Re: Ethernet bounding

From: Bernd Walter <ticso(at)cicely8.cicely.de>
Date: Sat, 12 Jan 2002 19:54:26 +0100

On Sat, Jan 12, 2002 at 01:35:26PM +0100, Mirko Richter wrote:
> Am Freitag 11 Januar 2002 19:52 schrieb Oliver Fromme:
> > Andreano, Marco <hwkanm(at)handwerkskammer-freiburg.de> wrote:
> > > hat man bei FreeBSD die Möglichkeit zwei Ethernet Karte zu verbinden?
> > > Also z.B. zwei 100Mbit Karten zu "einer" 200MBit machen.
> >
> > Das geht rein prinzipiell bei Ethernet nicht, es sei denn,
> > Du hast auf der Gegenseite irgendwas, das das auch kann.
>
> Also wenn's geht, gehts prinzipiell doch!?

Klar - ich kann z.B. Multilink PPP über Ethernet machen und dann
habe ich auch die Probleme nicht.
Das ganze hat nur im Ergebniss mit Ethernet nicht mehr viel
gemeinsamm.

> > Aber dann brauchst Du dazwischen ein Protokoll, das die
> > Pakete wrappt, denn wie gesagt, normales Ethernet leistet
> > sowas nicht.
>
> Da ist das eigentliche Problem, es gibt dazu verschiedene Verfahren.
>
> Das vom Performance-Zuwachs beste Verfahren (eignet sich auch zur
> Rechneranbindung) ist IMHO (Fast-/Giga-)EtherChannel.

Sehe ich auch so.

> +----------+ Link 1 +----------+
> |Sw1 -|-------------------|- Sw2|
> | Log._/ | | \_ Log. |
> | Port \ | Link 2 | / Port |
> | -|-------------------|- |
> +----------+ +----------+
>
> Dieses Verfahren ist Round-Robin basierend. Die Frames werden über die
> logischen Ports versendet und empfangen.

Falsch - es ist nicht Round-Robin basiert.

> Frame 1 -> Link 1
> Frame 2 -> Link 2
> Frame 3 -> Link 3
> ........

Das Spielchen funktioniert nicht Fehlerfrei.
Du kannst damit nicht ausschliessen, daß die Packetreihenfolge
umsortiert wird.
Wenn die Reihenfolge durcheinandergerät kommt das einem Packetverlust
gleich.
Reines Round-Robin ist ein Kartenhaus das jederzeit zusammenbrechen kann.
Typischerweise bleiben Daten von oder zu einer bestimmten MAC oder IP
auf dem gleichen Interface um das Problem in den Griff zu bekommen.

> Ich habe das schon oft genug mit Linux gemacht. Das funktioniert ganz gut.
> Bei einem Squid-Proxy erreichten wir damit locker 30-35 MByte/s Durchsatz (4x
> 3c905 im Bonding).

Für einen Proxy ist das auch vollkommen OK, weil du genügend Sessions
hast.
Was du nicht erwarten kannst ist, daß du z.B. eine einzelne FTP
Übertragung mit der Bandbreite aller Interfaces hinbekommst.

> Gigabit ging dort nicht, da am Switch keine GB-Ports/Module mehr frei waren
> und das nächstgrößere mit einigen 10kDM glatt die Kasse gesprengt hätte.
>
> Ob das mit FreeBSD geht weiß ich nicht, da ich das System noch nicht so genau
> kenne. :( .... wird sich aber mit der Zeit ändern

Das geht mit besagtem Netgraph Node.
Und zwar unabhängig vom Medium.

> Kann mir allerdings nicht vorstellen, warum's nicht gehen sollte.
>
> > Es gibt Switche, die sowas können, und die natürlich auch
> > obszöne Summen Geld kosten.
>
> Die brauchen dazu halt die entsprechende "Inteligenz" und das kostet nun mal
> Geld. Für's Heimnetzwerk also nicht unbedingt zu empfehlen.

FEC kann heutzutage eigendlich fast jeder Managebare Switch.

> > Aber wenn Du sowas _wirklich_ benötigst und das Geld hast,
> > kannst Du genausogut eine GigaBit-Ethernetkarte kaufen.
> > Ist viel einfacher.
>
> Geht auch nicht immer.

Wenns geht ist es allerdings meist besser, weil 1. ein richtiges
Interface ohne die ganzen Nachteile und 2. weil Gbit Interfaces
wesentlich besser Optimiert sind.

-- 
B.Walter              COSMO-Project         http://www.cosmo-project.de
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Received on Sat 12 Jan 2002 - 19:59:28 CET

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