Re: Asiatische Visitenkarten

From: Oliver Fromme <olli(at)lurza.secnetix.de>
Date: Fri, 5 Mar 2004 13:35:31 +0100 (CET)

Robert Barten <robert(at)barok.de> wrote:
> On Fri, Mar 05, 2004 at 10:16:47AM +0100, Oliver Fromme wrote:
> > Greg 'groggy' Lehey <grog(at)freebsd.org> wrote:
> > > Alle Ostasiatische Visitenkarten, die ich kenne (auch die eigenen)
> > > sind doppelseitig.
> >
> > Fein, dann druckt man http://www.hauck-aufh%e4user auf die
> > deutschsprachige und http://www.hauck-aufhaeuser auf die
> > internationale Seite.
>
> Das kann man nur machen, wenn man den Alternativnamen auch besitzt,

Das ist bei dem Beispiel, das ich angab, der Fall.

> sonst bleibt einem auf der Rückseite nur der Punica-Code.

Nein, keineswegs. Man schreibt auf die internationale Sei-
te einfach den Domainnamen, den man schon immer hatte (vor
Einführung der IDNs). Es ist ja nicht so, daß jeder ge-
zwungen wird, nur noch seine IDN-Domains zu nutzen.

> Deswegen
> sollte mueller.de Vorrecht auf müller.de haben, aber so hat das Los
> entschieden.

Das war die einzige Möglichkeit, die DENIC hatte. DENIC
kann und darf nicht in die Vergabe von Domains eingeifen.
Wenn DENIC anfangen würde, zu entscheiden, wer Anrecht auf
eine Domain hat und wer nicht, würden die juristisch in
Teufels Küche kommen. Dies haben sie auch sehr ausführlich
in ihrer FAQ erläutert, mit Hinweisen auf entsprechende
Gerichtsurteile.

Ich gebe Dir natürlich recht, daß es gewisse Vorteile hät-
te, wenn der Inhaber von mueller.de ein Vorrecht für die
Registrierung von müller.de hätte, aber das ist leider
nicht machbar.

Im übrigen denke ich, dass sich das nach einer gewissen
Einlaufphase von allein einrenken wird: Die Firmen, denen
ein anderer »fïrmeññämë.de« weggeschnappt hat, werden
abmahnen und/oder klagen, und mit hoher Wahrscheinlichkeit
dabei »ihre« Domain bekommen, da sie ja die Markenrechte
an dem Namen haben. Ich bin davon überzeugt, daß die
Domain »stadtsparkasse-nürnberg.de« nicht mehr lange einem
gewissen Ahmed Ghaleb aus Berlin gehören wird (nur um mal
ein konkretes Beispiel zu nennen). ;-)

Ich denke, für viele der Domaingrabber, die hier schnelles
Geld machen zu können glaubten, wird der Schuß nach hinten
losgehen, da einiges an Gerichts- und Anwaltskosten auf
sie zukommen wird. Und es geschieht ihnen recht, IMHO.

> Siehe z.B. stoertebeker.de für die Störtebeker Festspiele.
> Die haben sich sicher auch um das ö beworben, bekommen hat es ein Mensch
> aus Hamburg (gut, da wurde Störtebeker immerhin geköpft). Was soll der
> auf seine V-Karte hinten rauf schreiben?

Ganz einfach: Die bisherige Domain, die er schon vor zwei
Wochen hatte und die er ganz bestimmt nicht zum 1. März
gekündigt hat. Wie auch immer die heißen mag.

> Ich mag das ö als _Ergänzung_
> für oe, aber nicht, wenn dadurch Verwirrung gestiftet wird. Der wird
> jetzt Hits ohne Ende bekommen, das finde ich ungerecht.

Naja, das Problem gab's aber schon immer, und es gab schon
immer Leute, die daraus Kapital geschlagen haben. Es gibt
beispielsweise unzählige Domains, die von Tippfehlern pro-
fitieren, etwa »www.heise.de« vs. »www.hiese.de« (ja, die
Leute vom Heise-Verlag wissen es und dulden es). Oder Do-
mains, die von mehrdeutigen Abkürzungen oder nicht eindeu-
tigen Namen profitieren: Ich wollte neulich auf die Seiten
des Discounter-Supermarkts Norma schauen, aber www.norma.de
war dann etwas ganz anderes ... Ich mußte erst Google be-
mühen, um schließlich auf www.norma-online.de das Gewünsch-
te zu finden.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Fri 05 Mar 2004 - 13:36:16 CET

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