Re: dd und Dateisystem

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Fri, 04 Dec 2009 15:19:45 +0100

Am Freitag, den 04.12.2009, 13:55 +0100 schrieb Oliver Fromme:
> Marc Santhoff wrote:
> > ich frage mich grade, ob ein mit dd von Platte zu Platte kopiertes
> > Dateisystem seine Integrität behält. Eigentlich denke ich ja, weil die
> > logische Zuordnung mittels inodes passiert, tatsächlich weiß ich über
> > die Interna von UFS(2) aber nicht genug.
>
> Ja, das ist vollkommen problemlos. Du kannst sogar das
> Image, das Du mit dd(1) erzeugt hast, per mdconfig(8)
> mounten. Ein UFS-Dateisystem ist von der Platte und
> Slice, in der es sich befindet, unabhängig.

Stimmt auffallend, so geht das ja auch mit ISO-Images. Muß man nur dran
denken. mdconfig habe ich vor langer >Zeit auch mal benutzt, aber da
gibt es IIRC was neues.

> Wichtig ist, dass beim Anfertigen des Images das Datei-
> system _nicht_ read+write gemountet sein darf (read-only
> ist kein Problem).

Logisch.

> Außerdem sollte man anmerken, dass dd(1) für Backups nur
> in Ausnahmefällen geeignet ist, da es vergleichsweise
> ineffizient und unflexibel ist.

Ich weiß, aber ich brauche eine Methode für die Sicherung und (leidlich)
schnelle Wiederherstellung von mehreren Partitionen im benutzbaren
Zustand. Die werden allerdings zum überwiegenden Teil nur sporadisch
genutzt und es sind zuviele an Zahl, als daß ich deswegen einen Schrank
voller Festplatten horten möchte.
Da aber R/W-Betrieb nötig ist und neben verschiedenen FreeBSD-Versionen
auch Windows im Spiel ist halte ich dd momentan für die einzige Lösung.
Okay, es gibt auch Imager für Windows, aber das will man gewöhnlich
nicht, einfach DAtenträger mit den Images schnappen, ein hinreichend
aktuelles Live-FreeBSD oder so booten und los geht's.

> > Also, bleibt ein Dateisystem heil, wenn es mit dd gesichert und auf
> > einer nicht 100%ig identischen slice wiederhergestellt wird?
>
> Ja. (Du meinst vermutlich Partition, nicht Slice. Norma-
> lerweise werden UFS-Dateisysteme innerhalb einer Partition
> eines Disklabels angelegt; siehe bsdlabel(8).)

Ich spreche normalerweise auch von Partitionen. In meinem Hinterkopf
meldetete sich aber die Information "Windows: Partition, FreeBSD: slice"
zu Wort. Ist aber im deutschen Sprachbegrauch wohl eher verwirrend.

> Die neue Partition muss natürlich mindestens genauso groß
> sein wie die ursprüngliche. Sie darf aber größer sein,
> und Du kannst dann hinterher das Dateisystem mit growfs(8)
> bis zur neuen Partitionsgröße wachsen lassen, anderenfalls
> liegt der zusätzliche Platz brach.

Okay.

> > Und was passiert, wenn die "slice" eine andere Nummer hat (klar, groß
> > genug muß sie sein und fstab muß ggf. angepaßt werden)?
>
> Die Nummer der Slice, der Partition oder der Platte sind
> vollkommen egal. Sie sind nur der "Container" des Datei-
> Systems, das aber inhaltlich vollkommen unabhängig davon
> ist.

Die entscheidende Kerninformation, so hab' ich's gern. :)
Mal gucken, ob das mittlerweile bis nach Redmond rumgeprochen hat ...

Vielen Dank, auch allen anderen Informanten!

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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Received on Fri 04 Dec 2009 - 15:20:25 CET

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