Re: Umlaute jetzt erlaubt in domainnames

Greg 'groggy' Lehey <grog(at)freebsd.org> wrote:

> Alles fein und gut, doch kommt mir die Verwendung von Umlauten in
> Domain-namen als sehr schlechte Idee vor. Damit kann man 50% bis 80%
> der englischsprachigen Benutzer aussperren.

Das Angebot richtet sich ja auch nicht an die englischsprachigen
Nutzer, sondern an die deutschsprachigen. Insbesondere an diejenigen,
die das DNS als Suchmaschine missbrauchen und www.<suchbegriff>.de
eintippen. Und zum Schutz dieser technisch einfältigen Kundschaft
hat man den Zeichenvorrat auch vorneweg auf eine Handvoll im Deutschen
gängiger Buchstaben mit diakritischen Zeichen eingeschränkt - nichts
ist es mit dem chinesischen Namen .de. Damit vermeidet man auch
gleich die Gefahr trügerischer URLs, bei denen z.B. ein kyrillischer
Buchstabe mit gleichem Glyph wie ein lateinischer eingeschoben wird,
und der dann ganz woanders hinführt, als der Nutzer erwartet.

Im Übrigen ist das Ganze so gut wie eine Lizenz zum Gelddrucken.
Der Herr Müller, der bisher mueller.de hatte, wird jetzt natürlich
sofort loseilen und müller.de registrieren.

> 2. Wie gibt man mit einer amerikanischen Tastatur diese Zeichen
> überhaupt ein?

Mit der Defaultkonfiguration vermutlich überhaupt nicht. Ich verwende
hier auch überall eine grundsätzlich amerikanische Tastaturbelegung
(auch wenn die eine oder andere Tastatur deutsch oder wie mein
Laptop französisch beschriftet ist) und habe mittels Compose
(X11-Keysym: Multi_key) bequemen Zugriff auf den ganzen Zeichenvorrat
von ISO 8859-1/15.

So richtig interessant sind Nicht-ASCII-Zeichen in Domainnamen
überhaupt erst für Länder, wo man erst gar keine lateinische Schrift
verwendet. Ich erwarte einen großen Anklang in Asien, und da wird
man sich einen Dreck darum scheren, ob die Rundaugen das eingeben
können.

-- 
Christian "naddy" Weisgerber                          naddy(at)mips.inka.de
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