Netzwerkperformance messen und ggfs. verbessern

From: Udo Erdelhoff <ue(at)nathan.ruhr.de>
Date: Sat, 30 Sep 2000 15:23:10 +0200

Moin,
mir macht zur Zeit eine "meiner" Maschinen etwas sorgen. Ausgangssituation:

Es gibt einen NFS- und Samba-Server, der aus zwei Alphaserver 4000 von
Digital besteht. Auf den Maschinen läuft Digital Unix und die dazugehörige
Clustersoftware. Die Kisten haben an einem gesharten SCSI-Bus rund 400
GByte Platten, die als RAID 01 konfiguriert sind, netto stehen also rund
200 GByte zur Verfügung, von denen so 170 GByte genutzt werden. Die Kisten
hängen mit Gigabit Ethernet an 'ner Cisco 3508, die ihrenseits einen
Gigabit Etherchannel zu 'ner Cisco 2948G hat.

Der dazugehörigen Client ist eine FreeBSD-Maschine mit 'nem K62-400, 128
Mbyte RAM und 'ner Intel Etherexpress 100 Pro+, die an eben jener Cisco
2948G hängt. Betriebssystem ist FreeBSD 4.1-STABLE, der Kernel ist im
Prinzip der GENERIC von 4.1, allerdings wurden alle nicht vorhandenen
Devices rausgeworfen. Der Client hat alle vom Cluster exportierten
Filesystem per NFS gemountet und rödelt die jede Nacht durch den
Virusscanner von Network Associates. Liebe Windows-User, wir lieben euch
;-)

Das Setup ist suboptimal, aber leider gibt es von dem Scanner keine Version
für Digital Unix. Und es gibt auch keine Möglichkeit eines incrementellen
Scans. Die Entscheidung, genau diesen Scanner einzusetzen, haben wir nicht
getroffen. Der Cluster wurde angeschafft, bevor unsere Zentrale den
Virenscanner beschafft hat und mein Vorschlag, den Cluster auf FreeBSD
umzustellen, ist leider abgelehnt worden ;-)

Mein Problem ist nun, daß der komplette Durchlauf 16 Stunden dauert. Und
das ist deutlich zu lange. Mein Hauptproblem ist zur Zeit, daß ich nicht
blind mit Hardware (CPU, Gigabit Ethernet) werfen kann und will, sondern
gezielt vorgehen will.

Effektiv gibt es ja auch nur zwei Punkte, an denen man ansetzen kann:
Die CPU-Leistung und halt die Netzwerkperformance. Wenn ich den Ausgaben
von top und systat trauen kann, dann ist die CPU nicht das Hauptproblem,
daher konzentriere ich mich erstmal auf das Netzwerk.

Frage: Es gibt ja jede Menge Benchmark-Programme. Allerdings gilt auch:
Wer viel mißt, mißt Mist. Welche Tools kann man nutzen, um in dem o.g.
Fall zuverlässige Aussagen über die NFS-Performance zu machen? Und an
welchen Stellen sollte bzw. kann man im Kernel drehen, um aus dem Netz
die maximale Leistung rauszuholen?

Bringt es etwas, einfach die Anzahl der mbufs hochzusetzen oder frißt da
der Verwaltungsaufwand dann doch die Vorteile auf?

Dito: Bringt es etwas, mehr als 4 nfsiod starten zu lassen? Der Scanner
ist ein einzelner Prozeß, daher gehe ich davon nicht aus.

Wenn diese Frage mit einem RTFM zu beantworten sein sollte, bräuchte
ich einen Verweis auf das passende FM. Ich habe leider bisher nichts
für FreeBSD passendes gefunden.

/s/Udo

-- 
"There are only a few problems in this world that cannot be solved by the
correct application of a sufficient amount of high explosives" - a.s.r.
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Received on Wed 04 Oct 2000 - 07:54:15 CEST

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