Re: SUN ULTRA60/300 MHz

From: Peter Ross <Peter.Ross(at)alumni.tu-berlin.de>
Date: Mon, 25 Jul 2005 14:48:23 +1000 (EST)

Hi,

Bernd Walter wrote:
> Sehr bemerkenswert ist Tabelle 3, wo zwischen einer P-II mit 366 und
> einer mit 450 MHz kaum ein Unterschied besteht - das riecht förmlich
> nach Memory Bus - das RAM in einer Sparc ist natürlich grundsätzlich
> nicht anders als in einem PC.

Dagegen spricht, dass in einer SPARC die Verdopplung der CPU annaehernd
eine Verdopplung der Geschwindigkeit bewirkt. Wenn der Speicherzugriff der
Flaschenhals waere, wuerde das nicht so sein.

> Eigendlich nicht verwunderlich - Ray-Tracing dürfte wohl mit vielen
> Tabellen spielen, bis er endlich mal die Zahlen für die FPU gefunden
> hat.

Normalerweise werden die Objekte zunaechst sortiert (entsprechend der sie
umgebenden Quader), damit nicht betroffene Objekte durch einfache
Vergleiche ausgeschlossen werden koennen.

> Damit sind die Daten auf reine FPU Anwendungen sicherlich nicht
> übertragbar.

Traditional waren (sind?) Gleitkommaoperationen sehr teuer

(aus der Erinnerung, hoffentlich korrekt: eine Shift-Op 1 Takt, eine
Integer-Op 2 Takte, eine Gleitkommaoperation 6 Takte mit Intel 80387),

weswegen haeufig am Beginn eine Normalisierung stattfand, um, wo immer
moeglich, mit Integer- und Shift-Operationen auszukommen.

Ich habe selbst Anfang der Neunziger Raytracing implementiert, damals war
es ein Mix aus Vergleichen, Integer- und Gleitkomma-Operationen 9eine
Implementierung hat letztere ganz eliminiert).

Ich habe das an der Uni gemacht, meine Lieblings-, weil schnellst Maschine
war eine DECstation 5000 (mit einem MIPS-Prozessor), dann kamen die
SPARCs. Ich habe fuer eion Bild auf der DEC vielleicht eine Viertelstunde
gewartet, auf einer SPARC fast eine Stunde.

Das entsprach in etwa den MIPS-Verhaeltnissen.

Leider kann ich hier nicht mehr mit Modellen und CPU-Details aufwarten,
ist halt schon ein bisschen her..

Ich habe engen Kontakt mit Computergraphikern, die heute mit modernem
Spielzeug (u.a. mit Mental Ray, benutzt in verschiedenen Blockbustern,
entwickelt in Berlin) basteln - ich bin erstaunt, wie sehr ich deren
Gedankengaengen noch folgen kann, die Algorithmen scheinen so
revolutionaer nicht veraendert zu sein, wobei die Geschwindigkeiten
heutiger Cluster doch erheblich ueber denen der von mir vor ueber zehn
Jahren verwendeten Rechner liegt.

Gruss
Peter

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Received on Mon 25 Jul 2005 - 06:49:13 CEST

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