Re: Platten Spiegeln/Sicherungskonzept

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Mon, 7 Mar 2005 14:00:24 +0100 (CET)

Dieter Deinert <dd(at)radio-do.ath.cx> wrote:
> [...]
> Die Platte ad0 soll 1 zu 1 auf ad1 gespiegelt und bootfähig werden.
>
> Nachdem ich nun ein langes Wochenende gegoogelt, mit Vinum, ccd und
> ähnlichem geübt habe,
> mich das alles aber nicht so recht überzeugt.......

Warum nicht? Was sind Deine Anforderungen, und welcher da-
von werden von den vorhandenen Mechanismen erfüllt und wel-
che nicht? Vielleicht solltest Du einfach mal die für Dich
entscheidenden konkreten Punkte aufschreiben und eine Pro-
Contra-Liste machen.

> Habt ihr eine einfache unaufwendige Idee??

Wie so häufig gilt auch hier: Alles hat seine Vor- und
Nachteile.

Daß eine Spiegelung -- welcher Art auch immer -- keine Si-
cherung ersetzt, ist Dir ja zum Glück bereits klar. Auf
das Voll-backup (auf DVD oder was auch immer) solltest Du
also auch zukünftig nicht verzichten.

Prinzipiell hast Du die Wahl zwischen einem Synchronen Mir-
ror (»Online-Mirror«, RAID-1) und einem asynchronen, zeit-
lich versetzten Mirror (z.B. per cpdup, rsync etc.).

Ersteres hat den Vorteil, daß jede Änderung sofort auch auf
der zweiten Festplatte ist. Bei einem Hardware-Schaden der
ersten Platte kannst Du sofort auf die zweite wechseln und
verlierst weder Daten noch Zeit.

Ein asynchroner Mirror dagegen hat den Vorteil, daß er auch
bei menschlichem Versagen als »Soft-Backup« nützlich sein
kann, oder wenn ein Programm mal Amok läuft. Ein verse-
hentliches »rm« kann man rückgängig machen, indem man die
Dateien von der zweiten Platte wieder zurückkopiert.

> Ziel ist: ad0 so zu spiegeln (bzw. zu sichern) das bei Ausfall von ad0,
> ad1 mit wenigen Handgriffen als
> Bootplatte weiterlaufen kann. Sicherungen der üblichen Verzeichnisse
> /var, /etc, usw. werden natürlich
> weiter täglich auf DVD gemacht. Aber 100-160 GB Daten regelmässig auf
> "externen" Medium zu sichern,
> halte ich im den Privatbereich für etwas übertrieben.

Nein. Es kommt drauf an, wie wertvoll die Daten für Dich
sind. Wie sehr tut es Dir weh, alle zu verlieren? Wenn
das schmerzhaft wäre, dann solltest Du ein angemessenes
Backup haben.

Preislich günstig (auch für den Privatbereich) wären z.B.
externe Wechselfestplatten, die man per IEEE1394 (a.k.a.
Firewire) oder USB2.0 anschließt, auf die man sein Backup
macht und sie anschließend wieder abzieht und lagert.
Entsprechende externe IDE-Gehäuse kosten mittlerweile nicht
mehr viel.

> Im Moment bin ich an dem Punkt das ich rsync oder dump (intern oder über
> Netzt) für die erste Wahl halte. :-((

Ich würde cpdup empfehlen. Mit rsync habe ich schlechte
Erfahrungen gemacht (YMMV), und wenn es um Datensicherung
geht, ist meine Vertrauensschwelle sehr hoch. Und dump ist
einfach nur schneckelahm.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Mon 07 Mar 2005 - 14:01:30 CET

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