Re: Raid 3 vs. 5

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Thu, 5 Apr 2007 17:35:07 +0200

On Thu, Apr 05, 2007 at 04:59:31PM +0200, Oliver Fromme wrote:
> Oliver Fromme wrote:
> > Peter Ross wrote:
> > > Dominik Brettnacher wrote:
> > > > Peter Ross wrote:
> > > > > Es sah uns simpler aus (Paritaet bleibt immer auf der gleichen Platte) und
> > > > > einen Nachteil entdeckten wir nicht.
> > > >
> > > > Die Sache mit der Parität ist der Nachteil: die Paritätsplatte muss jede
> > > > Änderung mitmachen, bei RAID 5 sind diese Änderungen über mehrere Platten
> > > > verteilt.
> > >
> > > Das verstehe ich nicht.. auch bei RAID 5 wird doch auf alle Platten
> > > geschrieben. Also muss auch da jede Platte "jede Aenderung mitmachen"?
> >
> > Jein. Bei RAID-5 ist die Parität stückweise über alle
> > Platten verteilt (daher wird RAID-5 manchmal auch als
> > »Striped-Parity« bezeichnet). D.h. je nachdem, wo etwas
> > geschrieben wird, befinden sich die zugehörigen Parity-
> > Daten unterschiedlichen Platten. Dadurch werden im Durch-
> > schnitt alle Platten gleichmäßig belastet und Schreibzu-
> > griffe über alle Platten gleichermaßen verteilt.
> >
> > Bei RAID-3 sind die Parity-Informationen immer auf dersel-
> > ben Festplatte, wodurch diese (im Falle von 3 Festplatten)
> > im Schnitt doppelt so stark belastet wird wie die anderen
> > beiden. Daher ist bei RAID3 die Schreibperformance i.allg.
> > schlechter als bei RAID5.

Wie oft muss ich den Unsinn hier noch lesen?
Die Paritätsplatte wird bei R3 nicht stärker belastet als die
anderen, sondern beim schreiben gleich stark und beim lesen gar
nicht.
Das gilt auch im degraded Zustand, wo beim schreiben und beim
lesen alle Platten gleich belastet werden.
Wodurch sollte die Paritätsplatte mehr (oder gar doppelt) so viel
Belastung bekommen?

> Noch eine kleine Ergänzung, nur um die Verwirrung komplett
> zu machen. ;-)
>
> Das graid3(8) von FreeBSD implementiert eher ein RAID-4 als
> ein RAID-3. In der Praxis wird häufig RAID-3 mit beidem
> gleichgesetzt, da der einzige Unterschied ist, dass RAID-3
> auf Byte-Level arbeitet und RAID-4 auf Block-Level (und
> letzteres ist das, was graid3(8) macht). Aber beide haben
> eine dedizierte Parity-Disk, im Gegensatz zu RAID-5, wo die
> Parity über alle Platten verteilt ist.

Wie komst du auf die Idee, dass graid3 eher eine R4 Implementiertung
ist?
graid3 hat für mich gar nichts mit R4 gemeinsam, außer, dass es
ebenfalls eine Parität hat.

> Echtes RAID-3 (also _nicht_ das graid3(8) von FreeBSD) kann
> sehr hohe lineare Lesegeschwindigkeiten erreichen, die
> praktisch mit der Anzahl der Festplatten skalieren, ist
> dafür aber für konkurrierende Zugriffe schlecht geeignet,
> da bei jedem Lesezugriff _alle_ Platten (außer der Parity-
> Platte) bemüht werden müssen.

Genau deshalb ist auch bei R3 die Parität niemals der Flaschenhals,
was in diesem Thread mehrfach fälschlicherweise behauptet wurde.
Die Platte bekommt entweder gleich viele Zugriffe, wie die anderen,
oder weniger.
Und das gilt alles auch für die graid3 Implementierung.
das die Geschwindigkeit nicht so stark ansteigt, wie zu erwarten
wäre liegt an den modernen Platten, die starke Limietierungen in der
Anzahl Transaktionen/s haben und der Tatsache, dass R3 die Anzahl der
Transaktionen hoch treibt.
Um das zu kompensieren müsste man auch am Filesystem drehen, dann geht
das aber auch wieder mit graid3.

> Genaugenommen macht das graid3(8) weder RAID-3 noch RAID-4,
> wenn man den Standard strikt auslegt, aber es kommt wohl
> RAID-4 am nächsten.

Sehe ich nicht so - ich erkenne keine Ähnlichkeit mit R4.

-- 
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Received on Thu 05 Apr 2007 - 17:37:50 CEST

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