Re: audio/clementine-player

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Wed, 28 Dec 2011 14:13:34 +0100 (CET)

Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> In den Dateinamen sieht man solche Informationen meist
> nicht, die heißen dann .avi oder .mp4; erst Tests wie
> "mplayer -identify <Datei>" bringen den konkreten Inhalt
> (d. h. seine Formate) ans Licht.

Häufig nützt auch schon ein banales »file <Datei>«:

$ file foo.avi
foo.avi: RIFF (little-endian) data, AVI, 720 x 576, 25.00 fps,
video: XviD, audio: Dolby AC3 (6 channels, 48000 Hz)

Und bei manchen Containerformaten ist es eh relativ trivial,
in einem DVD-ISO kann z.B. nur MPEG2 als Video drin sein (gut,
für's Audio gibt es mehrere Möglichkeiten, aber immerhin kein
Vorbis).

> Für Ogg/Vorbis (Audio) heißen die Dateien meist .ogg,
> für Ogg/Theora (Video) oft .ogv oder .ogm, wenn ich das
> richtig in Erinnerung habe. Sieht aber nicht sehr logisch
> aus, weswegen ich dannehme, daß ich mich hier irre. :-)

Ja, das hat historische Gründe (wie so viele Fehler, mit
denen man heute leben muss). Ursprünglich gab es nur Ogg-
Vorbis, und es hatte sich der Einfachheit halber einge-
bürgert, die Dateien .ogg zu nennen. Aus heutiger Sicht
war das keine optimale Idee. Später kam dann Theora als
Video-Codec dazu, und seitdem haben wir den Kuddelmuddel.

Ganz ähnlich ist das z.B. bei JPEG. Es gibt kein JPEG-
Dateiformat. Nur interessiert das keine Sau, weil die
üblichen Programme die Dateien meistens (aber auch nicht
immer) laden können.

Auch beim sogenannten "mp3" (eigentlich keine offizielle
Bezeichnung, geschweige denn ein Dateiformat) ist es so.

> > Oder, halt, sagen wir ich habe da nicht intensiv
> > nachgedacht, denn ich sehe das ähnlich wie Du, ich will dieses
> > spezielwiessen gar nicht unbedingt so genau durchdenken in dem Momant,
> > denn ich will den Playyer installieren und musik hören. Und wenn da
> > was fehlt, dann will ich /deutlich/ informiert werden und mit einem
> > vorschlag versorgt werden "Please install gstreamer vorbis plugin"
> > oder sowas.

Da beisst sich die Katze in den Schwanz: Wenn er kein
Vorbis-Plugin hat, kann er eigentlich gar nicht wissen,
dass die Datei den Vorbis-Codec verwendet. Gut, man
könnte natürlich gewisse Heuristiken verwenden, die den
Codec mehr oder weniger verlässlich erraten könnten.

Aber: Wenn er wenigstens den Ogg-Plugin hat, dann sollte
er den Codec herausfinden können. Der steht nämlich in
den Metadaten des Containers. Insofern ist es zumindest
ein bisschen hilfreich, wenn zumindest Plugins für die
gängigen Containerformate vorhanden sind, um sich damit
am eigenen Schopf aus dem Schlamassel zu ziehen, sprich,
bei Bedarf den notwendigen Codec nachzuinstallieren (bzw.
den Benutzer entsprechend zu instruieren).

Aber ganz so clever ist der Player, um den es hier geht,
offenbar nicht.

> Das würde voraussetzen, daß irgend eine "Logik" auf
> diesen Trichter kommt. Nur ist die Frage, _wer_ hier
> signalisieren muß: der Player selbst, das Streaming-
> Framework, auf das er nur "aufgepfropft" ist, oder
> durch "Hochreichen" der Nachricht...

Richtig. Da geht's in die Eingeweide der gstreamer-API,
mit der ich mich nicht näher beschäftigt habe.

> Persönlich finde ich es praktisch, bei Medienwieder-
> gabeprogrammen immer _alles_ and Codecs zu installieren,
> dann kommt man nicht in die Petrullje, daß irgend etwas
> mal _nicht_ abgespielt werden kann. Das ist allerdings
> nicht der Default-Zustand, was wiederum andere Benutzer
> freut, die sich eben nicht beladen wollen mit Codecs
> und Containern, die sie ihr Lebtag nicht brauchen oder
> ausdrücklich nicht wollen.

Ja. Idealerweise sollte das Ports-Framework die Bedürfnisse
aller Benutzer befriedigen. Wer sich auskennt und sich die
Codecs aussuchen möchte, sollte das explizit tun können, und
wer das nicht will, sollte einfach "alle" anklicken können,
oder so ähnlich.

Ich persönlich installiere normalerweise nur Codecs, von
denen ich weiß, dass ich sie brauche (oder mit einer gewissen
Wahrscheinlichkeit brauchen könnte). Zum einen hält das das
System schlanker, reduziert die Anzahl der Dependencies und
macht Updates leichter und schneller. Zum anderen binde ich
mir nicht unnötig Sicherheitslücken ans Bein. Es gibt ja
durchaus alle naselang Exploits für irgendwelche Multimedia-
formate.

> > Ich wünchte der celementine-player hätte überhaupt was zur Auswahl
> > geboten, macht euch mal den Spass:
> >
> > cd /usr/ports/audio/clementine-player
> > make config
> >
> > Da ist GAR NICHTS an Codecs auszuwähen!

Das ist auch richtig so. Die sollte man eigentlich bei
gstreamer auswählen. Aber auch dort werden leider keine
Options verwendet, sondern es ist alles auf einzelne Ports
für die Plugins aufgedröselt, die man manuell installieren
muss. Immerhin gibt es einen Port "gstreamer-plugins-all";
vielleicht wäre der ja etwas für Heino.

Gruß
   Olli

-- 
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Received on Wed 28 Dec 2011 - 14:13:56 CET

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