Re: cdrtools auf FreeBSD frieren das System ein

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Fri, 18 Aug 2006 12:20:46 +0200 (CEST)

Fabian Keil wrote:
> Heino Tiedemann wrote:
> > Fabian Keil wrote:
> > > Heino Tiedemann wrote:
> > > > Ja, was soll ich sagen: Beim CD-Rippen via cdda2wav stürzt bei einigen
> > > > CDs das ganze System ab. Und zwar so, das es wirlich nur noch
> > > > hardwaremässig zu resetten ist.
> > >
> > > Hast Du die üblichen Debugging-Optionen im Kernel?
> >
> > Vermutlich nicht. Was sind "die üblichen Debugging-Optionen"?
>
> makeoptions DEBUG=-g
> options KDB
> options DDB
> options WITNESS
> options WITNESS_SKIPSPIN

Wenn man gründlich debuggen will, sollte man die Option
WITNESS_SKIPSPIN weglassen, denn die schaltet einige
WITNESS-Checks wieder aus.

Stattdessen sollte man zusätzlich noch folgende nehmen:
options INVARIANTS
options INVARIANT_SUPPORT
options DIAGNOSTIC

> > "King Of Quality" nennt sich übrigebns nur der Plextor Premium. Ich
> > habe eine Nummer kleiner: PX-W5224TA
>
> Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, "King Of Quality" bezöge
> sich auf Plextor selbst. Der PX-W5224TA wird vermutlich auch
> die meisten Fehler mit dem Premium teilen.

Ich kann zumindest bestätigen, dass Plextor nicht mehr das
ist, was es einmal war. Früher war es ja eher ein Geheim-
tip fürs »CD-Rippen«, was die Firma dann aufgegriffen und
für Marketingzwecke genutzt hat. Nur haben sie sich dann
leider auf ihren Lorbeeren ausgeruht, und dann ging's
bergab. Ist zumindest mein Eindruck.

> > > Möglicherweise hast Du mit cdda2wav eine weitere
> > > Plextor-Schwachstelle gefunden, die der FreeBSD-Kernel
> > > nicht erwartet, und möglicherweise hat Linux bereits einen
> > > Workaround oder die SCSI-Kommando-Filterung verfälscht cdda2wavs
> > > Kommandos ohne Rückmeldung, so dass der Firmware-Bug dort
> > > nicht ausgelöst wird.
> >
> > Was kann ich jetzt tun?
>
> Versuchen, mit einem Debugging-Kernel eine ordentliche
> Panik zu bekommen (siehe FreeBSD-Handbuch) und anschließend
> einen PR schreiben. Auch mit fehlerhaften CDs und Laufwerken
> sollte es nicht zu Abstürzen kommen.

Vollkommen richtig.

Heino: Ist alles halb so wild wie es klingt. In der FAQ
findest Du unter Abschnitt 18.14 eine ausführliche Schritt-
für-Schritt-Anleitung, auch für Nichtprogrammierer:

http://www.freebsd.org/doc/en/books/faq/advanced.html#KERNEL-PANIC-TROUBLESHOOTING

(Oder in der deutschen Übersetzung; dafür einfach im URL
/en/ durch /de/ ersetzen.)

Kleine Ergänzung, die noch nicht in der FAQ steht: Seit
kurzem gibt es in RELENG_6 einen sysctl debug.minidump.
Setzt man ihn auf 1, wird bei einer Panic nicht mehr der
gesamte RAM gedumpt, sondern nur die aktiven Pages, was
deutlich weniger Platz beanspruchen kann (und schneller
geht). Sehr nützlich vor allem dann, wenn man nur eine
kleine Swap-Partition hat (kleiner als der RAM).

Falls Du noch nie einen PR geschrieben hast: Auch das
ist nicht schwer. Es gibt dafür eine ausführliche Anlei-
tung (leider nur auf Englisch):

http://www.freebsd.org/doc/en/articles/problem-reports/

Falls Du Dich ein bißchen mit C auskennst, kannst Du auch
versuchen, selbst ein wenig zu debuggen und z.B. herauszu-
finden, in welchem Teil des Source-Codes die Panik auftrat.
Das ist im Developers-Handbook ausführlich beschrieben,
siehe diese Seite und die nachfolgenden Abschnitte:

http://www.freebsd.org/doc/en/books/developers-handbook/kerneldebug.html

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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"Unix gives you just enough rope to hang yourself --
and then a couple of more feet, just to be sure."
        -- Eric Allman
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Received on Fri 18 Aug 2006 - 12:22:53 CEST

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