Re: Peripherie für Server

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely12.cicely.de>
Date: Fri, 8 Apr 2005 22:51:33 +0200

On Fri, Apr 08, 2005 at 09:45:47PM +0200, Stefan Huerter wrote:
> Bernd Walter wrote:
> >Mein Misstrauen IDE gegenüber bezieht sich nur auf bestimmte
> >Nutzungsarten.
> >Natürlich ist hier nicht jede Platte gleichermassen geeignet.
>
> Und für ein vernünftiges Backup-Konzept muß die Platte abgehängt werden
> - sprich Wechselrahmenmechanik muß robust sein für tägliches Austauschen.

Natürlich, aber selbst einige billige Rahmen verwenden VG Leisten,
weilche für VME schon seit jahrzehnten in der Industrie ihre
Tauglichkeit bewiesen haben.

> >>Zum Glück gibt es brauchbare Alternative zu DAT, von denen
> >>ich eine genannt habe (VXA von Exabyte), die bei vergleich-
>
> Ist VXA helical-scan oder linear-Technik?
> Ich nehme Abstand von jeglicher helical-scan-Technik - man beachte
> einfach nur die einfache physikalische Begebenheit, daß ein Band in
> dieser Laufwerkstechnik zzgl. der Längsbelastung (Band wird über den
> Kopf gezogen) auch einer "querBelastung" unterliegt (schrä rotierender
> Kopf). Dadurch läßt sich zwar die Datendichte erhöhen, aber auch die
> Empfindlichkeit gegenüber magnetischen Fehlder ist höher (DLT zB
> Lagerzeit von >=10Jahre; DAT (Stand DDS2) angegeben mit 2J.

Keine Ahnung, wie das mit VXA aussieht, aber meine Abneigung
gegen helical habe ich inzwischen abgelegt.
Ich habe mit 8mm Exabyte Laufwerken absolut positive Erfahrungen
gemacht.
Meine Laufwerke haben teilweise 8 bis 9 Jahre Dauereinsatz hinter
sich.

> Auch von der "verwendbarkeit" habe ich mal Werte gelesen gehabt: DAT
> 1000Zugriffe, DLT 10,000...

Die 1000 Zugriffe bei DAT beziehen sich meiner Erfahrung nach weniger
auf die Medien, als auf die gesammten Laufwerke.
Nach 1000 mal Band einlegen ist in der Regel Schluß.
Aber zu den Zahlen als solches - ein Festplattenhersteller gibt da
deutlich höhrere Werte an.
Und dank SMART kann man einer Festplatte auch die Anzahl der Power-Up
Zyklen abfragen.

> >OK - machen wir mal eine Rechnung damit.
> >Die Preise sind jetzt von einer belibigen Webseite geklaut, da ich
> >selber mit VXA noch nichts gemacht habe.
> >Ich hoffe das ist jetzt einigemassen realistisch.
> >
> > 850,- Laufwerk 33G SCSI
> >1400,- 20 Stück 33G Bänder
> > 25,- Reinungsband
> >======
> >2275,-
>
> In der Fa haben wir die LowCost Version von DLT im Einsatz und sind
> recht zufrieden damit:
> alternate Preise:
> DLT-VS80e (extern): 759.- (40GB netto)
> DLT-VS160e (extern): 999.- (80GB netto)
> Bänder DLT80 (40G): 30.-
> Bänder DLT160 (80GB): 49.-

Ja - die Rechnung sieht schon deutlich besser aus, sofern das System
auch den Ansprüchen gerecht wird.
Ich habe inzwischen schon zu viele DLT Streamer mit defekten Einzügen
gesehen.
Gerne wird auch vergessen, dass Klimaanlagen in Rechenzentren bei
großen Wechslern zu justieren sind.
Große Wechsler haben wenig Abwärme in Verhältniss zum Volumen und die
Luft der Klimaanlage sorgt dann gerne für viel Kondensationsfeuchtig-
keit in den Laufwerken, was wiederum bei den heutig dünnen Bänder zum
Bandsalat führt.

> weitere Vorteile: einfaches ab und anklemmen um zB ein Ersatzsystem zum
> laufen zu bekommen und und und...

Und denoch kannst du nur maximal 40, bzw. 80G am Stück sichern, ohne ein
Band wechseln zu müssen.
In der Realität bedeutet das, dass man mit dem Wechseln lebt, oder für
einen automatischen Wechsler, bzw. weitere Laufwerke sorgt.
Probleme hat Backup-Software aber bereits mit Streamern - mit Wechslern
fängt der Spaß meist erst richtig an.
Zudem wird es schon notwendig, dass man bei Wechslern mit Barcode-
Labeln arbeitet, damit die Software neu eingelegte Medien erkennt ohne
gleich alles mal einlegen zu müssen.

> Und wer es etwas Edler haben will, nimmt LTO - da bekommt aber ein BSE
> erhebliche Probleme das Teil am Streamen zu halten, das hat es schon mit
> den normalen DLTs (letzte 2MB/s bei mir; LTO >10MB/s)

Das höre ich oft - konnte es aber selber noch nie nachvollziehen.
Jedesmal, wenn ich mich einer solchen Angelegenheit angenommen habe
war entweder der Streamer Dreck, weil der Hersteller keinen
angemessenen Datenbuffer eingebaut hatte (alte DLT sind berühmt dafür),
der Buffer war schlichtweg abgeschaltet oder die Software wusste nicht
richtig mit Streamern umzugehen.
Es ist durchaus denkbar, dass es mit einem miesen Gerät bereits
Probleme mit 2MB/s gibt, währen ein gutes problemlos mit 10MB/s zu
versorgen ist.
Ich frage mich aber wo die 10MB/s zum streamen herkommen sollen - übers
Ethernet wird es jedenfalls bei üblichen 100MBit/s eng.
Du musst da schon auch in Richtung Bufferplatte, Gigabit Ethernet oder
sonstwie weiter denken, ansonsten bricht die Performance ein, während
eine Festplatte keine Probleme mit variabler Versorgung hat.
Man kann auch über IDE-Platten denken was man will - am Buffer-RAM
sparen die Hersteller kaum.

-- 
B.Walter                   BWCT                http://www.bwct.de
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Received on Fri 08 Apr 2005 - 22:53:06 CEST

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