Re: LANG und UTF-8

From: Rocco Rutte <pdmef(at)cs.tu-berlin.de>
Date: Mon, 5 Dec 2005 11:27:11 +0000

Hi,

* Oliver Fromme [05-12-05 08:55:23 +0100] wrote:

>Mir ist auch vollkommen klar, daß man mit ISO8859-1/-15
>keine kyrillischen, asiatischen, polnischen, klingonischen
>oder diverse andere Zeichen darstellen kann. Da brauchst
>Du mir gar nichts gegenteiliges zu unterstellen.

>Aber wenn ich deutsche oder englische Texte schreibe (und
>andere Sprache beherrsche ich nicht aktiv), dann genügt
>für mich voll und ganz ISO8859-1 oder -15 (notfalls ver-
>zichte ich auch auf das Euro-Zeichen, das ohnehin ein ab-
>schreckendes Beispiel für schlechtes Design ist). Und wenn
>ich den Namen eines ostasiatischen Staatspräsidenten hin-
>schreiben muß, dann tippe ich gewiß keine asiatischen
>Schriftzeichen ein, sondern verwende eine entsprechende
>Transkription.

Es wird aber eklig, wenn man zu Dateien Text in Deutsch oder Englisch
hinzufügen muss, die die solche Zeichen enthalten oder Dateien
verschiedener Kodierungen verarbeiten muss. Für Editoren wie vim
gibt es gute Mechanismen, um notfalls die richtige Einstellung manuell
zu machen, aber man muss eben ständig manuell nacharbeiten oder
zumindest höllisch aufpassen.

>Daß es Leute gibt, für die Unicode oder ISO10646 eine Er-
>leichterung oder gar notwendig ist, stelle ich keineswegs
>in Frage. Aber für mich als Englisch- und Deutschschrei-
>benden ist es -- beim aktuellen Stand der verfügbaren Soft-
>ware -- einfach nur ein überflüssiges Ärgernis.

Aus deinem Blickwinkel würde ich dir da auch Recht geben. Aber IMHO hat
UTF-8 das Potential, endlich einen Haufen Probleme ordentlich zu lösen
aber es gibt leider wohl zu viele Leute mit deiner Einstellung bzw. den
für mich nicht nachvollziehbaren Zwang zu Rückwärtskompatibilität.

Wenn sich nämlich "alle" endlich mal auf genau 1 Standard für die
Kodierung einigen könnten, dann wäre allen geholfen und man könnte
endlich mal die ganzen Würgarounds abschaffen (die ganze
Spezialbehandlung für Mail zum Beispiel, was evtl. mit lokalisierten
Toplevel-Domains noch viel schlimmer werden wird). Klar, mann kann all
dies mit zig Libraries wie libidn oder libiconv umschiffen, aber es löst
eben nur die Symptome und nicht das Problem.

Wegen der nicht vorhandenen Rückwärtskompatibilität wäre das ohnehin nur
ein sehr langfristiges Projekt, aber selbst extrem langfristig sehe ich
zwar Bedarf für eine Lösung aber keinen, der es auch machen will... ;-(

>PS: Achja, wie hieß doch gleich der Consolen-Font, der
>UTF-8 enthält? Finde ich in /usr/share/syscons/fonts grade
>irgendwie nicht ...

...was IMHO ziemlich schade ist. Ich benutze X11 wirklich nur, weil ich
dort problemlos UTF-8 nutzen kann und nur dafür ist das alles ziemlich
umständlich.

   bye, Rocco

-- 
:wq!
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Received on Mon 05 Dec 2005 - 12:30:26 CET

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