Re: x11-wm/xfce - scheduled for deletion?

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Sun, 18 Dec 2011 21:06:16 +0100

On Sat, 10 Dec 2011 20:04:05 +0100 (CET), Oliver Fromme wrote:
> Polytropon <freebsd(at)edvax.de> wrote:
> > Oliver Fromme wrote:
> > > Heino Tiedemann wrote:
> > > > Soll XFCE gelsöcht werden?
> > >
> > > Keine Sorge, bei x11-wm/xfce handelt es sich um den alten
> > > xfce3, der schon geraume Zeit obsolet ist und nicht mehr
> > > gepflegt wird ("abandoned upstream"). Konsequenterweise
> > > wird er nun aus der Ports-Collection entfernt.
> >
> > Schade eigentlich, denn es hat bisher funktioniert.
>
> Das gilt für viele "alte" Software-Versionen, die inzwischen
> überholt sind. Man denke z.B. an Apache 1.3, der vor kurzem
> rausgeflogen ist, der aber immer noch bei etlichen Web-Servern
> anzutreffen ist (was natürlich aus Sicherheitsaspekten keine
> so gute Sache ist).

Bei Apache hängt es auch immer mit Konfiguration
und zusätzlich genutzten Modulen zusammen, wie
sicher eine Installation ist, auch das Umfeld
(der Nutzer) spielt da eine Rolle.

Natürlich kann man nicht alle "alten Sachen"
in alle Ewigkeit mitschleppen. Ich glaube, daß
beispielsweise auch die Floppytype-Unterstützung
rausgeflogen ist. Das ist klar: Irgendwann gibt's
weder die Hardware noch die Möglichkeit, sie
anzuschließen.

Bei Programmen sieht das etwas anders aus, aber
vermutlich schaue ich hier auch zu blauäugig in
die Welt hinein. Das alte XFCE (Großbuchstaben,
also Version 3, benutzt Gtk 1) _sollte_ ohne
weitere Betüdelung auch heute noch übersetzbar
sein und laufen. Bibliotheken, Abstraktion und
Abwärtskompatibilität sind doch gerade Stärken
der UNIX-Welt.

Ach so: Und XMMS ist wohl auch so'n Wackelkandidat... :-)

> Aber man muss dabei folgende Punkte im Hinterkopf behalten:
>
> - Man kann nicht jede alte Software-Version in der Ports-
> Collection behalten. Das würde schnell ausufern; die
> Man-Power reicht nicht dafür aus, um alles zu warten
> (vor allem auch unter dem Sicherheitsaspekt), und es
> besteht die Gefahr, dass Neulinge versehentlich eine
> veraltete Software-Version installieren, die sie eigent-
> lich gar nicht haben wollen und mit der es möglichweise
> Probleme gibt, was wiederum die Support-Kanäle (Forum,
> Mailinglisten, ...) mit unnötigem Traffic belastet.

Klar, das versteht sich von selbst.

> - Wer -- aus welchem Grund auch immer -- einen veralteten
> Port dennoch behalten bzw. installieren möchte, kann das
> natürlich tun (wenn er weiß, was er tut). Genau dafür
> gibt es ja die Versionsverwaltung. Man kann problemlos
> einen älteren Stand des Ports auschecken.

Und das gilt auch für entfernte Ports?

Beispielsweise habe ich mir hier xzgv 0.8_9 installiert,
da der mehr kann als sein 0.9-Nachfolger. Hier ist also
verschlimmbessert worden, Funktionalitäten, die _ich_ für
entscheidend halte, sind beim Zug von Gtk 1 auf Gtk 2
verlorengegangen.

Mit "portdowngrade" war das eine recht einfache Übung.
Diese Option hätte ich nicht missen wollen.

Wenn man an bestimmte Funktionen und Programme gewöhnt ist,
dann fällt einem das Umdenken auf neue Strukturen oftmals
schwer, insbesondere dann, wenn es mit einer Reduktion
der Bedienbarkeit und des Funktionsumfanges bei gleich-
zeitiger Erhöhung der Installationskomplexität verbunden
ist. Ich weiß, sehr altmodische Einstellung. :-)

> Wenn ich Lust
> habe, kann ich auch heute noch einen Apache 0.8 von vor
> 16 Jahren aus dem Repository der Ports-Collection ziehen.
> Ob der dann unter einem aktuellen FreeBSD gebaut werden
> kann, steht auf einem anderen Blatt. Da wird man evtl.
> ein wenig Hand anlegen müssen, aber das ist ja klar.

Auch hier verweise ich auf Abwärtskompatibilitätsdenken.
Natürlich kann es immer mal sein, daß Änderungen gerade
in den OS-Strukturen (oder der Ports-Infrastruktur selbst)
Änderungen erfordern, aber es bleibt stehen: Es _geht_,
wenngleich auch mit erhöhtem Aufwand.

> - Wenn sich ein Freiwilliger findet, der die Pflege einer
> veralteten Software übernimmt, mit allem, was dazu-
> gehört, dann kann man ihn auch in der Ports-Collection
> wiederbeleben (bzw. gar nicht erst löschen).

Da gehört sicher viel dazu, sonst würde sich der Port
ja selber pflegen. :-)

> Wenn Du
> also ein gewichtiges Interesse an xfce3 hast und bereit
> bist, die entsprechende Zeit zu investieren, dann bist
> Du als Maintainer gewiss willkommen.

Ich denke nicht, daß ich dazu kompetent genug bin, würde
es aber ansonsten _prinzipiell_ machen. Mein Wissen um
das Portmaintainertum ist jedoch zu gering.

PS. Sorry für die späte Antwort, ich bin heute früh von
    einem einwöchigen Urlaub in Munchen zurück, den ich
    vornehmlich aufgrund der durchgehenden Online-Befreiung
    sehr genossen habe. :-)

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
Happy FreeBSD user since 4.0
Andra moi ennepe, Mousa, ...
To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org
with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the message
Received on Sun 18 Dec 2011 - 21:06:26 CET

search this site