anregungen
fuer Verbesserungen geben oder um Korrekturvorschlaege bitten.

Die Kernel-Konfigurationsdatei ist eine gute Sache. Wenn es eine neue
(Sub-)Version des Kernels gibt, kann ich die Konfigurationsdatei
weiterverwenden. Bei Linux ist es nicht ratsam, die Datei
/usr/src/linux/.config weiterzuverwenden, da es sich dabei um eine
Sammlung von #defines handelt, die sich regelmaessig aendern koennen.
Das Vorhalten einer Liste von Konfigurationsdateien fuer eine
Menge von Rechnern ist mit Linux nicht sinnvoll.
Letztens konnte ich das iso9660-Dateisystem nicht aktivieren, weil
ploetzlich die Unterstuetzung fuer unterschiedlichliche Zeichensaetze
hinzugekommen war, von denen mindestens einer aktiviert sein musste,
um iso9660 ueberhaupt angezeigt zu bekommen.

> Ich ziehe dann schon die FreeBSD Konfigurationsvariante vor.
> Da habe ich den ganzen Ueberblick was in den Kernel alles mit eingebaut werden
> soll.

Wenn ich eine Aenderung in der FBSD-Kernelkonfigurationsdatei mache, kann
es mir passieren, dass der Kernel am Ende nicht linkbar ist, sei es,
weil ich 'pci0' nicht eingetragen habe (obwohl der Rechner KEIN PCI
hat) oder weil das pseudo-device ssc auch das Device su braucht.
Hier sollte config(8) mindestens eine Warnung ausgeben. Bei
make {menu,x,}config unter Linux werden Abhaengigkeiten der
Konfigurationsoptionen beruecksichtigt.

BTW: Weiss jemand, wie man mit scsi(8) oder auf eine andere Art
     ein haengendes DAT-Laufwerk "HP HP35450A -A C620"
     ohne reboot resetten kann?

Eine Sache, die mir bei FreeBSD fehlt, ist das Fehlen von Einzelscripts
fuer den Start/Stop von Subsystemen. Ich moechte fuer des Restart eines
Prozesses nicht erst ein 'grep <progname> /etc/*rc*' machen muessen.
Die meisten aus der Portscollection nach /usr/local/etc/rc.d installierten
Scripts sind eine einzige Katastrophe (sehen z.B. kein 'stop' vor
oder vergessen, pidfiles zu loeschen[postgresql]). Ich brauche keine
runlevel, ein <progname> start|stop oder ein {start,stop}src waere
IMHO hilfreich.

Das Booten/Herunterfahren eines Linuxrechners dauert wegen der vielen
Shell-Scripts viel laenger als bei FreeBSD. Nun ist das Booten eines
Rechners eher eine seltene Taetigkeit. Viel oefter aendert man
Konfigurationsdateien fuer einzelne Programme, die man einfach
beenden und wieder starten koennen sollte. Einige Programme liefern
solche Scripts mit, nur moechte ich mir nicht fuer jedes Programm
merken muessen, wie sein Script heisst (z.B. apachectl, ndc, ...),
da es mit Scripts in /etc/rc.d/<programmname> viel einfacher waere.

Thorsten
Received on Mon 30 Nov 1998 - 23:49:45 CET

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