Re: DVD rippen - Anfänger

From: Polytropon <freebsd(at)edvax.de>
Date: Sun, 18 Apr 2010 16:51:17 +0200

On Sun, 18 Apr 2010 16:07:17 +0200, Heino Tiedemann <rotkaps_spam_trap(at)GMX.de> wrote:
> Hallo,
>
> ich bin DVD laie.

Aber Du hast schonmal eine DVD gesehen, oder? :-)

> Hab noch nie eine DVD irgendwie gerippt, gebrannt, gescvhrumpft, oder
> neu organisiert.

Wünschest Du CLI-o der GUI-basierte Ansätze? Für letzteres gibt's
sehr schön grip, DVD::rip und den Alleskönner gmencoder.

> Kann mir mal einer kurz erklären wir man eine DVD rippt?

Prinzipiell erreichst Du das Rippen durch Weglassen von
Informationen. Gepreßte DVDs sind häufig größer (also am
Dateninhalt gemessen) als brennbare DVD-Rohlinge, so daß
man keine 1:1-Kopie von 1 Medium auf 1 Medium machen kann.
Man kann z. B. Bonusmaterial wegnehmen, Untertitel, Sprachen.
Aber man kann auch die Bild- und Toninformationen reduzieren,
d. h. beispielsweise das Bild verkleinern (von DVD- auf VCD-
Größe) oder den Ton in der Qualität verringern. Je nachdem,
auf welches Zielformat Du kommen willst, gibt es da ver-
schiedene Ansätze. Auch das, was Du mit dem Ergebnis machen
willst, spielt eine Rolle: Soll der Rip z. B. in einem
normalen DVD-Spieler wiedergegeben werden können, scheiden
bestimmte Codecs aus, weil diese hardwareseitig nicht
unterstützt werden; willst Du aber nur eine Kopie der
DVD als eine Datei auf Deinem Rechner haben, kannst Du
aus der Fülle der von mplayer unterstützten Formate wählen.

> oder wie eine
> DVD aufgebaut ist - und was ich machen muss, um ein brennfähiges ISO
> aus einer DVD zu bekommen? Ein ISO brennen bin ich mit cdrecord ja
> gewöhnt.

Eine DVD beinhaltet nur ein simples ISO-9660-Dateisystem mit
ein paar bestimmten Dateien (Namenskonvension), das ist alles.

> Ich lese immer was von irgendwelchen ordnern die ein "_TS" als kürzel
> haben. Sagt mir alles nichts....

Wenn Du eine normale DVD einlegst und sie mountest, siehst Du
den Dateisysteminhalt. Dabei gibt es vob-, ifo- und bup-Dateien,
die verschiedene Aspekte des DVD-Inhalts repräsentieren, z. B.
Intro-Video, Menü, Filmsequenzen (Kapitel), Bonusmaterial,
alternative Tonspur, Untertitel und so weiter.

Beispiel: Auf meiner DVD "THX 1138" fallen in video_ts/ folgende
Dateien unangenehm groß auf:

        -r-xr-xr-x 1 root wheel 1073283072 Aug 13 2004 vts_01_1.vob
        -r-xr-xr-x 1 root wheel 1073184768 Aug 13 2004 vts_01_2.vob
        -r-xr-xr-x 1 root wheel 1073197056 Aug 13 2004 vts_01_3.vob
        -r-xr-xr-x 1 root wheel 1073356800 Aug 13 2004 vts_01_4.vob
        -r-xr-xr-x 1 root wheel 1073553408 Aug 13 2004 vts_01_5.vob

Das ist der eigentliche Film, in 5 Stücke zerlegt - und den
kann man nicht 1:1 auf eine normale Brenn-DVD kopieren.

> Weiterhin ch lese immer was von "k9kopy" oder "dvd::rip", aber die
> sind - wie ich es verstehe - nur nötig, wenn man den Inhalt von ~9 auf
> 4,7 "schrumpfen will". das will ich gar nicht, ich habe hier 'nen
> Dubble Layer Brenner.

Aber brauchst Du da nicht auch spezielle Rohlinge für? Ich frage
nur, weil ich sowas noch nie inne Finger hatte...

Wenn Du keine Reduktion willst, sondern nur eine 1:1-Kopie, dann
kannst Du das sehr bequem dadurch machen, daß Du die DVD erstmal
einliest (mit dd) und dann den Inhalt per growisofs wieder auf
einen groß genugen Rohling brennst.

> Was wäre also das toll für ein einfaches, undverändertes rippen einer
> DVD, sodass ich sie danach brennen kann?

Entweder dd oder "cdrdao readcd" (obwohl ich jetzt nicht mit
Bestimmtheit sagen kann, ob das auch für DVDs geht - für CDs
geht es). Und dann mit growisofs brennen - erneut habe ich noch
nie versucht, mit cdrecord auf DVDs zu brennen.

Auch kannst Du folgendes machen - vielleicht etwas unelegant,
geht aber auch: Mounte die DVD und mache aus dem Baum, der
dann z. B. in /mnt oder /media/dvd beginnt, ein neues ISO
mittels mkisofs (Standard-Optionen reichen wohl), das Du
auf Platte ablegst. Dieses ISO brenne dann mit growisofs
auf einen neuen Rohling. Wenn Du zwei Laufwerke hast, ist
es vielleicht sogar denkbar, von einem Laufwerk aufs andere
zu kopieren und den mkisofs-Schritt implizit über growisofs
ablaufen zu lassen, z. B.

        # cd /
        # mount /dev/acd0 /mnt
        # growisofs -dvd-compat -Z /dev/cd1 -r -J mnt/

Hier sehr unelegant und unter Nichtbeachtung aller rechtbedingten
Restriktionen, um des puren Beispiels willen. :-)

> PS.: Das ganze ist ein technsicher Veruch, ich bin mir im klaren, das
> das rechliche einschränlungen gibt.

Diese sind für den technisch orientierten Lernprozeß ohne Belang. :-)

-- 
Polytropon
Magdeburg, Germany
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Received on Sun 18 Apr 2010 - 16:51:28 CEST

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