Re: LANG und UTF-8

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 5 Dec 2005 08:55:23 +0100 (CET)

Christian Weisgerber <naddy(at)mips.inka.de> wrote:
> Oliver Fromme <de-bsd-questions(at)de.FreeBSD.org> wrote:
> > > Egal, wirklich erschreckend fand ich neulich, als ich mal Debian
> > > Sarge installiert habe, dass dort alles ab Installation auf
> > > deutsch und in UTF-8 zu benutzen war - sowohl die Konsole, als
> > > auch XFree86. Sogar der gute alte midnight-commander wurde mit
> > > allen Linien korrekt dargestellt.
> >
> > Und was für einen konkreten Vorteil hattest Du davon?
>
> (Das sind die alten VT100-Grafikzeichen, vgl. Termcap-Eigenschaft
> "ac". Mit UTF-8 hat das herzlich wenig zu tun.)

Ja, das mit den VT100-Rahmenzeichen war mir schon klar,
aber wie Du schon schreibst, hat das jetzt nichts mit UTF-8
zu tun. (Davon abgesehen habe ich damit auch unter FreeBSD
keine Probleme, ganz ohne UTF-8.)

> > Irgendwie kann ich das nicht nachvollziehen. Ich kam noch
> > nie in die Verlegenheit, ein Zeichen eingeben zu müssen,
> > das mit ISO8859-1 (oder -15) nicht gegangen wäre.
>
> Das liegt allerdings an deinem persönlichen Tellerrand.

Nö, das glaube ich nicht.

> Ich komme
> da schon beim früheren polnischen Präsidenten Lech Wal/e,sa gehörig
> ins Schleudern. Oder beim zuletzt gewählten Lech Kaczyn'ski.

Also, ich bin damit noch nie ins Schleudern gekommen (höch-
stens mit Deiner seltsamen Zeichenumschreibung).

Mir ist auch vollkommen klar, daß man mit ISO8859-1/-15
keine kyrillischen, asiatischen, polnischen, klingonischen
oder diverse andere Zeichen darstellen kann. Da brauchst
Du mir gar nichts gegenteiliges zu unterstellen.

Aber wenn ich deutsche oder englische Texte schreibe (und
andere Sprache beherrsche ich nicht aktiv), dann genügt
für mich voll und ganz ISO8859-1 oder -15 (notfalls ver-
zichte ich auch auf das Euro-Zeichen, das ohnehin ein ab-
schreckendes Beispiel für schlechtes Design ist). Und wenn
ich den Namen eines ostasiatischen Staatspräsidenten hin-
schreiben muß, dann tippe ich gewiß keine asiatischen
Schriftzeichen ein, sondern verwende eine entsprechende
Transkription.

Daß es Leute gibt, für die Unicode oder ISO10646 eine Er-
leichterung oder gar notwendig ist, stelle ich keineswegs
in Frage. Aber für mich als Englisch- und Deutschschrei-
benden ist es -- beim aktuellen Stand der verfügbaren Soft-
ware -- einfach nur ein überflüssiges Ärgernis.

> > UTF-8 erzeugt nur Probleme, löst aber keine, zumindest nicht im
> > deutschsprachigen Bereich.

Ich habe jetzt grade überlegt, ob das »nicht« da zu viel
war. Ist zumindest nicht ganz eindeutig, aber ich denke,
man weiß, wie ich's meine.

> Yeah, and who gives a damn about that eurotrash with their silly
> ISO 8859. They should use English like everybody else.

Du hast eine feine Polemik drauf. Ich habe mitnichten ir-
gendjemandem Englisch, Deutsch, einen bestimmten Zeichen-
satz oder sonst irgendwas aufzwingen wollen. Mir scheint,
Du _willst_ mich mißverstehen.

Gruß
   Olli

PS: Achja, wie hieß doch gleich der Consolen-Font, der
UTF-8 enthält? Finde ich in /usr/share/syscons/fonts grade
irgendwie nicht ...

-- 
Oliver Fromme,  secnetix GmbH & Co. KG, Marktplatz 29, 85567 Grafing
Dienstleistungen mit Schwerpunkt FreeBSD: http://www.secnetix.de/bsd
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"C++ is to C as Lung Cancer is to Lung."
        -- Thomas Funke
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Received on Mon 05 Dec 2005 - 08:56:35 CET

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