Apple-Mac-Anbindung

From: Peter Ross <petros(at)pps.de>
Date: Mon, 4 Dec 2000 13:19:48 +0100 (MET)

Hallo,

in der Firma, in der ich Admin spiele, gibt es neben UNIXen (vorwiegend Solaris
auf SPARC, FreeBSD auf PC) eine ganze Reihe Apple-Rechner, etwa 50 wohl, die
sich mit UNIX Dateien teilen muessen, teilweise gar noch via samba mit NT, aber
das ist jetzt wahrscheinlich nebensaechlich.

Der Umfang liegt derzeit bei 15 GB, Tendenz steigend.

Kann jemand etwas zur Alltagstauglichkeit von netatalk auf FreeBSD sagen?

Hintergrund folgende Loesungen und dabei auftretende Probleme:

Seit Urzeiten laeuft in diesem Gemischtwarenladen ein CAP-Server auf Solaris,
der inzwischen an die Grenzen zu stossen scheint. Es gibt hie und da mal
Probleme.

Mein Vorgaenger hatte auf Solaris netatalk ausprobiert, das lief, wie er sagt,
nicht stabil.

Netatalk auf Linux laeuft, dieser Rechner hat aber keine allzugrosse Systemlast,
so dass ich nicht weiss, was passieren wuerde, wenn ich auf solch ein System
ploetzlich alle unsere Apple-Nutzer "loslassen" wuerde.

Ein kommerzielles Produkt laeuft seit einiger Zeit recht ordentlich, Helios
Ethershare. Es ist nicht gerade billig, so dass es bisher nur fuer einen
Spezialfall im Einsatz ist (Zugriff auf Bild-Dateien). Ueber Verhalten bei
geballter Systemlast kann ich daher noch nichts sagen.

Eine gewisse Entlastung habe ich versucht, durch einen Mac OS X Server zu
erreichen. Der hat erst einmal den Haken, dass er UFS-Platten nicht ueber
Appletalk freigibt, die HFS+Partitionen stattdessen nicht via NFS ins Netz
stellt. Immerhin kann man aber HFS+Partitionen fuer Filesharing von
Apple-Rechnern verwenden und ueber FTP z.B. von UNIXen drauf zugreifen.
Ausserdem kann man einiges ueber Crons UNIX-like organisieren, amanda zum Backup
verwenden etc.

Der Applefileserver scheint ein modifiziertes netatalk zu sein.

Leider laeuft der Mac OS X Server-Applefileserver nicht stabil, gelegentlich ist
die Desktop-DB defekt, dann hilft nur wegschmeissen und Neubooten. Ausserdem
gibt er Files nicht richtig frei, wenn ein Apple-Client abschmiert, bleiben
Dateien gelockt.

<Meinung>
(Ueberhaupt seufz..was ist nur aus dem schoenen Nextstep geworden.)
</Meinung>

Ich ueberlege nun, netatalk unter FreeBSD einzusetzen.

Dazu waere es wichtig, dass er auch bei 50 Clients nicht in die Knie geht, egal
ob dort Layouter mit QuarkExpress-Dokumenten oder Verwalter mit Excel-Tabellen
arbeiten.

Desweiteren muessen die Ressourceforks sauber abgebildet werden. Es ist den
Apple-Menschen nicht zumutbar, mit dem Ressourceneditor den Creator
hinzuzufuegen.

Das oben genannte Filelocking-Problem beim Mac OS X Server bei abgeschmierten
Clients ist auch ein ernsthaftes Hindernis im Alltag.

Interessant waere es dann auch, ob netatalk auch bei via NFS gemounteten
Verzeichnissen noch ordentlich seinen Dienst tut (ich denke da an meinen
Reinfall mit dem nicht funktionierenden lockd bei FreeBSD 3.4).

Auch wenn Helios off-topic ist (ich werde wahrscheinlich Solaris gegenueber
Linux-ABI auf FreeBSD vorziehen), wuerde ich mich trotzdem freuen, wenn jemand
mit Helios Ethershare-Erfahrungen in einem groesseren Netzwerk diese kundtun
wuerde.

Haeufige Umstellungen moechte ich auch nicht haben, weil z.B. jeder Fileserver
die Ressourceforks anders behandelt. Deshalb muss alles von einem Mac uebers
Netz kopiert werden, was bei o.g. 15 GB auch dauert.

Ausserdem moechte ich nicht alle Varianten gleichzeitig im Betrieb haben. Das
Pingpong, als mal Helios Ethershare versehentlich die CAP-Verzeichnisse in die
Finger bekam, fuer dessen verborgene Ressourcefork-Verzeichnisse eigene anlegte,
welche dann wieder von CAP behandelt wurden, usw. usf. war nicht besonders nett.

Es waere klasse, mal einen richtig rund um die Uhr laufenden Applefileserver
unter UNIX zu haben. Ich hasse Notrufe im Urlaub..

Es gruesst
Peter Ross

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Received on Mon 04 Dec 2000 - 13:22:11 CET

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