Re: B&E: Portsupdate auf einem Produktionssystem

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Fri, 17 Mar 2006 09:38:20 +0100 (CET)

Andreas Braukmann <braukmann(at)tse-online.de> wrote:
> Martin Schröder <martin(at)oneiros.de> wrote:
> > [...]
> > > dieses hochfahren und das bisherige herunterfahren. Wenn dann etwas
> > > schief ging, dann lässt sich das alte Jail wieder ruckzuck
> > > hochfahren und das neue abschalten.
> >
> > Das hilft schon sehr, aber im von Oliver beschriebenen Fall nur
> > begrenzt: Oder kannst Du pro jail verschiedene (GigE-)Treiber haben?
>
> Diese Frage stellt sich ueberhaupt nicht. IMHO ist das
> Wedeln mit dem SLA-belegten Diensten ein Armutszeugnis
> fuer den Betreiber.

Kann man so sehen, aber in der Praxis läuft es leider an-
ders, insbesondere bei größeren Firmen, wo die Techniker,
die die eigentliche Arbeit machen, weder viel Einfluß auf
die Gestaltung der SLAs noch auf das Budget haben. Trau-
rig, ist aber wirklich so. Die SLAs werden zwischen dem
Kunden (der natürlich eh immer erstmal mit unrealistischen
Vorstellungen kommt [*]) und der Vertriebsabteilung ausge-
handelt, und wenn man Glück hat, ist dabei ein Keyaccount-
Manager im Spiel, der noch halbwegs Ahnung davon ab, was im
vorgesehenen Umfang überhaupt sinnvoll machbar ist.

Das mag jetzt überspitzt klingen, ist aber in der Praxis
häufig so. Wie gesagt: Leider.

Ich habe auch schon viel schlimmere Sachen erlebt, die ich
mich hier gar nicht zu erzählen traue, und auf die ich mich
selbst _nie_ eingelassen hätte.

> Ich bin ein kleines Licht (Einzelkaempfer, individuelle
> Hosting-Umgebungen, Unix-/DB-Server bei und fuer Kunden,
> etc.) am "Dienstleister-Himmel"; biete keine (bzw. in
> nur seltenen Faellen) harten SLAs. Aber selbst ich habe
> die kritischen Teile meiner Produktivumgebung gedoppelt
> im Labor herumstehen. Ja, ... ist teuer. Aber ...

Ja, so ist es. Und zusätzlich muß man dann auch die Dis-
ziplin aufbringen, tatsächlich _jede_ noch so winzige
Änderung -- auch wenn sie harmlos erscheint -- zunächst
auf den Testsystemen zu testen. Das kostet wahnsinnig
viel Zeit. Insbesondere die Performancebedingungen sind
dabei nicht immer leicht zu testen.

Als »Einzelkämpfer« hast Du immerhin noch den Vorteil, daß
Du selbst alle Entscheidungen treffen kannst und nötigen-
falls auch mal einfach eine Forderung ablehnen kannst, wenn
abzuschätzen ist, daß Du so oder so dabei draufzahlst.

Gruß
   Olli

[*] Klar, der Kunde ist König. Nur leider benehmen sich
viele Kunden auch so. :-] (Böser Spruch, ich weiß ...)

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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"The last good thing written in C was
Franz Schubert's Symphony number 9."
        -- Erwin Dieterich
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Received on Fri 17 Mar 2006 - 09:39:42 CET

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