Andreas Braukmann <braukmann(at)tse-online.de> wrote:
> On Sun, Oct 27, 2002 at 12:39:34PM +0100, Uwe Appelt wrote:
> > sondern die ausgaben sollen am anfang der sitecopy_log eingefügt
> > werden.
>
> Das ist eher seltsam, oder? Logfiles wachsen fuer gewoehnlich am
> Ende, nicht am Anfang.
In unserer Gesellschaft ist der Trend zu beobachten, daß
Texte nicht mehr von oben nach unten geschrieben und ge-
lesen werden, sondern von unten nach oben. Uwe ist offen-
bar auch ein Anhänger dieser Bewegung, wie man deutlich an
seiner Antwort-Mail in diesem Thread sieht: ein klassi-
sches TOFU (Text oben, Fullquote unten). Unter diesem As-
pekt verwundert sein Wunsch, Logfiles von hinten nach vorn
wachsen zu lassen, nicht mehr so besonders.
Leider ist die "natürliche" Wuchsrichtung von Dateien unter
UNIX die von vorne nach hinten. Weder das Filesystem noch
System-calls sind auf den umgekehrten Fall optimiert. Dies
betrifft aber übrigens auch alle anderen Betriebssysteme,
die in der abendländischen Kultur verbreitetet sind.
Wenn sich der oben beschriebene Trend fortsetzt, muß man
damit rechnen, daß bei der nächsten Rechtschreibreform auch
die Schreibrichtung auf den Prüfstand gestellt wird. Viel-
leicht sollte das FreeBSD-Team schon jetzt einen Planungs-
stab bilden, um für die Zukunft gerüstet zu sein: UFS3
sollte in der Lage sein, Dateien am Anfang ebenso effizient
zu erweitern und zu kürzen wie am Ende. Eine entsprechende
Variante des System-calls truncate() muß zur Verfügung ge-
stellt werden (ich schlage als Namen decapitate() vor),
ebenso Flags für open() (O_PREPEND) u.ä.
Ferner sollten unsere Consolen-Treiber (syscons und pcvt)
es ermöglichen, spiegelbildlich zu scrollen, d.h. die Rich-
tungen oben und unten zu vertauschen. Der Compiler muß an-
gepaßt werden, damit er Source-Files von unten nach oben
compiliert (die Includes und Prototypes stehen dann natür-
lich am Ende). Ebenso perl und awk. Tools wie grep und
sed sollten Dateien von hinten nach vorne durchgehen.
Vielleicht sollte man für die Übergangszeit, die es zwei-
felsohne geben wird, einen sysctl-Knopf zur Verfügung stel-
len, mit dem das Richtungsverhalten angepaßt werden kann:
$ sysctl user.assbackwards
user.assbackwards: 0
$ sysctl user.assbackwards=1
user.assbackwards: 0 -> 1
(Der darauffolgende Shell-Prompt erscheint dann natürlich
eine Zeile über der letzten Ausgabe von sysctl.)
Gruß
Olli
PS: Aus Kompatibilitätsgründen habe ich diese E-Mail noch
in der herkömmlichen Schreibrichtung verfaßt. Ich bitte
die Anhänger der anderen Richtung um Nachsicht.
PPS: Leute mit Ironiebehinderung sollten sich aus der
ascii(7)-manpage ein paar Smileys zusammenklauben.
PPPS: Sorry ... Ist ja Sonntag ...
-- Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München Any opinions expressed in this message may be personal to the author and may not necessarily reflect the opinions of secnetix in any way. "All that we see or seem is just a dream within a dream" (E. A. Poe) To Unsubscribe: send mail to majordomo(at)de.FreeBSD.org with "unsubscribe de-bsd-questions" in the body of the messageReceived on Sun 27 Oct 2002 - 14:27:34 CET