Re: ed0 -> ed1 in -current

From: Oliver Fromme <olli(at)dorifer.heim3.tu-clausthal.de>
Date: Sun, 6 Feb 2000 08:29:52 +0100 (CET)

Thomas Köllmann <koellmann(at)gmx.net> wrote in list.de-bsd-questions:
> Oliver Fromme schrieb/wrote (Sat, 5 Feb 2000):
> | Erstmal:
> | 
> | <Standard-current-Voraussetzungen>
> | Du liest die Mailinglisten freebsd-current und cvs-all;
>
> Ok, damit bin ich schon durchgefallen. Ich gehe trotzdem noch die
> restlichen Punkte durch.

OK, ich würde empfehlen, daß Du zumindest die freebsd-current-
Liste liest, wenn Du bei -current bleibst. Falls mal wirklich
Gefahr im Anzug ist, erscheint dort ein "HEADS UP", um alle
current-User zu warnen -- das allein ist schon enorm wichtig.
Außerdem wird man dort sogleich über wichtige Änderungen in-
formiert, wie z.B. neulich die Syntax der Kernel-Config-Files.
Klar, sowas findet man auch selbst heraus ("trial and error"),
aber man kann sich etwas Zeit und ein paar Flüche sparen. ;-)

> | Du bist bereit und in der Lage, mit den auftretenden üblichen
> | Problemen selbst fertigzuwerden;
>
> Abhängig von der Definition "üblich auftretender Probleme" ja oder
> nein.

Nunja... Merkst Du, wenn Du einige Zeit dabei bleibst. :-)

> | Du rechnest damit, daß das System aus den
> | Fugen gerät und den Inhalt Deiner Festplatten schreddert;
>
> Ja, tue ich. Nicht wirklich, allerdings.

OK, wenn Du von allen Dingen, die Dir lieb und teuer sind, ein
verläßliches Backup hast, ist das in Ordnung.

Ich muß allerdings dazu sagen, daß -current im Moment außer-
ordentlich stabil ist (für ein -current), zumindest deutlich
besser als damals 3.0. Das liegt wohl daran, daß gerade Code-
freeze ist und in ca. 3 Wochen 4.0-Release herauskommen soll.
Bei 3.0 ging das eher holterdipolter.

Irgendwann wird dann auch der 4er-Zweig in -stable übergehen,
und ein neues 5.0-current wird "eröffnet". Nach einem Monat
Code-freeze und 6 Wochen Feature-freeze steht zu erwarten, daß
sich dann diverse Entwickler auf das "neue" -current stürzen;
d.h. die Stabilität dürfte dann erstmal wieder in den Keller
gehen (nach meiner Einschätzung).

Wenn es soweit ist, würde ich empfehlen, bei 4-stable zu blei-
ben und nicht mit 5-current mitzuziehen.

> | Du benutzt send-pr, um selbst Bugfixes einzureichen;
>
> Natürlich nicht: woher sollte *ich* bugfixes nehmen?

Current hat per-definitionem Bugs. :-)
Von current-Usern wird im allgemeinen erwartet, daß sie einige
dieser Bugs selbst fixen können und diese Fixes dann mit Hilfe
von send-pr einreichen. Oder zumindest die Fehler zu melden,
wenn man sie schon nicht selbst fixen kann.

Ich erlaube mir mal, aus dem FreeBSD-Handbook zu zitieren,
Abschnitt 17.1.4, ziemlich ganz unten:

   Be active! If you are running FreeBSD-current, we want to know
   what you have to say about it, especially if you have suggestions
   for enhancements or bug fixes. Suggestions with accompanying code
   are received most enthusiastically!

> | und -- last but not least -- Du hast einen guten Grund, -current zu ver-
> | wenden.
>
> Keinen guten Grund, aber drei ungute: UDMA lief auf meiner hardware
> nicht in -stable; ich hatte die erwähnte slice übrig; hin und wieder
> wird hier (sinngemäß, according to Thomas) mitgeteilt, -current sei
> gar nicht so schlimm.
> Drei Ecken, ein Elfer -- ich habe also einen guten Grund. :-)

Hmm naja, das ist keiner der Gründe, die im Handbook aufgezählt
sind... Siehe Kapitel 17.1.2 ,,Who needs FreeBSD-current?``
und 17.1.3 ,,What is FreeBSD-current _not_?``.

Verstehe mich nicht falsch -- Niemand will Dir verbieten, cur-
rent zu verwenden. Nur bist Du dann bei Problemen möglicher-
weise auf Dich allein gestellt. Die englischen Mailinglisten
sind zuweilen voll von Fragen von Anfängern, die current in-
stalliert haben, weil sie Versionsfetischisten sind oder so;
das nervt schon manchmal etwas.

> Ernsthaft: wie seht Ihr das? Sollte jemand wie ich -- lernwillig und
> nicht erfolglos, im Zweifelsfall aber keine Ahnung -- lieber die
> Finger von -current und vor allem von Fragen zu -current lassen?

Nunja, schwierig. Aufgrund der besonderen Situation würde ich
sagen, daß Du ruhig mal Dein Glück versuchen kannst. Current
ist im Moment wirklich eher in einer guten Phase.

> Ist FreeBSD, und diese Liste, nicht *auch* für Leute, die einen
> stabilen, hervorragend nutzbaren Computer wollen und dafür gerne etwas
> lesen, aber nicht "vom Fach" sind?

Ja, ist sie, definitiv. Aber diese Leute sollten im allgemei-
nen eher -stable verwenden, nicht -current.

> |  > aber das ergibt immer nur falscherweise
> |  > /kernel: ed1: <NE2000 PLUG & PLAY ETHERNET CARD>
> |  > at port 0x200-0x21f irq 5 on isa0
> |  > /kernel: ed1: address 00:00:e8:5d:2e:8f, type NE2000 (16 bit)
> | 
> | Was genau ist daran falsch? Stimmt die Ethernet-Adresse nicht?
>
> Entschuldige bitte, ich war eindeutig nicht klar genug: irq und port
> waren falsch.

Nunja, das sind die, auf die die Karte konfiguriert wurde, und
die sollten eigentlich schon stimmen. Wenn nicht, stimmt mit
Deinem Rechner etwas nicht, aber das ist dann eher nicht die
Schuld von FreeBSD (und man kann es nicht durch Ändern seiner
Konfiguration beheben).

> | Was passiert denn, wenn Du versuchst, die Karte
> | anzusprechen? ifconfig, route, ping, traceroute ... Was genau
> | geht wie schief?
>
> ed0 device timeout -- kein ifconfig, route, ping, traceroute, no

Ehm, ja klar, die Karte wurde vom PnP-Code als ed1 attached,
nicht als ed0. Wenn er ,,ed1`` sagt, mußt Du auch ed1 nehmen.

> Ich habe im BIOS alle irqs, von denen ich weiß, das sie benutzt
> werden, auf "Legacy/ISA" und die Karte mit ihrem setup neu auf die
> gewünschte Adresse gesetzt. Einfach -- wenn man weiß, woran's liegt.

Öhm. Dann ist das aber keine richtige PnP-Karte, wenn die ein
Setup-Programm braucht. So ein Pfusch war leider früher bei
Netzwerkkarten weit verbreitet, inzwischen hat sich das zum
Glück gebessert.

> Mein -current läuft also, nur lynx-ssl kompiliert nicht durch, anders
> als in -stable. Aber danach frage ich gar nicht -- so wird das halt
> sein, in -current.

Ja, das ist ein gutes Beispiel für so ein übliches current-Pro-
blem, von dem erwartet werden sollte, daß ein current-User es
selbst beheben kann. :-)

OpenSSL wurde vor kurzem in das Basis-System übernommen (dies
war auch auf der freebsd-current Mailingliste zu lesen), was
dazu führt, daß der lynx-ssl-Port (und ein paar andere) die
Include-Files nicht mehr finden. Läßt sich dadurch beheben,
daß man manuell das Makefile fixt. Es wundert mich, daß noch
keiner einen Fix an das Ports-Team geschickt hat, es ist immer-
hin schon einige Zeit her.

Alternativ kannst Du als Workaround einen Symlink anlegen, der
von /usr/local/include/openssl nach /usr/include/openssl zeigt.
Dann sollte sich der lynx-ssl-Port ohne weitere Änderung durch-
drehen lassen.

Gruß
   Olli

-- 
Oliver Fromme, Leibnizstr. 18/61, 38678 Clausthal, Germany
(Info: finger userinfo:olli(at)dorifer.heim3.tu-clausthal.de)
"In jedem Stück Kohle wartet ein Diamant auf seine Geburt"
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Received on Sun 06 Feb 2000 - 08:30:06 CET

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