Re: OT: USV-Regeln [war: Re: OT: USV f ü r kleinen Server]

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely8.cicely.de>
Date: Wed, 1 Jan 2003 23:19:53 +0100

On Wed, Jan 01, 2003 at 10:13:37PM +0100, Christoph Sold wrote:
> Bernd Walter wrote:
> >On Tue, Dec 31, 2002 at 02:48:27PM +0100, Christoph Sold wrote:
> >
> >>Grundregeln für den Betrieb einer USV:
> >>- niemals die USV im selben Raum wie der Rechner, egal wie klein
> >
> >Erzähl das mal den Serielen Schnittstellen der USVs - die mögen
> >teilweise keine langen Kabel.
> >Von den Ausgasungen her gebe ich dir allerdings recht.
>
> Dann rechne die Kosten einer Verlängerung dazu. Oder nimm gleich RS482,
> die symmetrische Variante von RS232, das reicht dann für mehrere hundert
> Meter.

Warum sollte ich anfangen eine USV, die nicht dafür designed ist
derartig zu erweitern?
Bevor ich soviel Arbeit reinstecke, dann kann ich gleich eine bauen
lassen - in einem Rechnenzentrum ist das die Regel.
Wenn ich meinen Arbeitsplatzrechner mit einer kleinen USV absichern
will, dann stelle ich die sicherlich nicht nebenan ins Wohnzimmer.
Ich erwarte einfach, das die anständig gebaut ist - letzlich haben die
Dinger ja auch zum Teil n-Ausgänge und eine RS232 Schnittstelle, die
erst mal aussagen, das ein entferntes ausfstellen nicht bedacht ist.

Weiterhin habe ich auch ernste Bedenken gegen eine große Entfernung
bei einfachen USVs.
Mal abgesehen von der RS232, die es nicht ohne Zusatzmaßnahmen erlaubt,
gibt es am Ausgang keinen Sinus, sondern meist einen verschliffenen
Rechteck - ist billiger zu bauen.
Keine Signalform für die normale Stromleitungen designed sind.
Weiterhin gilt: Aus den Augen - aus dem Sinn.
Wenn ich nicht mal mehr sehe, daß es eine USV gibt, dann klemme ich
auch schnell mal eben zuviel an - kann ich mich darauf verlassen, das
die USV einen Überlastschutz hat?
Geht die USV einfach aus und macht mir den Server aus - oder Pfiept
die einfach nur hinter der Brandschutztür unhörsam vor sich hin?

> >>- keine Batterie länger als ein Jahr (egal ob "wartungsfrei" oder nicht)
> >
> >Das ist kein Grund - ein Bleiakku hat eine Lebenserwartung von 4-8
> >Jahren.
> >Das Hauptproblem ist die Qulität diverser USVs und die Tatsache, das
> >einige Leute meinen in einem Rechnerraum müsse es immer schön warm
> >sein.
> >Eine Ladeelektronik, die nicht abschaltet, wenn eine sich eine Zelle
> >aufbläht ist einfach Müll.
> >Sowas lässt dich durch einfache Temperaturmeßung problemlos vermeiden.
> >Aber das kostet ja 10EUR mehr...
>
> Jeder Akku (egal ob Blei, NiMH, NiCD oder was auch immer) hat eine
> Energiedichte, die zum Entfachen eines Feuers völlig ausreicht.

Nach der Regel stelle ich die Server auch gleich in einen anderen Raum.
Schließlich haben die ja auch Bedarf nach Strom in einer ausreichenden
Leistung.
Wenn ich bedenken habe ein Gerät könnte Feuer entfachen, dann stelle
ich das *nirgendwo* auf!
Mein Fernseher und meine Monitore stehen auch nicht hinter
Brandschutzglas in einem anderen Raum.

> >>und schon hat man zwei Hauptgründe für abgefackelte Räume mit
> >>"unersetzlichen" Daten ausgeschlossen.
> >
> >Durch Zusatzkosten, die man sich mit einer besseren Gerätequalität
> >hätte ersparen können.
>
> Sicherheit ist nicht billig. Eher im Gegenteil ;*)

Eine *gute* USV brennt nicht ab!
Das es mit den billigen anders aussieht wage ich nicht zu bezweifeln.
Aber bevor ich anfnge Geld reinzustecken um das abfackeln einer
Billig-USV zu verharmlosen stecke ich das Geld lieber in eine, die
das Risiko gar nicht erst hat.
Ein aufgebläter Akku ist schlicht und ergreifend vermeidbar.
Der Grund dafür ist recht einfach - die Energie, die sonst Chemisch
gespeichert wird, wird in diesem Fall in Wärme umgesetzt.
Ein Grund ist überladung, ein anderer ein Zellendefekt.
In jedem Fall reicht es den Akku nicht weiter mit Energie zu versorgen,
sobald man eine überhöhte Temperatur bemerkt.

> Sicherheit gewinnt man auch nicht durch Sicherheitsschaltungen (wenn man
> sie braucht, versagen sie), sondern durch sicheres Design. Und da ist
> das simpelste nun mal: Raus mit dem potentiellen Brandherd aus der
> gefährdeten Zone. Im Extremfall (zB. Krankenhäuser, Stellwerke) in zwei
> weitere brandschutztechnisch getrennte Räume.

Das reden wir von gänzlich anderen Leistungen, als von 1-2 KW/h.
Sowas lässt sich nicht vergleichen.
Da spielt menschliches Versagen eine große Rolle.
Die Liste der Unfallbeschreibungen ist endlos lang.
Z.B. der Anstreifer, der seinen Farbeimer lustig auf den Stromschienen
vorschiebt, während er diese neu anstreicht - bis der Eimer mal eine
blanke Stelle erwischt hat...
In einer kleinen USV sollten keine Unabgesicherten Stellen zugänglich
sein.
Weiterhin ist bei einer großen Zellenanzahl auch der Gefahr durch die
Ausgasungen größer.
In einem Krankenhaus spielen auch noch Abwärme und Störungen durch
die hohen Ströme eine Rolle.

> Ob man sich das Leisten will, ist dann eine andere Frage.

Schuld ist mal wieder die Tatsache, das es viel zu viel Billigschrott
auf dem Markt gibt, der es einem schwer macht gute Qualität heraus-
zusuchen.

Was ich letzlich sagen will ist, das es vollkommen überflüssig ist eine
kleine USV in einen anderen Raum zu stellen.
Der Aufwand das zu erledigen übersteigt allemal den eines anständigen
Designs.
Und mit einem anständigen Design ist die Brandgefahr bei kleinen USVs
auch nicht größer als mit anderen Elektrogeräten auch.

Nicht zuletzt gibt es Geräte, die einen vollkommen anderen Ansatz
haben - eine AS400 hat z.B. gleich ein paar Bleiakkus eingebaut.
Und das, obwohl die in einem sensiblen Umfeld eingesetzt werden.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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Received on Wed 01 Jan 2003 - 23:21:14 CET

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