Re: Tauglichkeit von Office-Paketen und MS-Freundlichkeit

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Fri, 20 Jul 2001 14:15:47 +0200 (CEST)

Bernd Walter <ticso(at)mail.cicely.de> wrote:
> On Fri, Jul 20, 2001 at 12:40:52AM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > Ich verwende ebenfalls eine US-Belegung (die Deiner Vor-
> > stellung einer UNIX-Tastatur schon recht nahekommt) und
> > habe keine Probleme damit, Umlaute einzugeben, wie Du
> > siehst.
>
> Ich kann jedoch nicht davon ausgehen das jeder nicht-Deutsche
> darauf achtet seine Tastatur mit solchen Konfigurationen zu
> betreiben.

Da hast Du wohl recht, aber deutsche Texte werden vermut-
lich überwiegend von Deutschen geschrieben.

> Ich kann nicht mal davon ausgehen das das innerhalb von Deutschland
> ueberall annaehernd funktioniert.

Stimmt, bei Windows-Rechnern kann man die Tasten nicht um-
belegen (jedenfalls nicht mit Bordmitteln). :-)

Aber bei jedem mir bekannten (und heutzutage gängigen)
UNIX-System kann man es, zumal wenn man Admin ist, und un-
ter X sowieso (auch als Nicht-Admin).

Klar gibt es Uralt-Terminals, die sowas nicht können (ich
selbst habe zwei alte VT100-Clones von Wyse, die nur 7Bit
US-ASCII können). Die stammen halt noch aus der Zeit, als
die US-Firmen mit ihrer seltsamen Weltanschauung den Markt
beherrschten. Aber sowas stellt man sich halt nur als Not-
Console in die Ecke oder in den Keller, aber ernsthaft nor-
male Texte darauf zu tippen würde ich schon für einen An-
flug von Masochismus halten. Oder an Sturheit grenzende
Althardwareverehrung, was häufig anzutreffen ist.

An meinem Hauptrechner daheim hängt ein DEC VT510, und bei
dem kann man zum Glück sowohl Tastaturbelegung als auch
Zeichensatz umdefinieren. Und rate, was für eine Tastatur
da dranhängt -- IBM 2,5kg. :) (Nein, das ist keine Alt-
hardwareverehrung; es gibt nunmal nichts Besseres.)

> Etwas ungewohntes zu sehen ist anfangs immer etwas schwieriger.

Richtig. Mit der gleichen Begründung könntest Du auch auf
Groß/Kleinschreibung verzichten, auf Zeilenumbrüche, und
die Leerzeichen zwischen den Wörtern sind ja auch nicht un-
bedingt erforderlich -- würde Dir das Tippen sicherlich er-
heblich erleichtern, wenn Du die auch wegließest. ;-)

> Das muss jedoch nicht heissen das es zugleich schlechter ist.

Jeder »Workaround« ist schlechter, als es richtig zu
machen.

> Mir faellt es ueberhaupt nicht auf ob ein Text Umlaute hat oder nicht.

Wie gesagt -- Du schreibst für den Leser, nicht für Dich
selbst.

> Ich gebe aber gerne zu das ich mit der Gramatik so einige
> Schwierigkeiten habe.
> Kommas zu vergessen ist hier sicherlich keine Absicht.

OK, dann entschuldige ich ich; ich wollte Dir da nicht zu
nahe treten. Ich hatte es für konsequente Absicht gehal-
ten, weil es in Deinem gesamten Posting überall so war.

Ich neige ja auch dazu, Bandwurmsätze zu schreiben, was das
Lesen nicht unbedingt einfach macht. Ich sollte darauf
auch mehr achtgeben. Aber immerhin strukturiere ich die
Sätze mit Kommata, was das wieder halbwegs ausgleicht.
Wenn man einen Nebensatz nicht mit einem Komma abtrennt und
auch noch mit »das« anstelle von »daß« beginnen läßt, wird
es _wirklich_ schwierig, den Satz noch auf Anhieb flüssig
zu lesen. Ich bin da immer wieder hängengeblieben. Da
sind die Umschreibungen für die Umlaute noch das geringere
Problem.

Die Kommaregeln kenne ich auch nicht auswendig (nicht die
herkömmlichen, und die »neuen« schon gar nicht), aber so
aus dem Gefühl heraus setze ich sie wohl meistens schon
richtig. Und im Zweifel bin ich der Meinung, daß ein Komma
zuviel besser ist als eines zuwenig. Der Duden läßt einem
ohnehin gewisse Freiräume.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Fri 20 Jul 2001 - 14:15:51 CEST

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