Re: Shells, Linux, GNU

From: Andreas Braukmann <braukmann(at)tse-online.de>
Date: Wed, 2 Apr 2003 14:00:23 +0200

On Wed, Apr 02, 2003 at 10:51:05AM +0200, Oliver Fromme wrote:
> > Sorry, aber das kann ich weder wirklich glauben, noch lokal
> > reproduzieren. Ein Linux am Arbeitsplatz ist genauso "snappy"
> > oder "non-snappy" wie ein FreeBSD. Bei einem meiner Kunden
> > stehen Suse- und FreeBSD-Workstations mit exakt gleicher
> > Hardware direkt nebeneinander. Glaube mir: du merkst in der
> > Praxis keinen subjektiven Performance-Unterschied.
>
> Solange beides »normal« vor sich hinläuft, ist das sicher-
> lich richtig.

... von einem "normalen Vorsichhinlaufen" war ich bei
einer Workstation allerdings auch ausgegangen.

> Aber interessant wird es in Grenzsituationen.

Ja. Das ist traditionell bekannt und laesst sich auch
reproduzieren. Die Situation hat sich in den juengeren
Linux-Kerneln (seit dem neuen VM-System in 2.4 ff) aber
schon deutlich gebessert.
Ich werde demnaechst mal einige PostgreSQL-Lasttest auf
einem FreeBSD/SMP gegen ein Debian mit 2.4/SMP veran-
stalten. Das wird sicher recht interessant. Obwohl dann
auch wieder die Filesystem-Performance mitspielt und man
auf der Linuxseite dann eigentlich durch die kompletten
Filesysteme permutieren muesste. :/

> Ein weiterer Punkt, der mir bisher so aufgefalen ist, ist
> die Neigung von Linuxern, jede Menge Spielkram auf den
> Desktop zu packen. Da läuft ein graphischer CPU/Load/IO/
> Netzwerk-Monitor, der allein schonmal 10% Leistung für sich
> beansprucht

har har ;-)
Die Suse/FreeBSD-Workstations, von denen ich erzaehlte,
sind allerdings wirklich nahezu "identisch" belastet.
Es laufen keinerlei Serverdienste und es laufen exakt
gleich konfigurierte KDE-Sitzungen.

> Das führt dann dazu, daß Dinge wie ps und top unter Linux
> um einige Faktoren mehr Ressourcen verschlingen als unter
> BSD.

Das stimmt allerdings. Die Kroenung in dieser Hinsicht
duerfte allerdings das "top" unter Mac OS-X sein. :-/

> FreeBSD (-stable) kennt nur Userland-Threads. Das
> führt dann etwa dazu, daß man eine hochbelastete mysql-In-
> stanz unter FreeBSD nicht sinnvoll auf einer Mehrprozessor-
> maschine betreiben kann. Hier hat zur Zeit Linux die Nase
> vorn.

Ha. Da lobe ich mir den Multi-Prozess-Ansatz von Postgres.
Das ist zwar unmodern und skaliert auch nicht wirklich gut
fuer einzelne komplexe (evtl. sinnvoll parallelisierbare)
Operation, aber im Multi-User-Betrieb machen sich mehr Pro-
zessoren praktisch linear bemerkbar; natuerlich nur, solange
das IO-Subsystem mithalten kann. Das widerum wird bei Free-
BSD noch durch den Giant-Lock gebremst (meine Postgres-
Kiste hat aber immerhin einen aac(4)); wie da der Stand der
Dinge auf der Linux-Seite ist, weiss ich nichtmal genau.
Jedenfalls sehne ich mich beim Kunden gerade nach "mehr I/O-
Bandbreite".

-Andreas

-- 
sick
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Received on Wed 02 Apr 2003 - 14:00:29 CEST

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