Re: Rechner fuer meine Eltern

From: Peter Much <pmc(at)citylink.dinoex.sub.org>
Date: Fri, 11 Jan 2002 01:24:02 GMT

<petros(at)pps.de> aka Peter Ross schrieb
mit Datum Mon, 7 Jan 2002 14:39:23 +0100 (CET) in m2n.de.fbsd.questions:

Noch zwei Worte von mir dazu.
Nach meiner Erfahrung geht an einer Unix Installation im Betrieb
nichts kaputt, wenn man nicht dran rumbastelt.
Du kannst das Problem also in drei unabhaengige Komponenten
trennen:
1. Hardware
2. Betriebssystem
3. Benutzerumgebung

ad 1. Nach meiner Erfahrung geht an aelterer, gut einge-
      laufener und eher langsamer Hardware praktisch nichts
      kaputt. Was nicht im ersten Jahr stirbt, laeuft auch
      die naechsten fuenf, wenn man nicht dran rumbastelt.
      (Ausnahme Luefter, die mit Staub zulaufen oder einfach
      verschleissen.)
ad 2. Ich hab mit ungewarteten Unix-Systemen praechtige
      Erfahrungen. Mein mail+news Abholsystem (uucp) laeuft
      seit ueber fuenf Jahren unveraendert und wartungsfrei;
      es hat zeiten gegeben, da hab ich nur alle halbe Jahre
      mal die Mails an root weggeschmissen. Voraussetzung:
      sorgfaeltige Auftrennung in Filesysteme, sorgfaeltig
      konfigurierter Logrotate, ein paar intelligente Scripte
      fuers aufraeumen. Die letzteren machen bei mir so
      sachen wie expire, Abkillen haengender Verbindungen,
      oder beim Shutdown erst cron killen, dann warten, bis
      die Jobs abgelaufen sind, dann erst weiter. Und der-
      gleichen mehr, aber solche Sachen entfallen bei Dir
      ja weitgehend.
      Tenor: nahezu alle Betriebsstoerungen entstehen dadurch,
      dass man irgendwas gebastelt oder herumoptimiert hat und
      dadurch spaeter Folgefehler auftreten.
ad 3. Der Vorteil bei Unix war und ist, dass der Benutzer
      sich nicht ums Betriebssystem zu kuemmern braucht
      und daran auch gar nichts anruehren kann und soll.
      Bei Windows dagegen hat man ganz schnell mal irgendwo
      hin geklickt und irgendwas verstellt, und dann ist
      die Frage, was jetzt anders ist und was das fuer
      Konsequenzen haben mag. Rausfinden tut man das i.a.R.
      erst spaeter, und der Rest ist Glueckssache.
Bleibt also die Frage, ob Du Anwendungen findest, die
Deinem Papa das ermoeglichen, was er machen will, und ob
diese Anwendungen in der Dir verfuegbaren Zeit in eine
konsolidierte Benutzerumgebung eingefasst werden koennen.

!- ppp- und Modem-Konfiguration (z.B. Aenderungen beim Provider) und

Hm. Welche Aenderungen? An einer Standard-PPP Einwahl hat sich die
letzten fuenf Jahre nix geaendert, und ich sehe nicht, was sich
in den naechsten fuenf aendern sollte. Eher koennte ich mir vor-
stellen, dass irgendwelche ganz tollen Kerle mal wieder einen
Exploit finden und man den Firewall nachbessern oder irgendwelche
Software austauschen muss.

! Verbindung nicht steht, nuetzt mir auch ssh wenig. Mal abgesehen von 10
! Stunden Zeitverschiebung.

Soweit wuerde ich das Ding gar nicht offen lassen, dass man
sich vom Internet aus mit *irgendwas* einloggen koennte.
Wenn wirklich eine Wartung notwendig ist, dann geht das mit
klassischer Modemeinwahl per getty. Das kostet dann halt ein
bischen Geld, aber dafuer ist es robust und providerunabhaengig;
das geht sogar noch, wenn der TCP-Stack beim Teufel ist. Die
einzige Kunst dabei ist, das Modem fuer kombiniertes Dial-In/
Dial-Out korrekt zu konfigurieren.

Gruss
Peter

-- 
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Received on Sat 12 Jan 2002 - 19:12:25 CET

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