Re: die alte GUI-Diskussion 2 / Re: Hoffnung

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Tue, 7 Mar 2006 09:54:49 +0100 (CET)

Peter Ross <Peter.Ross(at)alumni.tu-berlin.de> wrote:
> Allerdings habe ich, wenn ich mit Skripting unter Windows
> Probleme hatte (zuletzt fuer eine Netzwerk-Failover-Loesung mit
> NIC Bonding) auch von "gestandenen" Windows-Admins keinerlei
> praktische Anregung bekommen ("Wenn das passiert, musst Du in
> den "Netzwerkdialog... und dann dort den Knopf druecken. Nein,
> ein Kommandozeileninterface gibt es dafuer nicht").

Ich gebe Dir durchaus recht (auch die Ausführungen, die ich
jetzt mal nicht zitieren).

Das Problem scheint durchaus auch zu sein, daß in typischen
Windows-Schulungen (auch für »Admins«) schwerpunktmäßig der
GUI-Kram vermittelt wird, und offenbar nur wenig über die
Kommandozeilenfähigkeiten. Was natürlich dazu führt, daß
selbst geschulte Windows-Admins häufig nichts (oder nur
wenig) über diese Möglichkeiten wissen.

Es ist natürlich auch so, daß wir, die wir aus der UNIX-
Ecke kommen, ein wenig voreingenommen sind. Wir haben halt
schon einen anderen Blickwinkel als jemand, der ausschließ-
lich und hauptberuflich Windows hätscheln muß.

> [...]
> 3) .. das mag aber meiner Gewohnheit geschuldet sein.. ich bin
> es gewohnt, mit awk und sed Skripte zu basteln. Unter Windows
> fehlt mir das sehr.

Es hindert Dich niemand, awk und sed zu installieren (was
Du ja auch via Cygwin tust, wie Du schriebst). Oder eine
andere Shell, oder Perl, oder Python, oder was auch immer.
Es gibt das alles auch als Win32-Binaries, die man ganz
normal in einem Kommandofenster (CMD.EXE) verwenden kann;
man muß dazu nicht unbedingt das ganze Cygwin installieren
(aber als UNIXer möchte man das wohl dann doch lieber).

Ich habe selbst schon eine zsh in WIndows-Kommandofenster
verwendet, und auch andersherum eine CMD.EXE in einem xterm
unter Windows (via Cygwin). Ich finde es klasse, daß man
beide Welten beliebig miteinander kombinieren kann.

Im übrigen installiere ich mir auch unter FreeBSD gewohn-
heitsmäßig eine Shell, die im Basissystem nicht dabei ist
(die zsh). Es macht also prinzipiell keinen Unterschied;
ich muß sie sowohl unter Windows als auch unter FreeBSD
installieren (und tue es gerne).

> Mir ist es schon mehr als einmal passiert, dass ich fuer einen
> "Massenauftrag" - sagen wir mal: aendere 100 IP-Adressen in
> DHCP und DNS - schnell unter Unix eine Skriptloesung habe, und
> mir (wirklich nicht unerfahrene) Windows-Admins sagen, da muss
> ich 100 x 5 Klicks machen.

Solche Situationen kenne ich auch zur Genüge.

> Die selben Admins haben vorher das Management davon ueberzeugt,
> dass DNS und DHCP auf einen Windows-Server umziehen, da es dort
> bequem mit Active Directory verheiratet werden kann:-(

Ja, echt klasse. Planlosigkeit allerortens.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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Received on Tue 07 Mar 2006 - 09:56:45 CET

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