Re: Selbstgemachte mfsroot.flp

From: Oliver Fromme <olli(at)secnetix.de>
Date: Tue, 13 Nov 2001 20:32:31 +0100 (CET)

Harald Neuffer <neuf(at)stanley.e-technik.uni-erlangen.de> wrote:
> ich versuche auf einem alten 386sx-20 Laptop ein aktuelles FreeBSD zu
> installieren. Es hat leider nur 6 MB RAM, von dem auch noch etwas für
> das EMS abgezwackt wird. Es stehen also etwas mehr als 5,7 MB bei der
> Installation zur Verfügung.

Ich habe auf meinem alten Notebook FreeBSD 2.2-stable lau-
fen. Das ist ein 486sx-25 mit 4 Mbyte RAM, von denen ef-
fektiv etwa 3,5 Mbyte nutzbar sind.

Ich hatte es einmal mit einem 3.x versucht. Direkt instal-
lieren war nicht drin, also habe ich die Platte per Adapter
in einen anderen Rechner gehängt, dort ein Minimal-System
mit geschrumpftem Kernel installiert, und dann die Platte
zurückgesteckt. Ich konnte es booten, aber das System kam
aus dem Pagen nicht mehr heraus, was bei der alten Platte
(120 Mbyte, IDE, PIO) definitiv kein Spaß war. Also habe
ich das 2.2-stable zurückgespielt. 4.x habe ich gar nicht
erst versucht; vermutlich wär der Kernel gar nicht hoch-
gekommen.

Das 2.2-stable dagegen läuft ganz gut und kommt nach dem
Booten relativ schnell zur Ruhe. Als portables Notfall-
Terminal, einfache Schreibmaschine u.ä. ist da Ding noch
prima zu gebrauchen.

Vielleicht solltest Du es auch eher mal mit einem 3-stable
versuchen, oder notfalls auch ein 2.2-stable.

> Verwende ich die normale kern.flp, steigt er schon beim Booten des
> Kernels aus.

Ist klar, AFAIK braucht ein aktuelles FreeBSD 12 Mbyte RAM
für die Installation.

> Konnte ich dadurch beheben, indem ich einen eigenen Kernel
> generiert und auf die kern.flp kopiert habe. Jetzt kann er erfolgreich
> Booten, bleibt aber jetzt beim mounten vom mfsroot stehen, weil er
> keinen Speicher für den Swap hat.

Yep, allein das mfsroot braucht ja fast 3 Mbyte. Dann hast
Du noch den Kernel im Speicher, und sysinstall braucht auch
RAM, ganz abgesehen von externen Tools, die sysinstall un-
ter bestimmten Bedingungen startet (tar, sh etc.).
Das sieht nicht gut aus.

Ich würde empfehlen, die Platte ebenfalls in einem anderen
Rechner zu installieren, und alles soweit wie möglich zu-
sammenzustreichen.

> Gibt es eine Möglichkeit, eine mfsroot Floppy nach seinen eigenen
> Wünschen zusammenzustellen? (Ich brauche z.B. kein dhcp, ftp, http, usb,
> etc.) Geht das ohne ein "make release" unter /usr/src/release?

Jein. Es geht schon, ist aber mit viel Handarbeit verbun-
den.

> Mit "make
> floppies" habe ich es mal probiert, aber da ist irgendwo ausgestiegen,
> war halt ein Schnellschuss.

Die ganzen Targets im release-Makefile erwarten, daß sie in
einer ganz bestimmten Umgebung ausgeführt werden, nämlich
in einem chroot-Bereich mit src- und obj-Tree sowie den di-
versen Stages, die während eines make release erzeugt wer-
den.

Es wäre sicherlich schön, wenn man »einfach mal so« eine
eigene mfsroot-Floppy bauen könnte, aber das ist leider in
der Form nicht vorgesehen.

> P.S. Es gibt sicher wichtigere Probleme auf der Welt, mich interessiert
> es halt, wie man es anpacken würde, um es zu lösen.

Wie gesagt: Platte in einen anderen Rechner stecken (mit
ausreichend RAM) und dort installieren. Mit 5,7 Mbyte hast
Du keine Chance, von einem FreeBSD 4.4 Kernel + mfsroot +
sysintall + sonstiges gestartet zu kriegen. Theoretisch
mußt Du nur soweit kommen, daß Du im Label-editor den Swap
konfigurieren kannst, aber ich hab da Zweifel.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, secnetix GmbH & Co KG, Oettingenstr. 2, 80538 München
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Received on Tue 13 Nov 2001 - 20:32:35 CET

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