hallo zusammen
vielen herzlichen dank für die ausführlichen antworten von oliver und
harald!
habe soeben den kernel neu gebaut und konnte nun auch die platte mounten.
Einen schönen Tag und Gruss
wor
-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: Oliver Fromme [mailto:olli(at)lurza.secnetix.de]
Gesendet: Dienstag, 12. September 2006 19:00
An: de-bsd-questions(at)de.freebsd.org; wor(at)hispeed.ch
Betreff: Re: USB-Festplatte (NTFS) - probleme beim mounten
World of Replica wrote:
> wollte gerade eine usb-festplatte mounten. es handelt sich dabei um eine
> 300gb platte, die unter windows FAT32 formatiert wurde. Die platte wird
vom > usbd erkannt und ich habe auch ein "/dev/da0s1". mit "mount_msdosfs
> /dev/da0s1 /mnt/usb" bekomme ich folgende fehlermeldung:
> mountmsdosfs(): disk too big, sorry
> mount_msdosfs: /dev/da0s1: Invalid argument
Es ist ein Problem der Beschränktheit von FAT.
Hintergrund:
Bei praktischen allen Dateisystemen können Dateien über eine eindeutige
Nummer identifiziert werden (bei UFS sind das die inode-Nummern). Das
BSD-VFS-System verwendet diese 32bit-Nummern zur Verwaltung der Dateien, für
den Buffer-Cache, NFS-Export und andere Dinge.
Das altertümliche FAT-Dateisystem dagegen hat sowas nicht.
FreeBSD ordnet daher einfach jeder Datei eine Nummer zu, die anhand der
fortlaufenden Nummer des Verzeichnisein- trages der Datei ermittelt wird.
Dadurch wird sicherge- stellt, dass jede Datei eine eindeutige Nummer hat,
die sich auch durch einen Reboot nicht ändert (was z.B. wichtig für
NFS-Exports ist).
Nun ergibt sich aber das Problem, dass FAT-Dateisysteme ab einer Größe von
128 GB mehr als 2^32 potentielle Verzeich- niseinträge haben, d.h. sie
passen nicht mehr in einen 32bit-Wert, daher können Sie vom VFS-System nicht
verar- beitet werden. Beim Versuch, sie zu mounten, gibt es obige
Fehlermeldung »disk too big, sorry«.
Siehe weiter unten für mögliche Lösungen.
> auch eine intensive googlesearch hat mich nicht weiter gebracht.
Ich empfehle für sowas: http://freebsd.rambler.ru/ Das ist eine recht gute
Search-engine für die (englisch-
sprachigen) Mailinglisten.
> interessanterweise funktioniert das alles aber mit einer anderen >
usb-pladde(160gb) ohne probleme(die ist jedoch ntfs ...).
Das Problem betrifft nur FAT-Dateisysteme, nicht NTFS, und hat auch nichts
mit USB zu tun.
> lösungsvorschläge?
Das beste ist, auf FAT ganz zu verzichten. Wenn das nicht möglich ist, dann
verzichte zumindest auf zu große FAT- Partitionen, sondern lege besser
mehrere kleine an (jeweils < 128 GB).
Eine andere Möglichkeit ist, den Kernel mit folgender Zeile neu zu
compilieren (siehe Handbook, wie das geht):
options MSDOSFS_LARGE
Es handelt sich um einen experimentellen Hack, der bewirkt, dass der Kernel
eine dynamische Tabelle anlegt, mit der der 64bit-Eintragsnummer jeder Datei
eine 32bit-inode-Nummer zugeordnet wird. Damit kannst Du ein
FAT-Dateisystem moun- ten, das größer als 128 GB ist. Allerdings ist das
Problem dabei erstens, dass sich die Nummern nach einem Reboot än- dern, und
zweitens, dass der Kernel-Memory zur Neige gehen kann, wenn das
FAT-Dateisystem sehr viele Dateien enthält, was zu einer Panic führt.
Details findest Du im zugehörigen Abschnitt in der Datei /sys/conf/NOTES
(nach MSDOSFS_LARGE suchen).
Gruß
Olli
-- Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd Any opinions expressed in this message may be personal to the author and may not necessarily reflect the opinions of secnetix in any way. "Life is short (You need Python)" -- Bruce Eckel, ANSI C++ Comitee member, author of "Thinking in C++" and "Thinking in Java" To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the messageReceived on Wed 13 Sep 2006 - 10:12:30 CEST