Re: Verständnisfrage zu top

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Tue, 28 Dec 2010 23:38:19 +0100

Am Dienstag, den 28.12.2010, 23:00 +0100 schrieb Oliver Fromme:
> Marc Santhoff wrote:
> > Oliver Fromme wrote:
> > > Das geht, wenn tatsächlich nicht darauf zugegriffen wird,
> > > und wenn die Platte entsprechend konfiguriert ist (kann man
> > > mit atacontrol und/oder camcontrol machen).
> >
> > Sehr schön, als ich zuletzt zwei Platten benutzt hatte funktionierte all
> > sowas nur mangelhaft. (Waren zwei 2,5 GB Seagate ... ;)
>
> Ist dann wohl schon 'ne Weile her.

Allerdings, das war die ab Werk defekte Serie ST2550 (oder so), die nach
einer Weile Betrieb gern neu formatiert werden wollte, weil sie sonst
die Spur nicht mehr finden konnte - Präzisionsmechanik und -elektronik
eben. Aber man hat ja Backups. ;)

> > [...]
> > > Ein weiterer Tip wäre, beim Mounten das Flag noatime zu
> > > verwenden (sofern man auf atimes verzichten kann, und
> > > sofern man nicht sowieso read-only mountet), damit bei
> > > einem Lesezugriff, der allein aus dem Cache bedient werden
> > > kann, das darauffolgende atime-Update nicht zu einem
> > > Hochfahren der Festplatte führt.
> >
> > Ist mir bekannt, nur fällt dann leider alles aus, was mit Compilern bzw.
> > Makefiles zu tun hat, die scheinen sich darauf zu stützen. Aber für eine
> > Datentonne machbar.
>
> Nein, Compiler bzw. Makefiles benötigen nur die mtime.
> Die atime braucht man deutlich seltener. Ein Beispiel
> wären E-Mail-Programme (MUAs), die durch Vergleich der
> atime und der mtime ermitteln, ob es ungelesene E-Mails
> gibt. Wenn man Wert auf dieses Feature legt, sollte man
> zumindest das /var-Dateisystem (oder wo auch immer die
> Eingangs-Mailboxen liegen) nicht mit noatime mounten.

Ups, verwechselt - access time und modification time. Naja, im Resultat
um so besser. :)

Also bei dem Modell mit einer SSD kann eigentlich neben /, /var und /usr
selbst /home noch darauf Platz finden. Nur für Massendaten, die man
selten anrührt dann einen großen Datenspeicher.

Wobei mir einfällt, daß ich neulich nicht rausfinden konnte, wann eine
Datei angelegt wurde, ohne ein Programm dafür zu schreiben ...

> Ich persönlich verwende die atime manchmal, um zu schauen,
> ob bestimmte Programme oder sonstige Dateien längere Zeit
> nicht verwendet wurden, um anhand dessen zu entscheiden,
> ob ich das Zeug überhaupt brauche bzw. ob ich es entsorgen
> kann.
>
> Auf der anderen Seite machen viele (nicht alle) Backup-
> Programme die atime »kaputt«. Wenn man ein solches Pro-
> gramm verwendet, ist die atime sowieso relativ nutzlos,
> und man kann dann bedenkenlos noatime verwenden.

Mein Backup-Programm heißt nach wie vor dump. Und da ich regelmäßig
cpdup benutze eigentlich sogar nur level 0, alles auf externe Platten.

> > > Ich persönlich lasse meine 1TB-Platte weiterhin dauerhaft
> > > laufen, aus verschiedenen Gründen. Sie ist ohnehin nicht
> > > besonders laut ... Und wenn sie nicht liefe, gäbe es
> > > sicherlich irgendein anderes Geräusch, das mich dann
> > > stören würde. :-)
> >
> > Wahrscheinlich richtig, aber betrachte es mal so:
> > Ein laufende Festplatte produziert nicht nur Geräusche sondern auch
> > "Abwärme", die in Form von elektrischer Leistung aus dem Netzteil kommt.
> > Wenn man also die Platte abschaltet und nur drei mal am Tag benutzt, muß
> > das Netzteil ebenfalls weniger heizen und dessen Lüfter braucht sich
> > theoretisch weniger schnell drehen ... ist also auch noch "grüner".
> > Hoffentlich wirkt es denn auch ... :)
>
> Das kommt immer drauf an, wie man rechnet. Meine Platte
> verbraucht idle 5 Watt, was nicht wirklich viel ist.
> (Beim Hochfahren allerdings für kurze Zeit bis zu 25 Watt
> was aber für diese Betrachtung wohl irrelevant ist.)

Energiesparen kann bei der Strompreisentwicklung auch nicht schaden,
aber mir geht es wirklich hauptsächlich um den Lärmpegel. Klar, bei
modernen Platten ist der eigentlich vernachlässigbar, ich höre sogar,
wenn der CPU-Lüfter einen Lagerschaden bekommt und gewechselt werden
will - alle anderen Geräusche gehen zumindest akustisch darin unter.
Aber warm werden Festplatten dennoch. Fragt sich allerdings ob von innen
oder von außen und ob die paar Watt den Netzteillüfter wirklich
langsamer machen. wie ich schrieb, hoffentlich.

> Es ist auch so, dass Platten, die nicht für Notebooks
> vorgesehen sind, nur für eine begrenzte Anzahl Spin-up/
> -down-Zyklen konzipiert sind. Häufiges Hoch- und Runter-
> fahren führt zu vermehrtem Verschleiß und somit zu einer
> verkürzten Lebensdauer. Und wenn ich häufiger eine neue
> Platte nachkaufen muss, ist das auch nicht gerade "grün".

Also meine derzeitige ist mit 50K bei 40°C angegeben, fast realistische
Innentemperatur für einen Rechner - bei 25°C dürfte dann der
ANlaufwiderstand eher etwas höher sein. Damit gerechnet komme ich bei 1x
Einschalten täglich auf 136 Jahre und bei 2 Jahren Betriebszeit
(Garantie alle -> Platte weg ;) auf immerhin 68 Anlaufvorgänge pro Tag
(wenn ich mich nicht verstoppelt habe).
Aber gut darauf hinzuweisen, ist unbedingt eine Betrachtung wert. Man
muß jedenfalls darauf achten, daß die Latenzzeit bis zum Abschalten der
großen Tonne gut genug zu den Benutzungsgewohnheiten paßt, sonst bekommt
man womöglich wirklich die Lager kaputt.

Ein Rechner mit Atom 330, den ich gerade zum Rumspielen habe, bevor er
in den Einsatz geht, ist mir als Arbeitsplatzrechner schon fast flott
genug. Abgesehen von der etwas lahmen 2,5"-Platte da drin merke ich
wenig Unterschied. Wenn man den jetzt mit einer SSD bestückt ... wäre
ein richtig hübscher kleiner Kasten - ohne Erweiterungsmöglichkeiten
intern natürlich.

> Man kann's halt so oder so interpretieren.

Entsprechend der Zielsetzung, klar.

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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Received on Tue 28 Dec 2010 - 23:38:10 CET

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