Re: Backup über Internet (und ZFS-"Vorsicht")

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Sun, 11 Mar 2012 19:22:50 +0100 (CET)

Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> On Fri, 9 Mar 2012 08:49:08 +0100 (CET), Oliver Fromme wrote:
> > [...]
> > Und der zweite Punkt ist: Wenn man kein Backup hat, ist
> > grundsätzlich davon auszugehen, dass die Daten nicht wichtig
> > sind, d.h. im Falle eines Verlustes kann man entweder auf
> > sie verzichten oder sie aus anderer Quelle ohne großen
> > Aufwand wiederherstellen (typisches Beispiel: /usr/ports,
> > /usr/src und /usr/obj brauchen in der Regel nicht gesichert
> > zu werden).
>
> Das erzähl' mal meinen "Kindlein" aus dem kleinen und
> mittelständischen Gewerbe, wo "wichtige Geschäftsdaten"
> nur auf einem (in Zahlen: 1) USB-Stick existieren, der
> dann plötzlich von "Windows"... wie oben... sagen wir
> mal "repariert" wurde und es zu einem Fett-, äh FAT-Verlust
> kam, so daß ¢kå?!û?v.?7B, EÚC?%rxþ.??? oder .&.&@5 zu
> typischen Dateinamen wurden.

Mit ähnlichen Fällen hatte ich auch bereits zu tun.

Aber ich muss da ganz ehrlich und knallhart sage: Da habe
ich keinerlei Mitleid mit den Verantwortlichen. Wenn jemand
unternehmenskritische Daten derart aufs Spiel setzt, kann
ich nur sagen: selbst schuld.

(Selbstverständlich habe ich Mitleid mit den ganzen Leuten,
die im Falle, dass die Firma tatsächlich an so einer Sache
zugrunde geht, auf der Straße landen. Umso mehr ärgere
ich mich dann über diejenigen, die das zu verantworten
haben.)

> Der Zeitaufwand zur Wiederherstellung war hier "noch
> verhältnismäßig" und hat das Geschäftsjahr gerettet.

Glück gehabt.

> Natürlich hast Du hinsichtlich FreeBSD recht: Da gibt es
> viele Dinge, die man im Grunde nicht (permanent) sichern
> muß, da ihre Wiederherstellung besonders leicht ist oder
> sie neu generiert werden können ("Bedarfsdaten").
>
> Aber das sind ja keine wichtigen Gesschäftsdaten. :-)

Die _wirklich_ kritischen Daten sind häufig gar nicht so
umfangreich, so dass das Sichern nicht so viel Aufwand
bedeutet. Das hängt natürlich von der Branche ab: Eine
Werbeagentur hat deutlich mehr Daten zu sichern als ein
Handwerksbetrieb.

> > Daher denke ich, dass die (relativ geringe) Komplexität von
> > UFS kein echtes Argument für seine Verwendung ist.
>
> Bitte sieh es im Kontext "Wiederherstellung" und erlaube
> mir, noch Geschwindigkeit (insbesondere auf älteren Systemen)
> mit einfließen zu lassen. Wenn ich genug Bums auf der
> Maschine habe, benutze ich natürlich ZFS. Nur geht das
> nicht überall.

Da hast Du natürlich vollkommen recht. Ich will auch nicht
behaupten, dass ZFS in jedem Fall sinnvoll ist. Es gibt
gewiss genug Fälle, wo UFS vollkommen ausreichen ist.

Aber das ist *kein* Argument dafür, dann auf Backups zu
verzichten. Und der Verzicht auf Backups ist kein Argument
für UFS.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
Handelsregister: Registergericht Muenchen, HRA 74606,  Geschäftsfuehrung:
secnetix Verwaltungsgesellsch. mbH, Handelsregister: Registergericht Mün-
chen, HRB 125758,  Geschäftsführer: Maik Bachmann, Olaf Erb, Ralf Gebhart
FreeBSD-Dienstleistungen, -Produkte und mehr:  http://www.secnetix.de/bsd
"To this day, many C programmers believe that 'strong typing'
just means pounding extra hard on the keyboard."
        -- Peter van der Linden
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Received on Sun 11 Mar 2012 - 19:23:12 CET

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