Re: dd und Dateisystem

From: Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
Date: Fri, 04 Dec 2009 15:06:39 +0100

Am Freitag, den 04.12.2009, 11:12 +0100 schrieb Polytropon:
> On Fri, 04 Dec 2009 00:36:36 +0100, Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de> wrote:
> > N'Abend allerseits,
> >
> > ich frage mich grade, ob ein mit dd von Platte zu Platte kopiertes
> > Dateisystem seine Integrität behält. Eigentlich denke ich ja, weil die
> > logische Zuordnung mittels inodes passiert, tatsächlich weiß ich über
> > die Interna von UFS(2) aber nicht genug.
>
> Soweit ich mich entsinne, hat dd von Dateisystemen gar
> keine Ahnung. Der Lese- und Schreibvorgang erfolgt
> blockweise.

Okay.

> Daß dabei Inode-Listen, Datenblöcke, vielleicht
> auch ein MBR und unter Umständen auch viel ungenutzter
> Speicherplatz ("Nullbytes") gelesen und geschrieben
> werden, kratzt dd nicht.

Stimmt, beim Bootcode muß ich aufpassen und ggf. neu schreiben.

Nullbytes werden wegkomprimiert oder, wenn es geht, von dd intelligent
behandelt. Sowas wie:

# dd conv=sparse ...

Hilft bei Zufallsdaten ggf. nicht, aber mal gucken.

> > Also, bleibt ein Dateisystem heil, wenn es mit dd gesichert und auf
> > einer nicht 100%ig identischen slice wiederhergestellt wird?
>
> Soweit meine Erfahrungen reichen - ja. Wichtig ist, daß die
> Platte von der gelesen wird, keine gemounteten (und damit
> möglicherweise einer Veränderung unterliegenden) Dateisysteme
> enthält.

Klar, höchstens r/o "montiert".

> > Und was passiert, wenn die "slice" eine andere Nummer hat (klar, groß
> > genug muß sie sein und fstab muß ggf. angepaßt werden)?
>
> Richtig. Die Verwendung von Labeln (glabel, ufsid u. dgl.)
> nimmt einem da Arbeit ab.
>
> Ein Knackpunkt könnte sein, wenn es um eine Startfestplatte
> geht, die von, sagen wir mal, ad0 nun auf ad6 umgespielt
> worden ist. Der Startlader versucht, ad0 zu starten, aber
> die ist nicht mehr vorhanden. In diesem Fall ist, wenn ich
> das richtig beurteile, der MBR mit Startlader nochmal neu
> zu schreiben.

glabel usw. sind noch Böhmische Dörfer, da muß ich erst das
Handbuchkapitel lesen. Zukmindest weiß ich jetzt wohin. :)

> > Ach ja, wenn ich die Daten wiederherstelle, klappt dann sowas wie
> >
> > # dd if=datei.dd of=/dev/adXsY
> >
> > einwandfrei oder muß ich statt /dev/adXsY den genauen Startpunkt als
> > Sektornummer angeben?
>
> Nein, das geht so. Wichtig wäre noch, eine nette Blockgröße
> anzugeben. Der Parameter bs= ist nämlich standardmäßig auf
> 512 gesetzt, für Festplatten ist bs=1m nicht verkehrt.

Klar, die Details hab' ich weggelassen. Ich will ja nicht den halben Tag
darauf warten.

> > Als letztes, etwas OT:
> > Hat sowas schonmal jemand mit einer Windows-slice gemacht und bleibt die
> > nutzbar, wenn man sie verschiebt?
>
> Nö, nie gemacht, aber es sollte funktionieren. Versuch's doch
> einfach mal, dauert doch nur ein paar Stunden... :-)

Das es wirklich Stunden dauert kann ich mir nicht vorstellen. Die
Partitionen sind max. ca. 10-20GB groß und nicht annähernd voll. Eher
schon, daß NTFS und Windows allergisch darauf reagieren. Das würde mich
nicht wirklich wundern ... :P

-- 
Marc Santhoff <M.Santhoff(at)web.de>
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Received on Fri 04 Dec 2009 - 15:20:23 CET

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