Re: Shells, Linux, GNU

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Tue, 1 Apr 2003 20:11:06 +0200 (CEST)

Moin,

Benjamin Podszun <ben(at)galactic-tales.de> wrote:
> Ich möchte keinen Flamewar beginnen,

Schade, wäre ein ziemlich cleverer Ansatz gewesen ... ;-)

> Alle: Was genau macht Linux für euch schlechter?

Ich halte Linux nicht für per-se schlechter. Es gibt Din-
ge, für die sich Linux gut eignet, und solche, für die es
sich weniger gut eignet. Ich find's nur zum k*tzen, daß
Leute, die sich nur mit einem von beiden auskennen, unfun-
dierte Behauptungen und Verallgemeinerungen in die Welt
setzen.

> Nochmal: Ich will keinen War und ich bin kein Fanatiker. Ich finde nur
> ausser www.linuxisforbitches.com keine wirkliche Kritik. Vielleicht habt
> ihr die auch scon zuviel geäußert, als das ihr sie hier nochmal
> wiederholen wollt? Auch so eine Antwort würde mir weiterhelfen.

Dazu haben ja schon einige etwas geschrieben, was ich ge-
nauso sehe und nicht wiederholen möchte.

Ich persönlich halte auch große Stücke auf die Qualität der
Sourcen. Ich habe mich schon ein paar mal in Linux-Kernel-
Sourcen vergraben müssen, und jedesmal hat mich das kalte
Grausen gepackt. Dagegen sind die (Free-)BSD-Sourcen auf-
geräumt und -- trotz alle Komplexität, die so ein Betriebs-
system zwangsläufig mitbringen muß -- gut strukturiert und
machen einen sehr konsistenten Eindruck.

Das führt dann natürlich auch dazu, daß man mehr Vertrauen
in das System hat.

> Im Moment jedoch sehe ich in *BSD (Interessant das es selbst innerhalb
> der BSD-Fraktion häufiger Ablehnung untereinander gibt)

Nunja, ein bißchen Konkurrenzdenken ist wohl ganz normal,
denn es entspringt dem Stolz, den jeder auf »sein« Lieb-
lingssystem hat. Ich würde das nicht überbewerten. Das
ist bei den BSDs weder stärker noch schwächer ausgeprägt
als bei den verschiedenen Linux-Distributionen (zumindest
ist das mein subjektiver Eindruck).

Man muß auch zugutehalten, daß zwischen den BSDs ein reger
partnerschaftlicher Austausch von Code und Ideen stattfin-
det. Man denke nur mal an den USB-Stack, der federführend
auf NetBSD entwickelt wurde und von FreeBSD übernommen wur-
de.

> und Linux nahezu
> gleichwertige Alternativen.. Linux steht für mich im Bereich Aktualität
> und Hardware-Unterstützung leicht vorne,

Das ist vielleicht mein subjektiver Eindruck, aber ich sehe
es eher nicht so. Eine Broadcom-Gigabit-Netzwerkkarte un-
ter Linux in Betrieb zu bekommen, war ein tierisch aufwen-
diger Akt (sowohl SuSE als auch Debian). FreeBSD hat sie
beim Booten »einfach so« gefunden.

Und das ist nur ein Beispiel.

> *BSD hat einen leichten Vorteil
> durch die Einfachheit des "alles aus einer Hand"-Ansatzes.

Das ist _der_ Vorteil schlechthin. :-)

Ein weiterer Nachteil von Linux (besonders im kommerziellen
Umfeld) ist natürlich die restriktive GNU-Lizenz. Da ist
die BSD-Lizenz deutlich »freier«. Wenn ich den typischen
GPL-Spruch »This is free software« lese, weiß ich nie so
genau, ob ich eher lachen oder eher weinen soll über diese
Realsatire.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Tue 01 Apr 2003 - 20:11:10 CEST

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