Re: Probleme beim booten

From: till toenges <tt(at)kyon.de>
Date: Thu, 13 Oct 2005 18:21:05 +0200

Oliver Fromme wrote:
> Es war ja nur ein Beispiel von vielen.
>
> > Grundsätzlich nicht verkehrt, aber
> > vielleicht auch nicht ganz Zeitgemäß.
>
> Den Einwand verstehe ich nicht. Wieso nicht zeitgemäß?

War vielleicht nicht ganz passend ausgedrückt. Zum einen: Ich sehe bei
den derzeitigen Plattengrößen nicht mehr auf's einzelne Megabyte, daher
nehme ich auch mal runde Gigabytes.

Zum anderen die / und /usr Aufteilung, die -- nach meinem Kenntnisstand
bis dahin -- nur historisch bedingt gewesen sein konnte.

> (Mal davon abgesehen, daß man die Aufteilung natürlich
> ohnehin an den jeweiligen Einsatzzweck anpassen muß;
> es gibt kein »one size fits all«.)

Ganz klar.

> > / 2 GB (vielleicht größer, wenn man viel Zeug installiert)
> > /var 1 GB
> > /data (Rest - Swap) GB
> >
> > Wobei ich dann alles, was zum System gehört (bis auf die Sachen unter
> > /var) auf / packe (geht dann auch readonly) und home Verzeichnisse und
> > was da halt sonst an Daten anfällt unter /data. Ein paar Symlinks noch
> > um Sachen wie /usr/ports etc. auf /data zu legen, fertig.
>
> Inwiefern hat das Vorteile gegenüber /usr (wo man sich das
> Rumspielen mit Symlinks spart)?

Das hat den Vorteil, dass ich mir nicht von Anfang an überlegen muss,
wie groß welche Teil werden kann. Root beispielsweise ist zwar
typischerweise klein, aber ich hatte gerade bei kleinen Partitionen
schon mal interessante Effekte. Dann passt zwar die Gesamtdatenmenge,
aber kurzfristig wird doch mehr Speicher belegt oder vom System als
belegt erkannt, wenn man eine größere Menge Dateien ersetzt. Das hat mir
schon mal das System zerschossen, als ich ein Update gemacht habe.

Ein weiterer Vorteil ist die Organisation. Ich habe dann eine Partition,
die ich readonly mounten kann, wo ohne weiteres nichts schlimmes
passieren kann und die das ganze System enthält. Die kann ich dann z.B.
auch bei Backups anders behandeln, ohne mit vielen einzelnen Pfaden zu
hantieren.

Passt bei mir ganz gut, weil ich meistens nur ein festes Set an
Programmen installiert habe, aber die Daten recht variabel sind. Wenn
man ständig irgendwas installiert, ändert, updated usw. (z.B. Desktop),
sieht das schon wieder anders aus.

> > Mir ist einfach nie klar geworden, warum die Trennung zwischen / und
> > /usr gemacht wurde.
>
> Stichworte Single-user-mode, Stabilität und Robustheit. Im
> root-Dateisystem sollte genau soviel (und möglichst nicht
> mehr) enthalten sein, um die Maschine in den Single-user-
> mode booten zu können.
>
> Wenn nun das root-Dateisystem so groß ist, daß es /usr mit
> umfaßt (oder gar die ganze Festplatte), dann ist die Gefahr
> erheblich größer, daß im Falle eines Fehlers (Crash, Hard-
> wareproblem, was auch immer) der Rechner nicht einmal mehr
> in den Single-user-mode hochzuprügeln ist. Ein getrenntes,
> kleines root-Dateisystem verbessert also die Robustheit des
> Gesamtsystems, und es verringert den Aufwand (und beschleu-
> nigt somit) im Falle einer Desaster-recovery.

Hmm, ist wohl ein Argument. Dann würde ich vielleicht sogar zu einer
noch feineren Partitionierung übergehen, und die mehrfach anlegen. Oder
auf ein anderes Medium wie CF legen. Und ich würde einen benutzbaren
Texteditor dazupacken ;-)

Andererseits muss ich schlimmstenfalls 2 km gehen (falls ich gerade
zuhause bin), um zu den Servern zu kommen und die Platten woanders
reinzuschieben. Was für mich die typische, weil bequemere,
Fehlerfindungstechnik ist.

Ich habe auch noch keinen Fehler erlebt, der das System so zerschossen
hätte. Hardwarefehler der Platten fängt i.d.R. ein RAID ab,
Softwarefehler schaden dank readonly mount für / auch nicht. Für den
Rest gibt es Backups.

Till

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Received on Thu 13 Oct 2005 - 18:22:11 CEST

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