Re: Datensicherung mittels linux dd

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 22 Dec 2008 17:00:56 +0100 (CET)

Hermann Schuster wrote:
> Ich muss endlich mal Datensicherung betreiben.!

Gute Idee.

> Deshalb hab ich mir eine usb-festplatte gekauft.

Schlechte Idee, wenn es nur eine ist. Wenn nämlich eine
Überspannung Deine Hardware zerlegt, während Du gerade
ein Backup machst, ist alles futsch.

Man sollte mindestens _zwei_ Datenträger haben, auf die
man abwechselnd sichert, d.h. einer steht immer gerade
im Regal (d.h. nicht angeschlossen). Noch besser wären
natürlich drei Datenträger, so dass Du einen an einem
anderen Ort (im Büro, bei Freunden, Bankschließfach oder
wo auch immer) lagern kannst. Dann sind Deine Daten
auch gegen Brand, Diebstahl und andere Katastrophenfälle
geschützt.

Bei den aktuellen Preisen für USB-Festplatten sollte das
ja kein Thema sein.

Es schadet sicherlich auch nicht, solche Daten, die von
kritischer Wichtigkeit sind, ab und zu mal auf CD zu
brennen und an verschiedenen Orten aufzubewahren (ggf.
verschlüsselt).

> Unter Linux sichere ich nun die einzelnen Partitionen
> mittels dd if......

Kann man machen, halte ich aber für ineffizient und
inflexibel.

> Geht das auch so mit der Freebsd Partition.??
> Also kann ich im Notfall unter Linux die Freebsd Partition
> wieder zurueckschreiben und das laeuft dann wieder.?

Ja, das würde funktionieren.

Ich persönlich verwende weder dd noch tar o.ä., sondern
lege auf den Sicherungs-Festplatten ein ganz normales
Dateisystem an (UFS2) und kopiere bzw. synchronisiere
die Dateien hinüber. Ich verwende hierfür das Tool
cpdup aus der Ports-Collection. Für Linux könntest Du
z.B. rsync nehmen; es gibt sicher noch weitere Tools,
die in Frage kämen.

In Deinem Fall könntest Du ja eine Slice für Linux
anlegen (ext2, ext3, was auch immer) und eine für
FreeBSD (UFS2), und die Sicherung legst Du vom jewei-
ligen Betriebssystem aus an.

Vorteil: Wesentlich einfacher zu handhaben. Wenn
Du z.B. nur eine einzelne Datei aus der Sicherung
zurückholen willst, kannst Du sie einfach mit cp(1)
zurückkopieren. Dazu musst Du nicht einmal unbedingt
root sein. Einen Abzug, den Du dd gemacht hast,
müsstest Du erstmal als "virtuelles" Dateisystem
mounten (mdconfig), bevor Du irgendwas damit machen
kannst.

Ein weiterer Vorteil ist, dass es meistens schneller
geht: dd kopiert immer die gesamte Partition, also
auch Bereiche, die leer sind. cpdup kopiert nur
Dateien. Außerdem kopiert cpdup Dateien auch nur dann,
wenn Sie auf der Ziel-Dateisystem noch nicht vorhanden
sind oder sich geändert haben. Wenn Du eine Sicherung
also später aktualisierst, geht das viel schneller,
weil nur die zwischenzeitlichen Änderungen kopiert
werden.

Der einzige Vorteil von dd ist, dass sogenannte Sparse-
Files als solche erhalten bleiben (aber auch nur dann,
wenn Du die Sicherung mit dd wieder auf eine nackte
Platte zurückspielst -- mdconfig + cp hilft da nicht).
In der Praxis ist das aber meistens irrelevant.

Übrigens: Du solltest auch regelmäßig die Sicherungen
testen. Absolutes Minimum ist, die Lesbarkeit der
Festplatten zu prüfen:

# find /mountpoint -type f | xargs cat | wc

Wenn man der Hardware nicht vertraut, dass sie Lese-
fehler verlässlich erkennt und meldet, kann man auch
Checksummen aller Dateien ermitteln und vergleichen.
Dazu kann man z.B. das Tool mtree(1) verwenden.

Eine andere Möglichkeit wäre, ein Dateisystem zu ver-
wenden, das Checksummen gleich mit eingebaut hat.
Unter FreeBSD wäre das UFS2 mit geli(8), oder ZFS.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing b. M.
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in a four-hundred mile per hour wind, balancing on a banana
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        -- Ralf Hildebrandt
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Received on Mon 22 Dec 2008 - 17:01:02 CET

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